FC Strullendorf: Frustabbau auf dem Drahtesel - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.08.2007 um 18:00 Uhr
FC Strullendorf: Frustabbau auf dem Drahtesel
Es hätte ein Traumstart werden können. 2:0 und 3:2 führte der FC Strullendorf am Dienstag bei den FT Schweinfurt. Am Ende aber gab es ein 3:5. Und einen Trainer, der richtig frustriert war. Über den schwachen Schiedsrichter und seine Mannschaft. Nichtsdestotrotz gilt es nach vorne zu schauen. Da steht am Sonntag um 15.00 Uhr das nächste Heimspiel gegen die Würzburger Kickers an. Gerd Schimmer hofft auf einen Sieg.
Von Marco Heumann
Am Mittwoch ging’s aufs Rad. Den ganzen Tag lang betrieb Gerd Schimmer Frustabbau auf dem Drahtesel. „Ich habe die ganze Nacht zuvor kaum etwas geschlafen“, erzählt der Trainer des FC Strullendorf. Das 3:5 seiner Elf bei den FT Schweinfurt hatte ihm mächtig zugesetzt.
Oder besser gesagt die Leistung des Herren in Schwarz in dieser Begegnung. „Das war schon ein wenig krass“, umschreibt es Schimmer. „Der Schiedsrichter hat das Spiel gedreht.“

Dreifache Benachteiligung

Dreimal sah der Trainer („Ich saß nur noch fassungslos auf der Bank.“) seine Mannschaft eklatant benachteiligt. „Beim ersten Mal wird Crocke Belanga vor dem leeren Tor zu Fall gebracht. Beim zweiten Mal pfeift er Christian Dorn einen klaren Vorteil ab. Und dann gibt er noch einen lächerlichen Handelfmeter“, macht Schimmer seinem Unmut Luft. Das Strafstoß-Geschenk verwandelten die Turner prompt zum 2:2 nach einer guten Stunde.
„Da müsste es eigentlich 3:0 oder 4:0 für uns stehen“, gibt der Strullendorfer Coach zu bedenken. „Wir haben sehr gut gespielt, waren klar dominierend“, lobt er seine Elf, die den Gegner souverän beherrschte.
Und auch nach dem 2:2 noch dagegenhielt. Tojin Ogunjimi machte das 3:2. „So einen Vorsprung muss man dann auch mal über die Zeit bringen.“ Erst recht, wenn der Schiedsrichter gegen einen pfeift. „Da muss man einen klaren Kopf bewahren“, hätte sich Schimmer eine Trotzreaktion gewünscht. Stattdessen zeigten die Strullendorfer plötzlich Nerven.

Drei kapitale Fehler

„Da haben wir uns total verunsichern lassen“, blickt der Trainer auf die letzte halbe Stunde des Spiels. Die drei Gegentreffer wurmen ihn. Vor allem, weil sie nach individuellen Fehler zustande kamen, „die es in der Landesliga eigentlich nicht geben darf“. Felix Jansen, Jörg Hofmann und Keeper Stefan Mühlfriedel patzten und luden den Gegner zum Toreschießen ein. „Die Punkte hätten wir gut brauchen können“, trauert Schimmer dem verschenkten Dreier nach.
Sechs Punkte aus zwei Spielen, das wäre eine tolle Ausgangsposition gewesen. Jetzt sind es nur drei. Folge: Im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers steht die Elf schon wieder unter Druck. „Heimspiele will ich immer gewinnen, egal wie der Gegner heißt“, macht Schimmer klar, dass er einen Sieg erwartet. Die Würzburger seien keine Mannschaft, vor der man Angst haben müsse, auch wenn sie in der letzten Spielzeit den FCS zweimal bezwungen haben.
Damals sorgte vor allem Zajo Desic für viel Wirbel. Doch der Stürmer hat die Kickers genau wie Steffen Amthor und Markus Spahn verlassen. Sicher, eine Schwächung. In der Defensive dagegen haben sich die Würzburger mit Torhüter Marcus Orth (TSV Sulzfeld) und Sven Michel (FC 05 Schweinfurt) verstärkt.

Laboriert an einer Hüftprellung: Roland Kropf
Foto: FCS
Respekt hat Schimmer auch vor Sebastian Ott. „Ein starker Stürmer, der vor allem in der Luft für viel Unruhe sorgt.“ Also ein Fall für Roland Kropf. Der ist beim FC Strullendorf der beste Kopfballspieler. Zuletzt musste er mit einer Hüftprellung passen und wurde am Mittwoch in der Drangperiode der Turner, als diese es oft mit hohen Bällen versuchten, schmerzlich vermisst. „Da waren wir fast ein bisschen zu klein“, sagt Schimmer und hofft, dass Kropf wieder zur Verfügung steht. Dann würde er sicher wieder ins Team rücken.
Einen Wechsel gibt es auch auf der Torwartposition. Stefan Mühlfriedel verabschiedet sich in Urlaub. In den nächsten beiden Partien erhält Michael Endres, im letzten Jahr Stammkeeper, die Chance zu zeigen, dass er der bessere Mann für den Posten der Nummer eins ist. Wenn Mühlfriedel dann wieder zur Verfügung steht, wird Schimmer eine Entscheidung über den Platz zwischen den Pfosten treffen.
Nicht dabei sind am Sonntag neben Mühlfriedel auch Simon Friedrich (Urlaub) und Thorsten Niemann (Innenband). Auf Würzburger Seite fällt Neuzugang Steffen Schlessmann nach seiner roten Karte aus dem Auftaktspiel weiter aus.
„Wenn wir so spielen, wie eine Stunde lang in Schweinfurt, dann ist es eigentlich egal, was der Gegner macht“, setzt der Strullendorfer Trainer auf eine Wiederholung der Leistung vom Mittwoch. Von der letzten halben Stunde einmal abgesehen. Dem Schiedsrichter allerdings wünscht er sicher einen komplett besseren Tag. Auf das Gerd Schimmer sich am Montag nicht erneut aufs Fahrrad schwingen muss.

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