Meeder trifft auf Steinberg: Wo geht die Reise hin? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 06.11.2008 um 09:00 Uhr
Meeder trifft auf Steinberg: Wo geht die Reise hin?
Wenn am Sonntag der TSV Meeder und der TSV Steinberg aufeinander treffen – anpfiff wird live vor Ort sein und ausführlich von dem Spiel berichten – ist dies theoretisch eine Begegnung auf Augenhöhe. Nur zwei Punkte trennen die beiden Mannschaften, die letzten Wochen liefen für beide eher durchwachsen. Dennoch stellte sich im Gespräch mit den beiden Spielertrainern, Dirk Scheler für Meeder und Heinrich Föhrweiser für Steinberg, heraus: Die Vorgeschichten, die Situationsanalysen und die Blickrichtungen sind höchst unterschiedlich.
Von Stefanie Nowak
Die Saison
Dirk Scheler: Die Saison war leider durchwachsen. Als wir uns gefunden hatten, was das System und meine Person betrifft, haben wir eine ganz gute Serie hingelegt und uns ganz gut da oben festgesetzt. Aber diese gute Position haben wir uns leider wieder zu Nichte gemacht. Leider haben wir jetzt auch gegen Kronach das erste Heimspiel verloren.
Heinrich Föhrweiser: Eigentlich war die Saison bisher ganz gut, bis auf die letzten vier Spiele, die wir in den Sand gesetzt haben. Das ist natürlich bedauerlich. 
 
Der Grund für die Schwächephase

Wegen Meckerns im nächsten Spiel gesperrt: Der Meederer Mirko Müller

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Dirk Scheler:
Durch Undiszipliniertheiten, gelbe Karten, rote Karten, haben wir uns selber geschwächt. Da merkt man auch, dass die Mannschaft sehr jung ist, ein bisschen grün hinter den Ohren, leider.
Heinrich Föhrweiser: Zur Zeit krankt es bei uns in der Offensive, weil wir nicht mehr durchschlagskräftig nach vorne kommen. Vielleicht fehlt es da auch am Selbstbewusstsein. Wir waren nach dem guten Saisonstart ein bisschen zu euphorisch und zu leichtsinnig. Da haben manche gedacht, das geht einfach immer so weiter. Ging es aber nicht, und dann haben sie nach Gegentoren schnell die Köpfe hängen lassen und nicht mehr gekämpft. Aber vielleicht ändert sich das ja wieder, wenn anpfiff da ist und sie Noten bekommen.  

Die besseren Zeiten
Dirk Scheler: Ein Team, wie wir es immer propagieren, sind wir immer gewesen. Das System hat meiner Meinung nach inzwischen gegriffen. Wenn konzentriert gespielt wird, steht die Viererkette.
Heinrich Föhrweiser: Als es noch lief, lag das an der Euphorie. Und auch am jugendlichen Leichtsinn, dass sie wirklich sehr gut nach vorne gespielt haben. Es sind viele Mannschaften technisch besser als wir. Aber wir haben es mit Kraft ausgeglichen und gut gekontert.  

Die Ziele
Dirk Scheler: Ich glaube schon, dass wir, wenn wir den Punkteabstand zu den ersten beiden noch ein bisschen verringern können, im neuen Jahr noch mal richtig angreifen. Wir werden noch ein Trainingslager in der Türkei machen, um da noch mal die Grundlagen zu setzten, was die Kameradschaft und die Ausdauer angeht.
Heinrich Föhrweiser: Ich hoffe, dass wir noch das ein oder andere Spiel vor der Winterpause gewinnen und nicht auf einem Relegations- oder Abstiegsplatz überwintern. Denn das wäre natürlich fatal.  

Die Situation als Trainer
Dirk Scheler: Das ist meine erste Station als Hauptamtlicher. Es war für mich eine neue Situation, was den Trainingsaufbau betrifft, auf die einzelnen Leute einzugehen und so weiter. Das größte Problem war, das ideale System für die Leute zu finden. Wo stelle ich sie hin, wo sind sie am wirksamsten für die Mannschaft? Aber das Umfeld und vor allem der Spielleiter Klaus Lorenz ziehen wunderbar mit, das hilft.
Heinrich Föhrweiser: In Steinberg sind sie extrem kritisch. Da verlierst du vier Spiele in Folge und dann ist alles, was vorher gut war, auf einmal schlecht. Als Trainer wirst du nur nach Punkten beurteilt, da musst du dann mal sehen, wie es dann letztendlich weitergeht.  

Das Personal

Sein Weggang hinterlässt eine Lücke bei Steiberg: Matthias Bayer

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Dirk Scheler:
Der Manuel Schunk fehlt leider noch, der wurde nach dem Spiel in Lettenreuth für zwei Spieler gesperrt. Der Mirko Müller ist mit einer dummen Aktion kurz vor Schluss gegen Kronach vom Platz geschickt worden. Das Meckern, das ist so eine Krankheit von uns, die schwer abzustellen ist. Die Jungs sind sehr emotional.
Heinrich Föhrweiser: Wir haben mit dem Bayer Matthias, der beruflich in die Schweiz gegangen ist, und dem Holger Buckreus, der langzeitverletzt ist, hinter den Spitzen zwei sehr offensivgefährliche Spieler gehabt. Die beiden fehlen uns enorm, Ersatz ist nicht in Sicht. Seit einigen Wochen ist auch der junge Tobias Backer, unser Torwart, verletzt. Der Feldspieler Mayer Tobias vertritt ihn. Er hat bisher hervorragend gespielt, an ihm hat es die letzten Wochen nicht gelegen.  

Das System
Dirk Scheler: Inzwischen habe ich mit 4-Raute-2 das optimale System gefunden, um die zentralen Positionen, den Marcel Scholz auf der Sechser-Position und den Manuel Schunk als Zehner optimal in Szene zu setzten. Dass ausgerechnet er jetzt gesperrt ist, tut besonders weh. Dadurch, dass auch noch der Mirko Müller ausgefallen ist und mir die Spitzen ausgegangen sind, werde ich vom System her am Sonntag vielleicht in bisschen was umstellen.
Heinrich Föhrweiser: Wir spielen ein 4-4-2. Wir werden uns auf unsere Abwehr, verlassen und versuchen zu Kontern. Das ist momentan unsere Spielweise, anders können wir auch gar nicht spielen. Wir können keinen Zauberfußball spielen, sondern müssen über das Kämpfen ins Spiel kommen.  

Der Gegner
Dirk Scheler: Steinberg wird aus einer starken Defensive heraus kontern, wie schon im Hinspiel. Das haben wir unnötig verloren. Wir haben kein Konzept gefunden und unsere Viererkette war auch noch nicht eingespielt.
Heinrich Föhrweiser: Für mich ist Meeder nach wie vor die spielstärkste Mannschaft, aber sie haben jetzt eigentlich schon sämtliche Titelchancen verspielt. Von den Einzelspielern her haben sie ein wesentlich besseres Potential als wir, vor allem in der Offensive.  

Der gegnerische Trainer
Dirk Scheler: Heinrich Föhrweiser ist ein erfahrender Mann, er ist ein Fuchs, ein alter Trainerfuchs. Wobei er sich ja immer noch selber einwechselt, er ist immer noch heiß. 
Heinrich Föhrweiser: Dirk Scheler ist sehr guter Spieler mit höherklassiger Erfahrung. Er hat bei seiner ersten Trainerstation eine recht gute Mannschaft – man muss mal schauen.  

Der Ergebnistipp
Dirk Scheler: Ich hoffe auf drei Punkte und darauf, dass wir mal hinten die Null stehen haben und zuhause mal ein 2:0 oder 3:0 diszipliniert rüberschaukeln können. Es ist zwar nicht schlecht, dass wir bisher 32 Tore geschossen haben, aber 29 Gegentore sind einfach zu viel.
Heinrich Föhrweiser: Wir wollen schon einen Punkt mitnehmen, eine weitere Niederlage wäre fatal. Auf jeden Fall wollen wir vor der Winterpause von den zwei Spielen noch eines gewinnen.

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