Achillesferse Abwehr: FC Bischberg mit launischer Vorrunde - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.02.2008 um 19:08 Uhr
Achillesferse Abwehr: FC Bischberg mit launischer Vorrunde
Von vielen vor der Serie als Abstiegskandidat Nummer Eins gehandelt, steht der FC Bischberg zur Saisonhalbzeit auf einem guten 7. Tabellenplatz. Zufrieden ist man bei den Blau-Schwarzen dennoch nicht so richtig, wie Trainer Jürgen Schmitt verlauten ließ.
Von Bernd Riemke
Im Jahr 1 unter Jürgen Schmitt stand ein 6. Platz zu Buche. Doch schon vergangene Saison konnte man die Stärken und Schwächen ganz einfach an der Tabelle ablesen. 85:63 Tore hieß die Bilanz des FC Bischberg in der Kreisklasse 1. 85 Tore, eine eindrucksvolle Bilanz, die die offensive "Elsenband" - wie sie von ihrem Trainer liebevoll genannt wird - auch 2007/08 erreichen kann. Routinier Wolfgang Els kann dabei trotz seiner 14 Tore sein wahres Leistungsvermögen gar nicht abrufen. Aus beruflichen Gründen trainiert er nur einmal pro Woche und ist dennoch ein eminent wichtiger Spieler für den FCB. Seinem Neffen Alexander Els geht es keinen Deut besser. Der 18-jährige spielte eine überragende Vorbereitung, ehe er sich im August zum ersten Mal längerfristig und nach seiner Genesung im Oktober gleich ein zweites Mal verletzt hat. Trotzdem traf das große Nachwuchstalent bereits neun Mal. "Wir hoffen, dass er im Frühjahr wieder an seine alten Leistungen anknüpfen kann", so Schmitt, der sich um seine Abteilung "Attacke" wahrlich keine Sorgen machen muss. Christian Weiß und Stefan Graf komplettieren die kompakte Angriffsreihe, die nicht nur beim höchsten Saisonsieg, dem 11:0 gegen FC Wacker Bamberg, die gegnerischen Abwehrreihen gehörig durcheinanderwirbelte.

Mehr Alternativen in der Rückrunde

"Wenn wir vorne eins schießen, sind wir hinten zu verträumt und unkonzentriert", spricht Schmitt das Manko des FC an. Nicht selten kassiert der derzeitige Tabellensiebte nach einem eigenen Tor prompt einen Gegentreffer. Viermal führte Bischberg beispielsweise in der Partie bei der SpVgg Trunstadt, um am Ende die Begegnungmit 4:6 noch aus der Hand zu geben. Die Hintermannschaft ist als Achillesferse eindeutig auszumachen. "Das liegt aber nicht an den Spielern selber, sondern an der fehlenden Quantität", blickt der Trainer auf seinen 14-Mann-Kader, der Ausfälle natürlich nur sehr schwer kompensieren kann. Mit zwei echten Manndeckern bestritt der FCB beispielsweise beinahe die komplette Vorrunde. Die Rekonvaleszenten Martin Borst und Florian Buschbacher kehren jedoch aller Voraussicht nach in den Kader zurück. "Dann müssen wir in der Vorbereitung variieren und ausprobieren. Der Konkurrenzkampf wird zweifelsohne belebend sein", hofft Schmitt auf mehr Alternativen beim sonntäglichen Kick. Bis dahin hat sich auch Bernhard Stöcklein besser in die Mannschaft integriert. Er kam im September als Vertragsamateur vom Ligakonkurrenten FC Baunach, hat sich zwar gut zurechtgefunden, ist aber in seinen Leistungen sicher weiter steigerungsfähig.

Erste Fünf nicht aus den Augen verlieren

Der Weg der launischen Diva soll in jedem Fall zielstrebig nach oben führen. "Wir spielen eine Woche sehr gut und verlieren sieben Tage später gegen irgendeinen x-beliebigen Gegner", zeigt sich Schmitt ob der fehlenden Konstanz insgesamt unzufrieden mit dem bisher Erreichten. Acht Sieg, ein Unentschieden, acht Niederlagen. Für einen Abstiegskandidaten eine mehr als vorzeigbare Bilanz. Und genau das war der FC Bischberg nicht nur in den Augen der Konkurrenz im vergangenen Sommer. "Wir haben gewusst, dass es ein schwieriges Jahr wird und gedacht, dass wir gegen den Abstieg kämpfen", blickt Schmitt auf den Saisonstart zurück. Davon ist inzwischen keine Rede mehr. Im Gegenteil, der Abstand nach hinten ist komfortabel genug, um die Augen nach vorne zu richten. Dort ist die Konkurrenz mitunter allerdings auch schon ein gutes Stück enteilt. Zum ASV Reckendorf auf Rang fünf sind es hingegen nur sechs Zähler und genau dieser Platz soll es in der Endabrechnung auch sein. "Wenn sich jeder noch ein bisschen steigert ist das auch machbar", strahlt Schmitt die nötige Zuversicht aus. Dass Bischberg mit den Großen der Liga mithalten kann, haben sie erst kurz vor der Winterpause bewiesen, als der SV Hallstadt mit 1:2 die Heimreise antreten musste. Auch wenn der Zug Richtung "Erste Drei" abgefahren sein dürfte, so möchte man zumindest die Aufstiegsanwärter noch ein wenig ärgern, denn "bis auf die DJK Priegendorf", so der Trainer, scheint keine Mannschaft unschlagbar. Gegen den Ligaprimus ist der FCB aber schon zweimal angetreten und hat sich mit 2:9 Toren beide Male unter Wert verkauft. Mit Mittelmaß möchte man sich in Bischberg aber nicht zufrieden geben und so bleibt abzuwarten, ob die "Elsenbande" ihren dänischen Namensvettern von der "Olsenband" nacheifert und demnach weiterhin einiges schief läuft, oder ob der Durchbruch in Sachen "Konstanz" gelingt. Dann kann der FC Bischberg womöglich sogar das Zünglein an der Waage spielen.

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