Sebastian Matyssek im Interview: „Unbeschreiblich schön“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 14.08.2009 um 00:00 Uhr
Sebastian Matyssek im Interview: „Unbeschreiblich schön“
Mit 36 Jahren erstmals in der Landesliga am Ball. Dieses Gefühl durfte Sebastian Matyssek am letzten Samstag erleben. Der „Oldie“, in quasi letzter Sekunde aus dem fußballerischen Vorruhestand bei der DJK/TSV Rödental zum TSV Mönchröden gewechselt, durfte beim 3:0 gegen den SV Mitterteich in den letzten 15 Minuten ran. Im Gespräch mit anpfiff erzählt er, wie sein eigentlich schon geplatzter Traum doch noch in Erfüllung ging.
Von Marco Heumann
„Wenn wir 3:0 führen, dann bringe ich dich auf jeden Fall!“ Mit diesem Satz hat sich Christoph Böger am Samstag für die Ersatzbank geködert. Was haben Sie gedacht, als Paul Scheller nach 65 Minuten tatsächlich das 3:0 erzielt hatte?
Sebastian Matyssek: „Ich habe mich natürlich gefreut. Zuerst fürs Team, weil der Heimsieg damit unter Dach und Fach war, aber natürlich auch für mich. Es ist alles genauso gekommen, wie es Christoph Böger eher scherzhaft angekündigt hatte. Er hat mich dann gefragt, ob ich bereit bin. Ich habe mich in dem Moment richtig gut gefühlt und hatte überhaupt keine Angst vor meinem ersten Landesliga-Auftritt. Es war einfach unbeschreiblich schön und hat sehr viel Spaß gemacht.“
 

"Vom Herzen Waldsachsener.": Sabstian Matyssek.
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Wie ist es überhaupt zum Debüt mit 36 Jahren gekommen?

Sebastian Matyssek: „Christoph Böger hat mich am Donnerstag angerufen und gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, auf die Bank zu gehen, weil die Personalsorgen des TSV noch einmal gewachsen sind. Ich hatte aber noch Leistenprobleme und war ein wenig skeptisch. Dann habe ich am Freitag einen kleinen Belastungstest für mich gemacht und danach zugesagt.“
 
Eigentlich hatten Sie die Fußballschuhe ja an den Haken gehängt?
Sebastian Matyssek: „Richtig! Ich wollte einfach mehr Zeit für meine Partnerin haben. Das Kapitel Fußball war eigentlich abgeschlossen. Irgendwann ist dann Christoph Böger, den ich aus meiner Zeit in Neustadt als Trainer kenne, auf mich zugekommen und hat gefragt, was ich vorhabe. Ich habe dann angefangen nachzudenken und mich entschieden, meinen Pass in Mönchröden zu parken, nachdem ich ja auch dort wohne.“
 
Ehrgeiz hatten Sie keinen mehr?
Sebastian Matyssek: „Nein! Ich wollte wirklich nichts mehr machen. Schließlich hatte ich auch große Probleme mit den Aduktoren und der Leiste und konnte kaum trainieren.“
 
Und wie schaut es jetzt aus? Ist Ihr Ehrgeiz geweckt?
Sebastian Matyssek: „Ich habe den Moment genossen und würde mich freuen, wenn weitere solche Momente folgen. Allerdings bin ich nicht versteift drauf, weiter in der Landesliga zu spielen. Ich warte einfach mal ab, was passiert. Zunächst fahre ich sowieso zwei Wochen in Urlaub. Und danach wird das Team wieder weitgehend komplett sein.“
 
Sieht man Sie dann stattdessen in der Kreisklasse 2, in der Reserve der Mönchrödener?
Sebastian Matyssek: „Landesliga hat ihren Reiz und wenn es dort eine Chance gibt, dann will ich sie nutzen. In der Kreisklasse wird man mich eher nicht mehr sehen.“
 
Sie galten lange Jahre als einer der besten Stürmer in der Region. Warum hat es eigentlich nicht schon viel eher für den Sprung in die Landesliga gereicht?
Sebastian Matyssek: Angebote gab es. Vor gut zehn Jahren, als ich meine beste Zeit hatte, habe ich auch ernsthaft nachgedacht. Aber Verletzungen und meine Schichtarbeit, die regelmäßiges Training schwer macht, haben mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Danach habe ich mich damit abgefunden, dass es halt nicht reicht. Bis letzte Woche.“
 
Nachdem der Landesliga-Traum doch noch erfüllt wurde, welche Träume hat der Fußballer Sebastian Matyssek denn noch?
Sebastian Matyssek: „Ich bin vom Herzen Waldsachsener. Irgendwann möchte ich zur DJK/TSV Rödental zurückkehren. Nicht mehr als Spieler und auch nicht als Trainer, aber in irgendeiner anderen Funktion.“
 
Vielen Dank für das Gespräch.   

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