SC Hesselbach vorzeitig Meister: Unverhofft kommt oft und ist doch logisch - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.05.2013 um 12:00 Uhr
SC Hesselbach vorzeitig Meister: Unverhofft kommt oft und ist doch logisch
Mit einem 5:0 über den SV Friesenhausen machte der SC Hesselbach am Donnerstag den Meistertitel in der Kreisklasse 4 perfekt. Überraschend war daran nur der Zeitpunkt. Der Titel am Vatertag war nämlich nur durch einen Punktverlust des letzten Verfolgers möglich geworden. Abteilungsleiter Christoph Pfister blickt auf die spontane Feier zurück.
Von Marco Heumann
Freibier? Gab es natürlich! Ein „Humba“? Ebenso! Singende, hüpfende und tanzende Spieler? Na klar! Was halt so alles zum Repertoire gehört, wenn man einen Meistertitel holt. „Wir haben es richtig krachen lassen!“, blickt Christoph Pfister auf das zurück, was es in Hesselbach am Vatertag ab etwa 18.00 Uhr zu erleben gab.
Geplant war die Feier aber nicht!

Meisterstartschuss via Handy

Meistercoach: Reiner Bötsch.
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„Wir hatten nicht im Traum damit gerechnet, dass wir den Sack schon jetzt zu machen.“ Schließlich hatte der letzte verbliebene Verfolger SG Stadtlauringen/Ballingshausen im Heimspiel gegen den RSV Buch eine vermeintlich leichte Aufgabe zu lösen. Dann drang aber völlig unverhofft die Kunde von der Gäste-Führung nach Hesselbach vor. „Wir hatten einen Informanten vor Ort“, berichtet der Abteilungsleiter. Via Handy war man ständig auf dem Laufenden, wie es beim Rivalen steht. Die eigenen Hausaufgaben wurden mit einem 5:0 gegen den SV Friesenhausen souverän gelöst. Spannend wurde es in Hesselbach erst nach dem Schlusspfiff. „In Stadtlauringen lief die Partie noch.“ Deswegen versammelten sich die Spieler und Trainer Reiner Bötsch rund ums Telefon und waren erst einmal hautnah dabei, als dem Tabellenzweiten der späte Ausgleich gelang. „Da wurde es noch einmal ganz ruhig bei uns.“ Aber nur bis zum Schlusspfiff bei der SG. 1:1! Das Signal zum Jubeln für den hochverdienten Meister.
Zehn Punkte Vorsprung sind drei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr aufzuholen. 18 Siege in 23 Begegnungen – vier mehr als jedes andere Team der Liga –, 84 geschossene – natürlich der Liga-Topwert – und 27 kassierte Tore, keine Heimniederlage, eine Serie von 13 Siegen in Folge von Mitte August bis Ende März, gar 17 Mal in Folge ungeschlagen vom zweiten bis zum 0:2 in Königsberg, der mit 38 Treffern, davon alleine sieben am vergangenen Wochenende gegen die SG Shamss/Altstadt, erfolgreichsten Goalgetter der Liga, Patrick Bloch – ein Blick in die Statistik verdeutlich, dass der SC Hesselbach die überragende Mannschaft der Kreisklasse 4 war.

So sehen Meister aus! Das Team des SC Hesselbach vor dem Anpfiff der Partie beim SV Rügheim, die man mit 4:1 für sich entscheiden konnte.
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Nur zwei Niederlagen

Dabei hatte es in den ersten drei Begegnungen einen Stotterstart gegeben. Zunächst eine 3:4-Niederlage bei der SG Ermershausen/Schweinshaupten, dann zwei Unentschieden – der Meister stand erst einmal im Keller der Tabelle, ehe mit 13 Siegen in Folge durchstartete. Ein wenig gestottert wurde dann auch im April. Erst beendete ein 2:2 gegen den TSV Aidhausen die stolze Dreierserie, dann unterlag man beim TV Königsberg mit 0:2. Der Titelkampf schien noch einmal spannend zu werden. „Gegen Aidhausen haben wir uns schon immer schwer getan. Und über die Niederlage in Königsberg und die Schiedsrichterleistung dort, wurde schon genug gesagt“, hat Christoph Pfister den kleinen Durchhänger längst abgehakt. Zweifel an der Meisterschaft kamen in dieser Phase weder beim Abteilungsleiter noch bei der Mannschaft auf. Die zog ihr Ding weiter durch, feierte in der Folge erst zwei knappe, dann zwei Kantersiege und jetzt den vorzeitigen Aufstieg.
Der SC Hesselbach kehrt nach drei vergeblichen Anläufen in die Kreisliga zurück. „Wir waren einfach mal dran“, denkt Christoph Pfister an zwei Jahre mit verlorenen Relegationsspielen und einen vierten Platz aus der Spielzeit 2011/2012 zurück. Die große Stärke des Meisters war dabei der breite Kader. Im Gegensatz zur Konkurrenz kann der SC Hesselbach auch Ausfälle von Leistungsträgern problemlos verkraften. Selbst als Top-Goalgetter Patrick Bloch einige Spiele passen musste, gab es keinen Einbruch.

Aus der U19 direkt in die Erste und schon ein Rückhalt: Florian Mauder.
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Florian Mauder schafft den Sprung

38-Tore-Mann: Patrick Bloch.
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Dennoch ist der 38-Tore-Mann natürlich einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren. Ebenso wie Tobias Härterich, dem Christoph Pfister eine tolle Entwicklung bescheinigt. Der Mittelfeldspieler wurde mehr und mehr zum Schwungrad des SC Hesselbach und zudem mit mehr als 20 Toren zum zweiten Torjäger im Kader.
Dass Rainer Bötsch so viele, talentierte Spieler zur Verfügung stehen, ist ein Ergebnis der intensiven Jugendarbeit, die beim SC Hesselbach ganz groß geschrieben wird. „Unser Ziel ist es fortwährend Spieler aus unserer U19 in den Herrenbereich einzubauen.“ In dieser Spielzeit schaffte zum Beispiel Keeper Florian Mauder den Sprung in die Stammelf. „Wir zahlen den Jungs – von Benzingeld einmal abgesehen – nichts“, nennt der Abteilungsleiter einen wichtigen Punkt der Vereinsphilosophie.
Die wird, davon ist Christoph Pfister überzeugt, auch in der Kreisliga greifen. „Natürlich haben wir als Aufsteiger erst einmal das Ziel, den Klassenerhalt zu erreichen“, blickt der Funktionär schon einmal in die Zukunft und gibt sich selbstbewusst. „Aber das schaffen wir.“ Vor allem, wenn der spielstarke Kader zusammenbleiben sollte. „Noch habe ich nichts anderes gehört“, geht der Abteilungsleiter davon aus, dass auch alle Leistungsträger, inklusive Fabian Bloch, dem SC die Treue halten und weiter unter Reiner Bötsch arbeiten wollen.
Der erfahrene Coach geht dann in seine dritte Saison beim Meister, hat aber zuvor schon einmal sieben Jahre beim SC trainiert und auch gespielt, ist also so etwas wie ein Hesselbacher Urgestein und eine wichtige Identifikationsfigur. Ein akribischer Arbeiter, der die Sprache der jungen Spieler spricht und sie ebenso behutsam wie erfolgreich ins Team einbaut.
In den kommenden beiden Jahren hat er dazu reichlich Gelegenheit. Zwölf Spieler aus der starken U19 rücken bis 2014 in den Herrenbereich auf. Der Grundstock für eine dauerhaft erfolgreiche Zukunft. Weitere „Humbas“ und Freibier inklusive!


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Tabelle Kreisklasse 4

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
23
84
:
27
57
2
23
56
:
29
47
3
24
67
:
26
46
4
23
57
:
28
43
5
24
48
:
33
41


Serien SC Hesselbach

Am längsten ungeschlagen
12.08.2012 - 12.04.2013
17 Sp
45 Pkt
60:15 Tore
Am längsten ohne Sieg
05.08.2012 - 15.08.2012
3 Sp
2 Pkt
6:7 Tore
Die meisten Siege in Folge
19.08.2012 - 30.03.2013
13 Sp
39 Pkt
51:9 Tore
Die meisten Remis in Folge
12.08.2012 - 15.08.2012
2 Sp
2 Pkt
3:3 Tore

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