Der TSV Schlüsselfeld steckt in der Warteschleife: Und täglich grüßt das Murmeltier - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 03.11.2006 um 17:00 Uhr
Der TSV Schlüsselfeld steckt in der Warteschleife: Und täglich grüßt das Murmeltier
Jahr für Jahr ist es das selbe Spiel in Schlüsselfeld. Der TSV würde gerne die A-Klasse hinter sich lassen, würde gerne wieder einmal aufsteigen, am Ende aber haben andere die Nase vorn. Auch in dieser Saison scheint sich das Spiel zu wiederholen.
Von Robert Schäfer
Dabei blickt der TSV Schlüsselfeld auf eine wahrlich ruhmreiche Vergangenheit zurück. 1987 war es, da stieg der TSV in die Landesliga Nord auf, in die damals vierthöchste Spielkasse. Gegner waren seinerzeit so namhafte Mannschaften wie der FC Bayern Hof, der VfB Coburg, die Würzburger Kickers oder der VfB Helmbrechts. Seither allerdings drangen nicht mehr allzu viele Erfolgsmeldungen aus Schlüsselfeld nach außen. Nach nur einem Jahr in der Landesliga stieg die Mannschaft wieder ab, es folgte ein langsamer aber steter Abstieg bis in die Kreisliga. Aus der zog sich der TSV nach dem siebten Spieltag der Saison 1996/1997 wegen Spielermangels schließlich zurück und wagte im Jahr darauf einen völligen Neuanfang in der A-Klasse.  

Verletzungspech beendet Aufstiegsträume

Dort freilich zählt Schlüsselfeld seither zum festen Inventar, der Neuanfang geriet wider alle besseren Hoffnungen zum Daueraufenthalt. Bereits die zehnte Saison in Folge verweilt der TSV nun schon in der A-Klasse 3, und so wie es momentan aussieht, wird wohl auch eine elfte nicht zu vermeiden sein. Entsprechend ernüchtert zeigt sich auch der Trainer des TSV, Jürgen Hofmann. „Mit dem Saisonverlauf sind wir bisher total unzufrieden“, so der Coach, der nun schon im dritten Jahr den Traditionsverein betreut. „Eigentlich hatten wir nämlich vor, vorne mitzuspielen. Dann aber bekamen wir massive Verletzungsprobleme. Unser Stammtorwart fiel aus und musste durch den Jugendtorwart ersetzt werden, zudem kamen nach und nach noch fünf weitere verletzte Stammspieler hinzu. Leute wie Steva Krajacic, Daniel Hertl oder Marcus Finnemann waren einfach nicht adäquat zu ersetzen, eins kam daher zum anderen, und unter dem Strich konnten wir nicht die Erfolge verbuchen, die wir uns eigentlich vorgenommen hatten“. Zu den Verletzten gesellten sich fast zwangsläufig auch noch mehrere unglückliche Niederlagen, wie etwa gegen den FC Frimmersdorf. Die Folge: Nach gutem Start rutschte der TSV in der Tabelle mehr und mehr nach unten, bis auf Rang zwölf zur Halbzeit der Saison.  

Ziel: Ein Platz unter den ersten Sechs

Dieser zwölfte Tabellenplatz schmerzt umso mehr, als eigentlich in den vergangenen Jahren ein deutlicher Aufwärtstrend in Schlüsselfeld zu erkennen war. Zuvor dümpelte der TSV mehr als nur einmal im unteren Tabellendrittel herum, weit entfernt von den Spitzenrängen. Unter Jürgen Hofmann aber ging es endlich wieder aufwärts im Steigerwald, der Aufstieg schien nicht länger bloß eine Utopie zu sein. „In den letzten zwei Jahren waren wir immer nah dran am Aufstieg, es fehlten jeweils nur wenige Punkte“, erinnert sich Hofmann an die beiden sechsten Plätze der Vorjahre. „Wir dachten daher im Vorfeld der aktuellen Saison, dass es diesmal klappen könnte. Dann aber ist alles schief gelaufen. Wenn die Hälfte der Mannschaft ausfällt, kann dies auch die Reserve nun mal nicht ausgleichen, das klappt einfach nicht“. Den Aufstieg in dieser Saison hat Hofmann daher auch schon so gut wie abgeschrieben. „Ich glaube nicht, dass es noch klappt. Da wäre schon eine Riesenserie nötig, zumal sich wohl auch in näherer Zukunft unser Verletztenproblem nicht lösen wird. Wir wollen daher sehen, dass wir noch möglichst viele Spiele gewinnen, die Runde anständig zu Ende bringen und nach Möglichkeit unter die ersten Sechs kommen. Diese Möglichkeit besteht auch noch, noch liegt die Konkurrenz ja eng zusammen“. Die Hoffnung stirbt also auch in Schlüsselfeld zuletzt, trotz des schier unglaublichen Peches, das den Verein nun schon seit Jahren treu begleitet. Immerhin: Mit Marcus Finnemann kehrte am letzten Wochenende wenigstens einer der zahlreichen Verletzten in die Mannschaft zurück. Die siegte zudem mit 2:1 beim SV Wachenroth und stellte damit nachhaltig unter Beweis, dass noch Leben in ihr steckt – allem Unglück zum Trotz.      

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