Vor dem Derby in der Kreisklasse 3: Was von der Bezirksliga blieb - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.04.2008 um 15:09 Uhr
Vor dem Derby in der Kreisklasse 3: Was von der Bezirksliga blieb
Einst galt der „Bieberer Berg“ als Schrecken der Bezirksliga; auch wenn manch angestammter Bezirksligist nicht mal wusste, wo Bieberbach überhaupt liegt. Der Glanz ist nun verblasst und es droht gar der Fall in die A-Klasse. Wo liegen heute die Stärken, wo die Schwächen? Hat das Derby der Kreisklasse 3 eine Überraschung parat? anpfiff wird das Rätsel am Donnerstag lüften.
Von Christian Dotterweich
Die mittlere Sensation war perfekt, als der SV Bieberbach 1996 das Unmögliche möglich machte: den Aufstieg in die Bezirksliga. Zwölf Jahre nach dem großen Coup ist wenig geblieben. Einer der damals schon dabei war, sitzt heute auf der Trainerbank: Norbert Hartmann. Zwei Kilometer südöstlich konnte der TSV Geschwand die Triumphe des Nachbarn nur aus der Ferne betrachten. Doch als der Stern der Bieberbacher langsam zu sinken begann, erstrahlte der des TSV heller und heller. Just im Jahr des Abstieges aus der Kreisliga 1999/00 feierte Geschwand den größten Erfolg der Vereinsgeschichte mit dem Aufstieg in die selbige. Seit 2003/04 kreuzen die Nachbarn wieder die Klingen in der Kreisklasse. Am Ende standen sie meist schön brav nebeneinander in der Tabelle. In dieser Saison hat Glücksgöttin Fortuna den SVB verlassen, während der Umbruch in Geschwand gut geglückt ist.

SV Bieberbach (13. Platz, 17 Punkte)
Stärken
Die Suche beim Kellerkind nach den Stärken fällt nicht leicht. Wenn, dann ist vielleicht die Bilanz bei den Heimspielen zu erwähnen. Denn alle vier Siege der laufenden Saison fuhr die Hartmann-Truppe zu Hause ein. Der wohl größte Erfolg ist der Sieg gegen einen Mittlerweile-nicht-mehr-Favoriten: 3:2 besiegte man die zwischenzeitliche Überraschungs-Elf der Saison, den SV Mittelehrenbach am vierten Spieltag, vor allem aber das 1:1 gegen den Top-Kandidaten, TSV Kirchehrenbach. Erfreulich auch die Bilanz des vor der Saison neu gekommenen Steffen Knopik. Er führt zusammen mit Markus Fett intern die Torschützenliste mit sechs Treffern an. Winterpausen-Neuzugang Pascal Kachrimanidis vom Bezirksoberligisten FC Schnaittach soll nun aus der Not befreien (5 Spiele, 4 Tore).

Schwächen
In elf Auswärtsspielen hat der SVB kein einziges Mal gewonnen. 27-Mal hat’s in der Fremde hinten gekracht. Die Abwehr lässt der Heim-Elf fast freien Lauf. Im Schnitt 2,45 Tore kassierte die Bieberbacher Hintermannschaft pro Auswärtsspiel. Mit 2,09 Gegentoren pro Heimspiel summiert sich dies 44. Die schlechte Bilanz konnte die Hartmann-Elf in den letzten Begegnungen noch leicht nach oben schrauben. Doch auch der Sturm glänzt nicht. Kein Team trifft seltener als der Ex-Bezirksligist. Der Verlust von Klaus Krügel (wechselte vor der Saison zur SpVgg Effeltrich) scheint nicht zu kompensieren zu sein. Die schlechte Tabellensituation spiegelt sich auch im Unmut der Spieler wider: Sieben Platzverweise (sechs Mal Gelb-Rot, einmal Rot) stehen zu Buche.

TSV Geschwand (7. Platz, 32 Punkte)
Stärken
Coach Norbert Rückert ist es gelungen, aus den vielen Wechseln vor der Saison (zehn kamen, sechs gingen) wieder eine gute Truppe an den Start zu schicken. Allen voran Beqir Sertolli galt es zu ersetzen, der sich dem SV Gößweinstein anschloss. Doch da hat der TSV noch einen satten Trumpf in der Hand: Bülent Yildirici. Der 32-jährige trifft fast nach Belieben. Nach 21 Spielen 20 Tore, ist spitze in der gesamten Kreisklasse 3. Erst drei Mal ging Geschwand ohne Torerfolg aus. Ansonsten wird den Zuschauern offensiv durchaus was geboten, wie etwa beim 5:4 gegen Hetzles, 7:3 gegen Egloffstein oder am Sonntag beim 6:0 in Mittelehrenbach. Auch das Hinspiel gegen Bieberbach gewann der TSV verdient 2:1.

Schwächen
Das Hetzleser und Egloffsteiner Spiel legen aber auch eine Schwäche dar. Und wenn sich die Stürmer noch so mühen; hinten klappert’s teilweise arg (4:6 in Thuisbrunn). Mit der Abwehr ist es nicht zum Besten bestellt. 44 Gegentreffer in 22 Spielen lassen noch viel Spielraum an Verbesserungen. Auch mangelt es dem TSV an Beständigkeit: Einem 1:0-Sieg gegen Ebermannstadt etwa folgt ein 1:1 gegen Kellerkind Kirchenbirkig. Es dauert also noch, bis sich das Team gefunden hat. Aber in Geschwand denkt man längerfristig und hat sich mit 32 Punkten vom Abstieg weit entfernt. Bleibt abzuwarten, wie die fünftschlechteste Abwehr der Liga unter anderem den Neuzugang der Bieberbacher in den Griff bekommt.

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