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Artikel veröffentlicht am 07.04.2025 um 18:00 Uhr

Derby-Remis des Spieltags: Kleinrinderfeld trotzt Giebelstadt erneut

SPIELTAG AKTUELL Der TSV Kleinrinderfeld hat die Siegesserie der SPVGG Giebelstadt gestoppt. Die Elf von Dennie Michel rang dem Spitzenreiter ein verdientes Remis ab. Vor allem defensiv zeigten sich die Hausherren sehr präsent und ließen die biederen Gäste nur selten in gute Abschlusspositionen kommen. Für die Sportvereinigung war es der erste Punktverlust des Jahres nach zuletzt fünf Siegen im März.

Von Alexander Rausch

Sandro Zipprich setzt Christian Steinmetz unter Druck.

Alexander Rausch

Breiter hätte die Brust der Giebelstädter kaum sein können. Alle fünf Duelle in diesem Kalenderjahr hatten die Schwarz-Gelben meist deutlich für sich entschieden. Zuletzt vermöbelten sie am Mittwoch die SpVgg Gülchsheim mit 7:1. Allerdings wusste Spielertrainer Christian Steinmetz schon im Vorfeld, dass mit dem TSV Kleinrinderfeld, die von seinem ehemaligen Mitspieler beim Würzburger FV, Dennie Michel, gecoacht werden, eine schwere Aufgabe wartet. Schließlich brachten sie dem Tabellenführer im Hinspiel eine von nur zwei Saisonniederlagen bei und brannten auch diesmal auf den Derbysieg, wie sie in den sozialen Medien mit martialischen Worten ankündigten.

Giebelstadt beginnt gut und führt verdient

Beeindrucken ließen sich die Gäste davon aber zunächst nicht. Johann Daoud traf noch in der ersten Minute den Pfosten. Einige auf der SPVGG-Bank hatten da schon zum Jubeln angesetzt. Auf der anderen Seite verfehlte Maximilian Reinders knapp (7.) und Fabian Haas scheiterte an Andreas Binner (12.). Der TSV war also mittlerweile gut im Spiel, lag wenig später aber dennoch hinten. Vincent Fürst schickte Lukas Dill, der enteilte, nachdem Nils Diller über den Ball geschlagen hatte. Sein Querpass bugsierte Johann Daoud über die Linie (14.).

In der Folge verpassten Julian Weber nach Steinmetz-Freistoß (19.) und Johann Daoud nach Querpass Vincent Fürsts auf 2:0 zu erhöhen (23.). Die Gäste hatten die Partie im Griff, waren aber bei weitem nicht so griffig wie am Mittwoch in Gülchsheim. Die Kleinrinderfelder verteidigten in der Folge konsequent und wieder hatte Fabian Haas die Chance auf sein 26. Saisontor. Doch Andreas Binner hielt den Seinen mit starker Fußabwehr den Vorsprung (40.).

Bildunterschrift

Kleinrinderfeld kauft dem Spitzenreiter den Schneid ab

An diesem änderte sich auch nach dem Seitenwechsel zunächst nichts, weil beiden kaum gute Offensivaktionen gelangen. Doch dann ließen sich die Giebelstädter von einem weiten Einwurf Dennie Michels überrumpeln. Niko Papadopoulos setzte sich gegen zwei Gegenspieler durch und fand im Rückraum Fabian Haas, der in bester Torjägermanier links unten traf (68.). Danach hatten die Hausherren durch Fabian Haas (73.) und Dennie Michel (84.) sogar weitere gute Aktionen und waren dem Sieg näher. Letztlich ging das Remis aber in Ordnung.

Schiedsrichter Dominik Lukas wandte das Stopp-Konzept an und besprach die Situation mit den Verantwortlichen.

Alexander Rausch

Kuriusum: Stopp-Konzept wegen unfairem Zuschauer

Leider hatte die ansonsten faire Partie dennoch einen negativen Höhepunkt. In der 71. Minute warf ein Kleinrinderfelder Zuschauer mit dem im Aus befindlichen Ball einen Giebelstädter Spieler ab. Der sehr besonnene und gut leitende Unparteiische Dominik Lukas wandte das Stopp-Konzept an, schickte beide Teams in ihre Strafräume und besprach die Situation mit den Trainern und dem Ordnungsdienst. Als der Zuschauer das Sportgelände verlassen hatte, ging die Partie nach kurzer Unterbrechung weiter.

Mit dem Ausgang der Partie konnte dann – logischerweise – Kleinrinderfelds Spielertrainer Dennie Michel besser leben: „Wir hatten einen Matchplan, der mit dem 0:1 über den Haufen geworfen wurde. Letztlich hat er aber gut geklappt. Wir wollten heute weniger Fußball spielen als die vergangenen Spiele. Es war über viele Phasen ein Spiel auf Augenhöhe. Daher nehmen wir den Punkt gerne mit und sind stolz darauf.“ Dennoch sieht er die Sportvereinigung als „den zukünftigen und verdienten Meister“, weil sie in der Breite gut aufgestellt sind und eine sehr gute Spielanlage haben.

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Christian Steinmetz sieht die Sinne geschärft

Von der hatte sein Gegenüber Christian Steinmetz, dessen Ärger auch während des Spiels mehrmals deutlich zu hören war, aber zu wenig gesehen: „Wir haben sehr disziplinlos gespielt, nur selten Pressing ausgeübt und kaum von hinten durchgeschoben haben. Wir hatten heute keinen Mut.“ Zudem fehlte ihm die Bewegung, sowohl gegen als auch mit dem Ball: „So stelle ich mir unser Spiel nicht vor.“ Mit dem Remis schmolz der Vorsprung auf den ersten Verfolger aus Marktbreit und Martinsheim. Zwar liegen die zehn Punkte zurück, haben aber noch zwei Spiele weniger ausgetragen. Allerdings ist er sich sicher, dass sich sein Team der Situation bewusst ist: „Die Sinne sind schon seit Wochen geschärft.“