Erlangen-Pegnitzgrund | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 10.10.2025 um 01:00 Uhr

Zwei späte Gegentreffer: Memmingens Schlussspurt verhindert Ansbachs Dreier

Die SpVgg Ansbach sah am 13. Spieltag der Regionalliga Bayern in Memmingen lange wie der Sieger aus, musste sich nach zwei späten Gegentoren aber mit einem 2:2-Remis begnügen. Nach torloser erster Hälfte brachte Seefried die Ansbacher kurz nach der Pause in Führung (51.), Kroiß baute den Vorsprung weiter aus (60.). Zwei späte Nackenschläge durch Günes (87.) und Gräser (90.) entrissen den Gästen aber noch den Dreier.

Von Michael Watzinger

Die SpVgg Ansbach reiste mit reichlich Selbstbewusstsein nach Memmingen, schließlich waren die Gäste nach einem holprigen Start zuletzt stolze sechs Partien in Folge ungeschlagen geblieben und nach und nach aus dem Keller geklettert. Der FC Memmingen war in den letzten Wochen ebenso lange nicht zu schlagen gewesen, ehe die Serie am vergangenen Spieltag in Würzburg durch eine 0:1-Niederlage am Dallenbergstadion ein Ende nahm.

Torlose erste Hälfte trotz schwungvoller Ansbacher

Das Duell startete dann ohne große Abtastphase, denn die Hausherren gaben bereits in der ersten Minute durch Lutz einen ersten Warnschuss aus halblinker Position ab, der Ansbachs Keeper Schiefer aber vor keine Probleme stellte. Auf der Gegenseite versteckte sich auch die SpVgg aus Ansbach keineswegs und machte in der Folge den zielstrebigeren Eindruck. Angermeier (9.) und Seefried (24.) kamen aus jeweils aussichtsreicher Position zum Abschluss, verfehlten jedoch ihr Ziel.

Tobias Dietrich (in grün) und seine SpVgg Ansbach 09 machten in Memmingen einen engagierten Eindruck und boten lange Zeit eine starke Auswärtspartie.

SpVgg Ansbach

In der 34. Minute fand eine Puscher-Flanke von rechts in der Mitte Weeger, welcher die Kugel aus gut acht Metern im Fallen an den linken Memminger Pfosten bugsierte und so die bis dato größte Chance auf die Führung vergab. Anschließend klärte Heim-Akteur Bauer nach einer scharfen Hereingabe von links in höchster Not, während auf der Gegenseite nach einem der seltenen Memminger Umschaltmomente ein Lutz-Abschluss im letzten Moment geblockt wurde. So ging es torlos in die Halbzeitpause.

Zwei späte Gegentore kosten Ansbach den Auswärtsdreier

Auch nach dem Seitenwechsel machte die SpVgg zunächst den deutlich besseren Eindruck. In der 51. Minute setzte sich Manz über die linke Seite durch und fand mit seinem flachen Anspiel in der Mitte Seefried, der aus der Drehung flach zur verdienten Führung traf. Vier Zeigerumdrehungen später setzte sich Puscher stark über rechts durch und drang in den Memminger Strafraum ein, sein Schuss ging aber deutlich über das Tor. Praktisch im Gegenzug wurde dann Nollenberger mit einem herrlichen Steckpass auf die Reise geschickt, doch zog der Offensivmann alleine vor Schiefer den Kürzeren. Besser machte es auf Ansbacher Seite nach einer Stunde Patrick Kroiß, als er einen hohen und weiten Ball von Manz am gegnerischen Strafraum technisch versiert verarbeitete und anschließend auch noch cool zum 0:2 in die lange Ecke versenkte.

Patrick Kroiß (l.) traf in der 60. Minute sehenswert und durfte sich zu Recht für seinen tollen Treffer feiern lassen. Die SpVgg Ansbach sah zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger aus.

SpVgg Ansbach

In der Folge schien die SpVgg alles im Griff zu haben. Erst in der Schlussphase schaltete der FCM noch einmal einen Gang höher und suchte den Weg nach vorne. In der 87. Minute wurde dann ein weiter Ball von Heim-Keeper Dewein per Kopf in den Lauf des eingewechselten Fusaro verlängert und dessen Hereingabe fast von der rechten Grundlinie fand am zweiten Pfosten David Günes, der aus kurzer Entfernung mit dem Anschlusstreffer die Hoffnung auf Seiten der Hausherren zurückbrachte. Memmingen drängte in den letzten Zügen des Spiels auf den Ausgleich - und wurde in der Schlussminute tatsächlich belohnt: Die Ansbacher konnten eine hohe Günes-Hereingabe nicht richtig klären und Gräser kam an der Strafraumgrenze an den Ball. Der Kapitän zog mit rechts ab, fand mit seinem leicht abgefälschten Versuch eine Lücke im Defensivverbund der Gäste und traf zum späten 2:2-Endstand.

Es war ein schmeichelhaftes Remis für die Allgäuer, während sich die Ansbacher an das Relegationsspiel aus dem Sommer 2023 erinnert fühlen mussten, als man in Memmingen ebenfalls das Spiel diktierte und mit einem Unentschieden (1:1) eine gefühlte Niederlage trotz starker Leistung einstecken musste.