Angesichts der sportlichen Misere des TSV kommt die Trennung nicht wirklich überraschend, ging jedoch ohne großes Aufhebens über die Bühne. „Wir sind mit Reiner Hafenecker in die Kreisliga aufgestiegen, und wir sind mit ihm wieder abgestiegen“, kommentiert der 1. Vorstand des TSV, Rainer Kretschmer, die Hintergründe für die Trennung. „Aber zuletzt stimmte einfach die Chemie nicht mehr. Wir haben uns daher mit Reiner Hafenecker zusammengesetzt und vernünftig mit ihm über die Situation gesprochen“.
Ende einer Erfolgsgeschichte
Am Ende stand, wie schon erwähnt, die Trennung in beiderseitigem Einvernehmen. Damit geht in Scheßlitz zugleich auch eine Ära zuende, die vor gut zwei Jahren noch als Erfolgsgeschichte begonnen hatte. Seit Beginn der Saison 2004/2005 war Hafenecker als Coach beim TSV tätig. Er übernahm seinerzeit eine Mannschaft, die seit dem Abstieg aus der Kreisliga 1999 nur noch im Mittelfeld der Kreisklasse 2 ihr Dasein fristete. Doch mit Hafenecker hielt auch der sportliche Erfolg wieder Einzug in Scheßlitz. Bereits im ersten Jahr seiner Amtszeit führte er den TSV zur Vizemeisterschaft in der Kreisklasse 2, über die Relegation gelang gar die Rückkehr in die Kreisliga. Dort allerdings zahlten die Scheßlitzer ordentlich Lehrgeld und stiegen nach nur einem Jahr im Oberhaus des Spielkreises wieder ab in die Kreisklasse. Das war vor wenigen Monaten.
Menschlich gibt es keine Probleme
Seither gab es in Scheßlitz nur noch wenig Grund zum Jubeln. Mit einer neuformierten Mannschaft ging der TSV in das Jahr Eins nach dem Abstieg, der Erfolg indes blieb bislang aus. Angesichts von sieben Niederlagen und nur einem Unentschieden mussten Vorstand und Trainer letztlich handeln, dass die Trennung jedoch so lautlos vonstatten ging, spricht für beide Seiten. „Menschlich haben wir kein Problem mit Reiner Hafenecker. Er ist ein patenter Kerl, leider hat er aber am Ende die Spieler nicht mehr erreicht“, so Rainer Kretschmer, der dem Umbruch in der laufenden Runde durchaus auch positive Seiten abgewinnen kann. „Wir haben zu Saisonbeginn fünf junge Leute in die Mannschaft integriert, diese brauchen einfach noch etwas Zeit. Wir wollten daher auch keine Hektik in die Mannschaft bringen. Wir hoffen einfach, dass ein neues Gesicht wieder etwas frischen Wind in die Truppe bringt“. Das Ziel für diese Saison sei, so Kretschmer, der Klassenerhalt, und zwar mit einer Mannschaft, die so gut wie keine auswärtigen Spieler im Kader stehen hat. Der TSV solle schließlich ein Sportverein für den Ort sein, ein Verein, mit dem sich die Scheßlitzer auch identifizieren können. Passend erscheint da auch die Übergangslösung für den Trainerposten: Als Übungsleiter wurde fürs Erste Spieler Wolfgang Hoh in die Pflicht genommen, derweil die Verantwortlichen in aller Ruhe nach einem neuen Trainer suchen.
Kommentar abgeben
Leser-Kommentare