„Wir hätten es nicht auf den letzten Spieltag ankommen lassen müssen“, fasst der Coach des ASV die abgelaufene Runde zusammen. Und in der Tat: Reckendorf machte eigentlich keine schlechte Figur in der Kreisliga, startete gut in die Serie, rutschte dann zwar peu à peu immer weiter nach unten, hielt sich aber beständig oberhalb der Abstiegsränge – bis zum letzten Spieltag. Dann kam Lichteneiche, siegte beim ASV mit 1:4 und verdrängte diesen quasi in allerletzter Sekunde vom Relegationsplatz. Schön für Lichteneiche, das zwischenzeitlich über ein Ausscheidungsspiel gegen die SpVgg Stegaurach II den Klassenerhalt in trockene Tücher brachte, bitter für Reckendorf, das am Ende mit leeren Händen dastand und im kommenden Spieljahr wieder in der Kreisklasse antreten muss.
Mangelnde Chancenverwertung als Hauptgrund für den Abstieg
Gründe für den Last-Minute-Abstieg gibt es zuhauf. „Wir hatten eine sehr junge Mannschaft, der dann leider im letzten Spiel die Nerven versagt haben“, meint Stefan Stretz. „Allerdings zog sich schon zuvor unsere mangelnde Chancenverwertung wie ein roter Faden durch die ganze Saison. Das war sicher der hauptsächliche Grund für unseren Abstieg. Wir haben während der Serie einfach zu viele Punkte liegen lassen. Die Unerfahrenheit der Mannschaft mag dazu beigetragen haben, ebenso wie auch der Umstand, dass mir neben Werner Schleyer ein richtiger zweiter Torjäger fehlte und ich in der Offensive häufig improvisieren musste. Hinzu kommt, dass wir zu viele leichte Fehler begangen haben, die dann vom Gegner brutal bestraft wurden. Mehr als einmal haben wir es versäumt, in Führung zu gehen und wurden dann eiskalt ausgekontert“. Wirklich unzufrieden ist Stretz mit der Leistung seiner Mannschaft allerdings nicht – Abstieg hin oder her.
„Wir konnten mit jeder Mannschaft mithalten“
„Fußballerisch konnten wir in der abgelaufenen Saison eigentlich mit jeder anderen Mannschaft mithalten. Ich bin daher mit der Entwicklung der Mannschaft durchaus auch zufrieden, sie hat ganz sicherlich das Zeug zur Kreisliga. Nicht zuletzt war das vergangene Jahr auch ein großer Lernprozess, die Kreisliga absolutes Neuland für die jungen Spieler“, so Stretz. Ein Lernprozess, der sich in der kommenden Serie vielleicht bezahlt machen könnte. Gefragt nach den Zielen für die nächste Saison, nennt der Coach, der bereits im Frühjahr sein Engagement in Reckendorf verlängerte, eine klar definierte Vorgabe: „Ich will in jedem Fall vorne mitspielen und nach Möglichkeit am Ende wieder aufsteigen. Im Großen und Ganzen bleibt die Mannschaft glücklicherweise zusammen, den einen oder anderen Spieler würde ich zudem gerne noch dazuholen. Ich freue mich daher auf die nächste Saison, zumal eine ganze Reihe interessanter Derbys in der Kreisklasse auf uns wartet“. Keine Spur also von Depression in Reckendorf, den Abstieg hat die sportliche Leitung abgehakt und blickt der Zukunft wieder mit Zuversicht entgegen. Und da, wie schon gesagt, die meisten Spieler dem ASV auch in der Kreisklasse die Treue halten werden, dürfte Reckendorf ganz sicher ein gewichtiges Wort um den Aufstieg mitreden.
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