Pilotprojekt für die Jugend: Neues Ligenkonzept und neue Aufstiegsregelung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.10.2018 um 12:00 Uhr
Pilotprojekt für die Jugend: Neues Ligenkonzept und neue Aufstiegsregelung
Kreisjugendleiter Tobias Körner lud Vereinsvertreter aus dem Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund zu einem Workshop ein. Im Mittelpunkt stand die Konzipierung einer neuen Ligeneinteilung, um die Fahrtwege zu kürzen und das Leistungsniveau in den Jugendligen anzugleichen. In der Saison 2019/20 startet dieses Pilotprojekt - vorerst nur in der U19.
Von Uwe Kellner

KJL lädt zum Workshop

Kreisjugendleiter Tobias Körner lud 78 Vereine aus dem Spielkreis Erlangen-Pegnitzgrund, welche eine A-, B- oder C-Jugend im Spielbetrieb haben, am 17. August ins Sportheim des SV Schwaig zu einem Workshop ein. Zu Beginn  ließ der BFV-Funktionär die eingeladenden Gäste sprechen. Sie sollten kurz zusammenfassen, worauf sie im Spielbetrieb der Jugend Wert legen. Laut Protokoll des KJL waren dies kurze beziehungsweise kürzere Fahrtstrecken, leistungsgerechte Gruppen auf möglichst gleichen Niveau, ein für die Jugendlichen motivierendes Angebot und auch kleinere Gruppenstärken.

Zu weite Fahrtstrecken aufgrund zu weniger Mannschaften

Die Teilnehmer wurden nun in drei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Im Vorfeld wurde bereits darauf geachtet, dass hierbei kleine Vereine mit großen, höherklassige Vereine mit niedrigeren und alte Hasen sowie Neulinge bunt durchgemischt wurden. In den nun drei Arbeitsgruppen sollten die Teilnehmer die Vor- und Nachteile dreier Vorschläge für ein zukünftiges Spielsystem in der Jungend auf Kreisebene erörtern. Die Vereine sollten sich am Ende selbst für ein Spielsystem entscheiden, das sie spielen ab der Saison 2019/20 spielen werden.

1) Der Kreis Erlangen/Pegnitzgrund schafft die Kreisklasse komplett ab und spielt nur noch auf Gruppenebene, darüber die Kreisliga.

2) Der Kreis Erlangen/Pegnitzgrund reduziert auf nur noch eine Kreisklasse.

3) Der Kreis Erlangen/Pegnitzgrund spielt ein Sondermodell.

Für die komplette Abschaffung der Kreisklasse waren vier Vertreter, für die eingleisige Kreisklasse waren drei Vereine. Für das Pilotprojekt des Sondermodells waren 20 Anwesende. Es war im Vorfeld auch möglich, per Mail abzustimmen, wenn Vereine verhindert waren. Hier kamen drei Stimmen für Variante 1), 3,5 Stimmen für Variante 2) und 6,5 Stimmen für die Variante 3). Das 0,5 erklärt sich so, dass ein Verein im Vorfeld mitgeteilt hat, er möchte unbedingt eine Kreisklasse haben, ob dann in Version 2) oder 3) war egal.

Pilotprojekt nur für die A-Jugend


Nach der regen und zielführenden Gruppenarbeit wurde beschlossen, dass gemäß der Abstimmung das Sondermodell in der A-Jugend als Pilotprojekt eingeführt wird. In der B-Jugend, weil hier aktuell mit 52 Teams im Vergleich zur A-Jugend (nur noch 40 Teams) mehr Mannschaften am Start sind. Am Ende des dreistündigen Worshops bedeute das, dass die A-Jugend das Sondermodell ab der Saison 2019/2020 spielt, in der B-Jugend erst einmal weiter mit Kreisliga, zwei Kreisklassen und zwei Kreisgruppen in die Saison gegangen wird.

Kreisjugendleiter Tobias Körner lud die Vereinsvertreter zum Workshop ein.
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Das Sondermodell im Detail

Kreisjugendleiter Tobias Körner hatte das Sondermodell im Vorfeld bereits an die Vereine geschickt und erklärte es nochmals im Detail, da es auf den ersten Blick ein wenig kompliziert anmutet, aber auf den zweiten Blick viele Vorteile bringt.

Die Kreisliga im Sondermodell

Die Kreisliga Erlangen/Pegnitzgrund wird im Herbst zweigleisig eingeteilt:
Es gibt eine Kreisliga West und eine Kreisliga Ost, Gruppenstärke jeweils sechs Teams. In Hin- und Rückrunde tragen die Mannschaften insgesamt zehn Spiele aus.

Im Frühjahr werden die jeweils ersten drei Teams jeder Kreisliga in eine "Meisterrunde" eingeteilt, Name: Kreisliga A. Diese sechs Vereine spielen erneut in Hin- und Rückrunde nun den Aufsteiger in die BOL aus.

Die Vierten und Fünften der Kreisliga West und Kreisliga Ost verbleiben im Frühjahr in der Kreisliga B. Dazu kommen die beiden Meister aus der Kreisklasse West und Ost, so dass sich auch hier eine Sechsergruppe ergibt. Es wird auch hier in Hin- und Rückrunde gespielt, am Ende werden aus der Kreisliga B zwei Absteiger ermittelt (ggf. ein Absteiger).

Die beiden Sechsten der Herbstrunde steigen in die jeweilige Kreisklasse ab. Diese können jedoch im Frühjahr den sofortigen Wiederaufstieg schaffen!

Die Mannschaften werden in Ost- und West aufgeteilt, um Fahrtstrecken zu verkürzen. Dazu gibt es eine Herbst- und eine Frühjahrsrunde, um Mannschaften auf gleichem Niveau am Ende zusammenzubringen.
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Die Kreisklasse im Sondermodell

Die Kreisklasse Erlangen/Pegnitzgrund wird im Herbst zweigleisig eingeteilt:
Es gibt eine Kreisklasse West und eine Kreisklasse Ost, Gruppenstärke jeweils sechs  Teams. In Hin- und Rückrunde tragen die Mannschaften insgesamt zehn Spiele aus. Beide Herbst-Meister steigen in die Kreisliga auf, im Gegenzug steigen auch zwei Kreisligisten ab.

Im Frühjahr werden die jeweils 2. und 3.-Platzierten jeder Kreisklasse in eine "Meisterrunde" eingeteilt, Name: Kreisklasse A. Dazu kommen die beiden Absteiger aus der Kreisliga, so dass sich eine Sechsergruppe ergibt. Diese spielt in Hin- und Rückspiel wieder zwei Aufsteiger in die Kreisliga aus (oder ggf. einen Aufsteiger).
Die jeweils 4. und 5. Platzierten jeder Kreisklasse werden in eine "Abstiegsrunde" eingeteilt, Name: Kreisklasse B. Dazu kommen die beiden Aufsteiger aus den Kreisgruppen, so dass sich eine Sechsergruppe ergibt. Diese spielt in Hin- und Rückspiel wieder zwei Absteiger in die Kreisgruppe aus.

Die beiden Sechsten der Herbstrunde steigen in die jeweilige Kreisgruppe ab.
Diese können jedoch im Frühjahr den sofortigen Wiederaufstieg schaffen!

Die Durchlässigkeit ist durch das Sondermodell bereits zur Winterpause gegeben. Bekannterweise ist die Qualität einer Jugendmannschaft von Jahrgang zu Jahrgang sehr unterschiedlich, sa dass spätestens im Frühjahr Teams auf demselben Niveau gegeneinander antreten.
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Die Kreisgruppe im Sondermodell

Die Kreisgruppe Erlangen/Pegnitzgrund wird im Herbst zweigleisig eingeteilt:
Es gibt eine Kreisgruppe West und eine Kreisgruppe Ost, Gruppenstärke jeweils sechs Teams (ggf. auch mehr). In Hin- und Rückrunde tragen die Mannschaften insgesamt zehn Spiele aus. Beide Herbst-Meister steigen in die Kreisklasse auf, im Gegenzug steigen auch zwei Kreisklassisten ab.

Es werden im Frühjahr wieder regionale Gruppen gebildet, diese spielen in Hin- und Rückspiel wieder Aufsteiger aus. Es kann damit ein Kreisklassenabsteiger den sofortigen Wiederaufstieg schaffen.

Workshop kam gut an

Während des Workshops kamen Rückmeldungen, dass es nicht wirklich erwartet wurde, dass Vereine zu einer solchen Veranstaltung eingeladen werden und aktiv ihren Spielbetrieb erarbeiten und bestimmen dürfen. Deswegen ist Kreisjugendleiter Tobias Körner davon überzeugt, dass eine solche Veranstaltung jederzeit wiederholt werden kann, um auch in Zukunft die Zusammenarbeit zwischen Vereinen und Kreisjugendleitung zu intensivieren.

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