Derby FC Kirchlein – TSV Gärtenroth zum A2-Start: „90 Minuten Kampf bis zum Umfallen“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.08.2008 um 16:30 Uhr
Derby FC Kirchlein – TSV Gärtenroth zum A2-Start: „90 Minuten Kampf bis zum Umfallen“
„90 Minuten lang werden sich gute Bekannte bis zum Umfallen bekämpfen, anschließend werden sie zusammen sitzen und gemeinsam ein Bier trinken!“, so Thomas Ehrhardt, Spielleiter des FC Kirchlein. Das ewig junge Nachbarschaftsduell im Burgkunstadter Stadtgebiet FC Kirchlein gegen TSV Gärtenroth sorgt zum Saisonauftakt für Spannung und Prickeln bei Akteuren und Anhängern beider Vereine.
Von Andreas Schmitt
Jochen Pickel, Spielleiter der Gärtenrother, versucht die Bedeutung des Derbys für sein Team zu beschreiben: „In der Regel haben wir nichts mit dem Aufstieg zu tun. Unser Saisonziel muss es sein, immer alles zu geben, um unsere Anhänger zufrieden zu stellen. Durch einen Derbysieg kann man sich einen Kredit erarbeiten, durch den man sich in den kommenden Wochen auch einmal ein schlechteres Spiel erlauben kann.“

Außenseiter Gärtenroth will „Kämpfen bis zum Umfallen“

Will am Sonntag mit dem TSV Gärtenroth das "Spiel des Jahres" gegen den FC Kirchlein gewinnen: Spielleiter Jochen Pickel.
Foto: privat
„Unsere große Stärke ist unser Kampfgeist. Auch wenn wir einmal in Rückstand geraten, lassen wir die Köpfe nicht hängen. Im Derby – für uns sozusagen das Spiel des Jahres – wollen wir auf Sieg spielen, ich tippe auf 2:1 für den TSV.“ Nur 2 Kilometer trennen die beiden Burgkunstadter Ortsteile, bis auf beidseitige kurze Intermezzos in der Kreisklasse vor einigen Jahren stehen sie sich seit Jahrzehnten alljährlich in der A-Klasse zum Showdown gegenüber. „Einige unserer Spieler haben eine Freundin in Kirchlein, die meisten Gegenspieler vom Sonntag kennen sich persönlich. Die beiden Mannschaften pflegen außerhalb der 90 Minuten ein freundschaftlich-nachbarschaftliches  Verhältnis zueinander. Es gab von Kirchleiner Seite sogar schon eine Anfrage nach einer gemeinsamen Jugendarbeit, doch da sitzt die Rivalität dann doch zu tief“, so Pickel, der am Sonntag auch selbst auf dem Platz stehen wird. „90 Minuten grätschen wir uns gegenseitig um, danach trinken wir freundschaftlich ein Bier miteinander“, schildert auch Thomas Erhardt, Spielleiter des FC Kirchlein, die Hassliebe zwischen den Rot-Schwarzen FCKlern und den Gelb-Schwarzen Gärtenrothern.
 
FCK nimmt Favoritenrolle an

Florian Hoffmann, Spielertrainer und Torwart beim FCK weiß, dass die Kirchleiner mit der Bürde der Favoritenrolle leben müssen. „Wir spielten letzte Saison lange um den Aufstieg mit, Gärtenroth lag in der Abschlusstabelle deutlich hinter uns. Außerdem haben wir Heimspiel, mein Tipp ist ein 2:0-Sieg für Kirchlein.“ Um dies zu erreichen baut der 27-jährige Hoffmann vor allem auf seine Leistungsträger Alexander Gebert (Mittelfeld), Daniel Horn (Sturm) sowie Andre Franke, der als „Geheimwaffe“ fast auf jeder Position einsetzbar ist. Natürlich zählen auch Hoffmann und sein Spielertrainer-Kollege Florian Kühn zu den Korsettstangen des Teams. Wichtigste Aufgabe des neuen Trainerteams in der Vorbereitung  war es, die Abgänge vom vorherigen Spielertrainer Volker Petterich und von Stefan Will (beide FC Burgkunstadt II), „einem der besten A-Klassen-Verteidiger überhaupt“ – so Hoffmann – zu ersetzen. „Ganz ist es uns noch nicht gelungen, vor allem die Defensive ist noch verbesserungsfähig.“ Als Neuzugänge stellte der FCK Fabrizio Hässlein und Andreas Maier (beide eigene Jugend), sowie Florian Göhl (SCW Obermain) vor. „In der Vorbereitung sah man bereits, dass etwas zusammen wächst“, so Hoffmann, der die Parole vorgibt: „Das Spiel gegen Gärtenroth müssen wir gewinnen, wenn wir unser Ziel vorderes Drittel erreichen wollen!“ Spielleiter Ehrhardt fügt an: „Sonst müssen wir doch ein halbes Jahr mit dem Spott der TSVler leben, das gilt es unbedingt zu vermeiden!“

TSV beschwört „Derbygesetze“

Das TSV-Team um den langjährigen Spielertrainer Kevin Baer wartet im Derby regelmäßig mit überraschend guten Leistungen auf. „Wir sind in den letzten Jahren meist der Außenseiter gewesen, haben dennoch oft Siege oder Unentschieden einfahren können“, beschreibt Jochen Pickel die Leistungen seines Teams. Auch wenn am Sonntag Leistungsträger Patrick Baer aufgrund einer Sperre aus der vergangene Saison fehlen wird, sieht Pickel sein Team um den erfahrenen Torsteher Udo Kaiser und Libero Holger Gellert nicht chancenlos: „Unsere Stärke liegt im Offensivspiel über die Außen. Hier wollen wir die Abwehrschwächen des FCK nutzen. Allerdings müssen wir unsere größte Schwäche, die mangelhafte Chancenverwertung, unbedingt abstellen!“ Die Gärtenrother haben mit 17 bis 18 Spielern einen großen Kader, auch die Trainingsbeteiligung in der Vorbereitung bezeichnet Pickel als „sehr ordentlich“. Sebastian Klett (vorher ohne Verein) sowie Bastian Eberlein und Bastian Bauersachs (beide eigene Jugend) verstärken die Gelb-Schwarzen als Neuzugänge. Vor kurzem gewann Kirchlein gegen Gärtenroth innerhalb der Burgkunstader Stadtmeisterschaft mit 2:0. Werden die Gärtenrother den Favoriten FCK diesmal ärgern können? Pickel: „Warum nicht? Derbys haben bekanntlich ihre eigenen Gesetze!“  

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