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Artikel veröffentlicht am 12.04.2009 um 14:42 Uhr
Vor dem Derby in der Kreisliga:
Unter Zugzwang
Am Ostermontag steht wieder eines der brisanten Lichtenfelser Derbys in der Kreisliga an. Der TSV Staffelstein empfängt den ESV Lichtenfels. Noch konnten die Eisenbahner keinen Punkt bei den Adam-Riese-Städtern ergattern, doch kampflos ergeben wird sich der ESV sicherlich nicht. Für beide Mannschaften steht schließlich viel auf dem Spiel und so geht es auch am Ostermontag wieder richtig zur Sache.
anpfiff
lässt sich dieses Derby nicht entgehen und ist mit seinem Team vor Ort...
Von
Muammer Demirel
Der Rückrundenstart verlief für beide Mannschaften äußerst schlecht. Die Staffelsteiner, bis zur Winterpause auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer VfB Einberg, mussten durch die zwei bitteren Niederlagen gegen den TSV Oberlauter und den TSV Scherneck ihren zweiten Platz an den SV Heilgersdorf abgeben, trotz eines Spiels mehr auf dem Konto. Nun sind sie unter Zugzwang, da die Aufstiegskonkurrenten Heilgersdorf und Einberg regelmäßig eben auch diese Arbeitssiege einfahren, die am Schluss zwischen Bezirksliga oder Kreisliga entscheiden können. Dem ESV Lichtenfels erging es aber ähnlich. In den letzten Partien kassierte man teils deftige Klatschen gegen die genannten Aufstiegsaspiranten. Doch die Mannschaften aus der Abstiegsregion konnten punkten und so steckt man wie in den Jahren zuvor wieder mitten drin im Abstiegskampf. Beide Teams scheinen sich aber nun gefangen zu haben. Der ESV konnte im Sechs-Punkte Spiel gegen den Adler Weidhausen souverän mit 4:1 den ersten Dreier der Rückrunde verbuchen und die Staffelsteiner kämpften die Reserve der Eberner mit 3:0 nieder. Im Hinspiel trennten sich beide Mannschaften mit 3:1, natürlich für den TSV Staffelstein, der in den bisherigen Aufeinandertreffen bisher immer die Oberhand behielt. Doch lange Zeit sah es nicht danach aus, denn erst in den letzten Minuten kippte das Spiel nach einer fragwürdigen Elfmeterentscheidung. Wie die Chancen in diesem Spiel für einen Sieg stehen, hat
anpfiff
diesmal mit einer Spieleranalyse versucht aufzuzeigen.
Torwart
Schorn <==> Leszek
Der Staffelsteiner Tobias Schorn ist noch ein junger Keeper, der in seiner ersten Kreisligasaison sehr viel dazu gelernt hat. Sein Potential und seine körperlichen Voraussetzungen für diese Position sind sehr gut, doch ist er aufgrund seine Alters noch kein Leader, der einer Abwehr in den nötigen Situationen die Ruhe und Sicherheit gibt. Besonders die Schwächen bei hohen Bällen machen sich immer wieder bemerkbar.
Der ESV Lichtenfels hingegen hat mit
Lesny Leszek
den wohl besten Keeper der Kreisliga in seinen Reihen (siehe
anpfiff
Umfrage im Januar). Ein alter Fuchs, der aufgrund seiner Routine und Erfahrung nur sehr schwer zu überwinden ist. Besonders seine Reflexe auf der Linie sind schier unglaublich und haben in dieser Saison schon einige Stürmer zum Verzweifeln gebracht.
Fazit: Hier ist der ESV klarer Punktsieger.
Abwehr
Hümmer; Ernst; Lurtz, C. Quinger <==> Fischer; Roder; Baumann, Lehis
Die Staffelsteiner Abwehrreihe ist sehr kompakt und zusammen mit dem starkem Mittelfeld nur sehr schwer zu überwinden. Außerdem ist die Defensive schon seit Jahren eingespielt und Kreisliga erprobt. Besonders Abwehrchef
Andreas Lurtz
sorgt durch seine Bezirksoberliga Erfahrung für die nötige Stabilität. Aber auch nach vorne sind die Defensivkünstler immer wieder gefährlich, besonders bei Standards, wie es Christian Quinger schon gegen den VfB Einberg bewiesen hat.
Die beiden Trainer Markus Kellner und Thomas Wachsmann haben aufgrund der letzten Niederlagen umstellen müssen und scheinen nun die Lösung gefunden zu haben.
Andre Roder
wurde zum klassischen Ausputzer umfunktioniert und sorgt hinten für Ruhe. Zusammen mit Viktor Fischer, der auch "russischer Panzer" genannt wird, ist im Eins gegen Eins kaum etwas gegen die beiden zu reißen. In den letzten Wochen hat sich auch ein gänzlich Unbekannter mit Jens Baumann in der Kreisliga nun etabliert und wird von Woche zu Woche in der Presse gelobt.
Fazit: Ein leichter Vorteil für die Gastgeber, da die Abwehrreihe der Lichtenfelser noch nicht eingespielt ist.
Mittelfeld
Eberth; Lins; Büttner; Lieb; Titze; Tremel; Schunke / Demirel; Kellner; Kaufmann; Koch; Utzmann; Höhn
Das Spielermaterial und die -dichte, die Markus Reinhard Woche für Woche im Mittelfeld zur Verfügung steht, lässt ihn von einigen Kollegen beneiden. Technisch und Läuferisch und auch von der Erfahrung her scheint es eine absolut ausgewogene Mannschaft zu sein. Der interne Konkurrenzkampf um die Plätze und die offensive Ausrichtung des Mittelfelds ist einer der Hauptgründe für den Erfolg beim TSV. Mit
Florian Eberth
steht beispielsweise ein Mittelfeldspieler an der Spitze der Torschützenliste in der Kreisliga, der sich aber auch nicht zu schade ist, 90 Minuten nach hinten zu arbeiten und keinen Zweikampf scheut. Unterstützt wird er noch von Marco Lins, der immer wieder den direkten Weg zum Tor sucht und dies auch schon neun Mal erfolgreich unter Beweis gestellt hat. Abgesichert wird die Offensive mit Gerald Büttner, der schon in der Landesliga und Bezirksoberliga für den ehemals ruhmreichen FC Lichtenfels kickte.
Auf der anderen Seite ist der herausragende Kopf der Mannschaft Oliver Kellner. Der Kapitän führt das Team mit seiner Erfahrung und körperlichen Präsenz an. Seine Torgefährlichkeit sorgt für manche Sorgenfalten bei gegnerischen Trainern. Abgesichert wird er durch Muammer Demirel und
Stephan Kaufmann
, der schon beim SV Friesen in der Landesliga unter anderem gegen Peter Heyer (FC Eintracht Bamberg) spielte. Mit seinem überragenden Zweikampfverhalten, aber auch seiner körperlichen Physis kann er jederzeit ein Spiel entscheiden. Über die Außen sorgen die beiden laufstarken jungen Spieler Phillip Utzmann und Steffen Koch immer wieder für Furore, was beide gegen den Adler Weidhausen eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben.
Fazit: Beide Mittelfeldreihen kennen sich aus dem FF und werden sich sicherlich über die vollen 90 Minuten bekämpfen und neutralisieren. Die individuelle Klasse der Spieler und die Tagesform wird hier den entscheidenden Unterschied ausmachen. Punkteteilung im Mitteld, unentschieden!
Sturm
Quinger; Lulei; Koch <==> Wachsmann; Wagner; Gnanapiragasam; Kellner
Der TSV Staffelstein hat die gefährlichste Offensive der Kreisliga und mit 56 Toren bisher die meisten Tore erzielt. Ganz besonders
Benedikt Quinger
ist ein ständiger Unruheherd und ein Knipser, wie ihn sich jede Mannschaft wünscht. Er steht im richtigen Moment da, wo ein Stürmer stehen muss. Bisher war das zwölf mal der Fall. Mit Lulei und Koch sind zwei Spieler an seiner Seite, die für ihn arbeiten und jede Abwehr durcheinanderwirbeln können. Das große Plus ist jedoch auch das Auge der Stürmer für die besser postierten Mitspieler, so dass beim TSV wirklich jeder Spieler als torgefährlich bezeichnet werden muss.
Die Sturmreihe bei den Eisenbahnern ist das große Problem in dieser Saison. In der Vorrunde konnte man den Abgang von Steffen Fahner und Erbil Demirel noch mit den beiden Mihai Ciorba und Vitali Derivolcov abfangen. Doch seit der Rückrunde fehlen dem ESV auch diese beiden Spieler. Mit
Michael Wachsmann
hat man nun einen sehr robusten und erfahrenen Spieler, der jedoch aufgrund seines Alters von den gespielten Bällen aus dem Mittelfeld sehr abhängig ist. Neben ihm spielen die beiden Youngsters German Wagner und Robert Gnanapiragasam, die beide viel für die Mannschaft arbeiten, denen beide aber auch nach vorne noch die Durchschlagskraft fehlt.
Fazit: Hier ist der TSV Staffelstein klarer Punktsieger!
Ergebnis am Ostermontag
Natürlich hängt vom Ergebnis am Ostermontag noch einiges mehr ab, denn im Fußball ist alles möglich. Der TSV Staffelstein geht als leichter Favorit in das Spiel, muss jedoch über 90 Minuten konzentrierte Arbeit in diesem Derby leisten um hier wirklich am Ende auch als Sieger vom Platz zu gehen. Die Karten werden um 15.00 Uhr aber sicherlich neu gemischt und das Ergebnis der Fakten verspricht ein interessantes Duell zweier erfahrener Kreisligateams!
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Hintergründe & Fakten
ESV Lichtenfels
Teamdaten
TSV 1860 Staffelstein
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