Steinwiesenerinnen mit viel Schwung: Neuling sorgt für Furore - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 18.01.2012 um 18:00 Uhr
Steinwiesenerinnen mit viel Schwung: Neuling sorgt für Furore
Fast vor einem Jahr hat sich in Steinwiesen unter der Leitung von Tobias Böhnlein eine neue Frauenmannschaft formiert. Dass die jungen Fußballerinnen dabei in ihrer ersten Saison schon um den Aufstieg mitspielen können, gleicht jetzt schon einer kleinen Sensation.
Von Hans-Jürgen Wunder

Die emsig rackernde Carmen Klinger (in schwarz) hat nach dem Ausfall von Stefanie Bayer auch die Spielführerbinde übernommen.
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Bereits in den 70er Jahren gab es in Steinwiesen eine Frauenfußballmannschaft. Damals war aber noch keine der Spielerinnen geboren, die sich im Januar 2011 zusammen fanden, um erneut dafür zu sorgen, dass der Ort im Frankenwald wieder auf der Landkarte des Frauenfußballs vertreten sein würde. Mit Tobias Böhnlein fand sich für die jungen Kickerinnen gleich ein engagierter Übungsleiter, der selbst noch in der Herrenmannschaft spielte, aber zum Zeitpunkt der Neugründung durch einen Wadenbeinbruch außer Gefecht gesetzt worden war. Freilich war die neue Frauenelf alles andere als ein zusammen gewürfelter Haufen. Mehrere Spielerinnen kannten sich aus ihrer Mädchenzeit in Steinwiesen und hatten dort bereits in einer Mannschaft gespielt. So verwunderte es nicht, dass das neu formierte Team schnell ordentlich Ergebnisse ablieferte.
 
Erster Auftritt als Pokalschreck


Tobias Böhnlein hat bei seiner ersten Trainerstation seine guten Kontakte zu den jungen Fußballerinnen genutzt. 
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Zunächst einmal waren die Steinwiesenerinnen dennoch für viele Gegner ein unbeschriebenes Blatt. Das traf besonders auf den Pokalgast vom VFB Einberg zu, der in seiner Klasse immerhin um den Aufstieg in die Bezirksliga spielt. Allerdings musste sich der Kreisligist aus dem Raum Coburg nach der Pokalschlacht mit 4:3 beugen und dem Neuling den Einzug in die nächste Runde gestatten. Natürlich konnte  Trainer Tobias Böhnlein, der auf einen Kader von 21 Akteurinnen zurückgreifen kann, nicht vermeiden, dass es auch bei ihm zu Rückschlägen kam. Dabei dürfte dem Studenten, der in Bamberg für das Lehramt Deutsch und Geschichte eigeschrieben ist, besonders die Auftaktniederlage bei Wiesla Hof gewurmt haben. Auch die Verletzung von Kapitän Stefanie Bayer, die sich die Zehe gebrochen hat, hat dem Übungsleiter, der unter der Woche von seinen Assistenten Michael Müller, Nico Michel und Heiko Kuhnlein vertreten wird, sicherlich ebenso wenig ins Konzept gepasst. Allerdings mussten sich die Böhnlein - Schützlinge danach nur noch mit dem Remis bei der Reserve von Marktleuthen über einen Punktverlust ärgern und konnten die restlichen Spiele jeweils für sich entscheiden.
 
Verbissener Zweikampf um Meisterschaft?

Mit dem SV 05 Froschbachtal haben es die Steinwiesenerinnen mit einem großen Rivalen zu tun, wenn es um den Titel geht. Obwohl sich bis auf den ehemaligen Kreisligisten Wiesla Hof alle Teams in der Klasse neu formiert haben und auch die Münchbergerinnen vorne kräftig mitmischen, haben die Froschbachtalerinnen einen entscheidenden Vorteil. Mit mehreren Spielerinnen, die in den Reihen von der Spvgg Döbra bereits Bezirksoberligaluft schnuppern konnten, besitzen sie im Gegensatz zur Konkurrenz über deutlich mehr Erfahrung. Als es jedoch zum ersten Aufeinandertreffen der beiden führenden Teams kam, konnte die Böhnlein - Elf, die mit der ehemaligen Neufangerin Carmen Klinger eine wieselflinke und torgefährliche Stürmerin besitzt, schnell eine 2:0 Führung vorlegen. Doch Froschbachtal verkürzte auf 3:2 und danach wurde es noch einmal richtig eng. „In den letzten 20 Minuten war es eine reine Abwehrschlacht“, erinnert sich der SV-Coach an diese packende Begegnung und den knappen Sieg. Sollten seine Schützlinge, die es auch in der Halle überraschend zur Kreismeisterschaft nach Kulmbach geschafft hatten, ähnlich konstant in der Rückrunde auftreten, haben sie echte Chancen auf die Kreisliga. Das würde den Übungsleiter freuen, weil dann auch die Auswärtsfahrten kürzer werden würden. Vorher müssten seine Frauen aber noch eine hohe Hürde nehmen: Am letzten Spieltag treten die SV-Frauen nämlich ausgerechnet bei der SG Froschbachtal an.

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