SG auf Erfolgskurs: Manfred Kinle: "Die Jungs müssen viel opfern" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.01.2016 um 18:00 Uhr
SG auf Erfolgskurs: Manfred Kinle: "Die Jungs müssen viel opfern"
Gelungene Jugendarbeit in Tirschenreuth. Nach dem Abstieg aus der Bezirksoberliga wusste man nicht so recht, wo die Reise bei der Spielgemeinschaft zwischen dem FC und dem ATSV bei den A-Junioren hingehen würde. Aber der erfahrene Coach Manfred Kinle hat es geschafft, wieder eine schlagkräftige Truppe zu formen, die beim Spitzenspiel nach der Winterpause gleich Farbe bekennen muss.
Von Hans-Jürgen Wunder
"Der Abstieg aus der Bezirksoberliga wäre eigentlich vermeidbar gewesen. Aber wenn man in dieser Klasse spielen möchte, muss man natürlich viel Freizeit opfern. Das hätte den Jungs klar sein müssen", beleuchtet Manfred Kinle noch einmal die letzte Serie in der höchsten Klasse auf Bezirksebene. Bereits im Sommer 2014 wurde eine Spielgemeinschaft zwischen FC und ATSV in Rennen geschickt, wobei die Zusammenarbeit zunächst für drei Jahre vereinbart wurde. Doch trotz größerer Auswahl an Spielern konnte das hohe Niveau nicht erhalten werden. Am Ende fehlten fünf Zähler zum Klassenerhalt in der Bezirksoberliga und auf Jugendcoach Thomas Schramm, der sich als Spielleiter fortan um die Kreisligatruppe der Herren kümmert, rückte Manfred Kinle nach. Der frühere Weidener Bayernligastürmer und ehemalige Trainer von Griesbach und vom FSV Tirschenreuth war zuletzt bei der Nachwuchsarbeit des ATSV eingebunden, kannte also seinen neuen Pappenheimer.

So manches erstaunt den langjährigen Übungsleiter dann doch noch: Manfred Kinle bei der Spielbeobachtung.
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Hohe Trainingsintensität

"Wir haben acht Mann an die Herren verloren, dafür sind aber sieben B-Jugendliche nachgerückt, so dass wir derzeit einen Kader von etwa 17 Fußballern haben. Nachdem aber fünf Studenten darunter sind, kann es schon einmal eng werden. Trotzdem haben wir nie in Unterzahl antreten müssen, zumal die Mannschaft charakterlich absolut in Ordnung ist," resümiert Kinle. Natürlich musste sich die Truppe zunächst einmal finden und daran wurde hart gearbeitet. "Wir trainieren dreimal wöchentlich, wobei die Vorbereitung nicht optimal war. Während es aber körperlich stimmt, gibt es noch Defizite im taktischen Bereich. Deshalb üben wir beispielsweise am Freitag meistens Laufwege", verrät der SG-Coach. In der Regel bildet Stürmer Daniel Lauterbach zusammen mit den Sechsern Johannes Klinger und Phillip Münsterer oder Innenverteidiger Christoph Schober und Keeper Tobias Siegert das Gerüst der Truppe. Aber gerade auf der Position zwischen den Pfosten war der Jugendtrainer gezwungen, viel zu improvisieren. "Tobias hatte Muskelprobleme, so dass er länger aussetzen musste. Ich habe deshalb in der Vorrunde vier Torleute eingesetzt", berichtet der frühere Griesbacher. Zweimal konnte er nach kurzfristen Absagen zudem gerade auf elf Mann zurückgreifen - doch bei den 6:3 bzw. 7:2-Auswärtssiegen in Rehau und bei den befreundeten Waldsteinern fiel das nicht sonderlich ins Gewicht.

Länger zum Zuschauen verurteilt: Keeper Tobias Siegert (li.) hatte drei Stellvertreter.
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"Aufstieg vermessen"

Nachdem die Tirschenreuther zu Saisonbeginn nicht komplett waren, gab es im Testspiel gegen Ligakameraden JFG Region Marktredwitz gleich eine 1:9-Klatsche. Aber zum Punktspielstart wurden gegen den gleichen Gegner die Karten völlig neu gemischt. "Sicher hätten wir mit etwas Glück einen Punkt holen können. Aber der Sieg der Marktredwitzer war schon verdient", gesteht Manfred Kinle zur 2:3-Auftaktniederlage. Doch ganz vorne zu landen hatte man ohnehin nicht vor. "Wir wollten im ersten Tabellendrittel landen. Alles andere zu fordern, wäre vermessen gewesen," so der Übungsleiter. Doch nach dem Auftritt in Marktredwitz ging keine Partie mehr verloren, auch wenn beim 1:1-Unentschieden gegen Thiersheim eher zwei Zähler verschenkt wurden. "Wir sind da etwas zu überheblich mit unseren Torchancen umgegangen und haben gedacht, wir bekommen immer wieder neue." Dennoch ist der Angriff das Prunkstück der SG, denn wenn es vorne läuft, wird es schon einmal zweistellig wie beim 10:2-Erfolg gegen Wiesla Hof. Ärgerlich sind für Manfred Kinle nur die unmotivierten Absagen, wenn er grummelt: "Die Liga ist für mich ein Kindergarten". So stehen in der Rückrunde drei Nachholspiele an, obwohl wohl nur eine Partie wegen der Platzverhältnisse nicht ausgetragen werden konnte. Den Anfang macht jedoch der Kräftevergleich mit dem "heimlichen Spitzenreiter" aus Marktredwitz. "Diese Partie ist absolut richtungsweisend. Wir werden deshalb Anfang Februar wieder auf den Platz gehen und uns sechs Wochen lang konzentriert und gezielt auf die Rückrunde vorbereiten", kündigt der Ex-Weidener schon einmal an. Auch wenn er bereits von aktuellen B-Jugendlichen angesprochen wurde, ob er nach der Saison weitermacht, ist für ihn selbst noch keine Entscheidung gefallen. "Es macht eigentlich immer noch Spaß. Aber irgendwann ist halt mal Schluss." 


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Bilanz (SG) Tirschenreuth

Saison
Pl. 
Liga
2013/14
8. 
Kreisgruppe Marktredwitz
 
2012/13
6. 
KL HOF/MAK Aufstiegsrunde
 
2012/13
2. 
Kreisgruppe 3 Stiftland
 
2012/13
1. 
Kreisgruppe 3 Stiftland
 

Tabelle Kreisliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
10
37
:
17
24
3
8
39
:
17
17
5
9
20
:
13
15
6
10
23
:
29
13
10
10
19
:
38
6
11
8
13
:
41
4

Steckbrief M. Kinle

Manfred Kinle
Spitzname
Mane
Alter
74
Wohnort
Tirschenreuth
Familie
verheiratet, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
170 cm
Gewicht
63 kg
Beruf
Rentner
Hobbies
Ballspiele, Radfahren, Wandern
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Mit dem SV Griesbach aufgestiegen (Trainer), 1974 gegen "Katsche" Schwarzenbeck und Paul Breitner beim Freundschaftsspiel in Tirschenreuth gekickt.


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