5:1-Auftaktsieg gegen die Urus: Zwei Wermutstropfen für jubelnde Schwabacher - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.07.2023 um 07:47 Uhr
5:1-Auftaktsieg gegen die Urus: Zwei Wermutstropfen für jubelnde Schwabacher
Der SC 04 Schwabach bejubelte am Freitagabend vor 1800 Zuschauern einen 5:1-Auftaktsieg im Derby gegen den SV Unterreichenbach und konnte dabei nach einem Brechtelsbauer-Geniestreich die Partie bis zur Pause drehen, um im zweiten Abschnitt mit drei weiteren sehenswerten Treffern alles klar zu machen. Allerdings verloren die Hausherren zuerst Röder (Knieverletzung) und dann auch Coppier (Notbremse) im Spielverlauf.
Von Fabian Strauch

Die Anfangsviertelstunde im Schwabacher Derby glich einem typischen Saisoneröffnungsspiel vor einer tollen Kulisse von 1800 Zuschauern, wobei den dicht gedrängten Zuschauern auf der bis auf den letzten Platz gefüllten Tribüne im HUDSON-Sportpark vor allem Kampf und Leidenschaft geboten wurde, wenngleich die beiden Offensivreihen sich dann erstmals anmeldeten. Zuerst lief Schwabachs Söder in den Sechzehner ein und kam im Duell mit SVU-Keeper Latzko zu Fall, der sich allerdings fair nach dem Ball hechtete und so die Heimproteste schnell verstummen ließ. Quasi im Gegenzug war Latzkos Gegenüber Brunnhübner gefragt, als er die erste Gäste-Möglichkeit von Stefan Brechtelsbauer verhindern konnte, indem er reflexartig seinen Arm im kurzen Eck hochriss. Die Urus wirkten in der Anfangsphase griffig und kamen so immer wieder zu Ballgewinnen aus dem Schwabacher Spielaufbau, wodurch sich etliche Standardsituationen ergaben.

Zu Beginn des Spiels tasteten sich beide Seiten intensiv ab, wie hier SVU-Akteur Johannes Malek (in rot) gegen SC-Kapitän Thomas Mohrbach.
fussballn.de / Strauch

Solch einen entsprechenden Freistoß aus spitzem Winkel legte sich Jonas Brechtelsbauer in der 18. Minute zurecht und überraschte Brunnhübner mit seinem strammen Schuss aufs kurze Eck, der die vom imposanten Gäste-Block umjubelte Führung des letztjährigen Aufsteigers besorgte. Bis dahin schien für die Rascher-Truppe alles nach Plan zu laufen, während die Nullvierer sieben Zeigerumdrehungen nach dem Rückstand die nächste bittere Pille schlucken mussten, als Röder bei einem Torschuss ohne Fremdeinwirkung im Rasen hängen blieb und sofort schmerzverzerrt signalisierte, dass es aufgrund einer Knieverletzung nicht mehr weitergehen würde. Für den Ex-Vacher, dem die besten Genesungswünsche gelten, kam Neuzugang Kirschner in die Partie. Nach einer knappen halben Stunde war es auch für die Hausherren eine Standardsituation, die zum Ausgleich führte: Eine von Kracun getretene Ecke fand vor dem Tor den Weg zu Winkler, der mit seinem Abschluss an mehreren Abwehrbeinen vorbei das 1:1 markieren konnte. Mit dem Pausenpfiff hatten die Schwabacher dann noch einen psychologisch wichtigen Pfeil im Köcher, als sich Torschütze Winkler glänzend bis zur Grundlinie durchsetzen konnte und der Rückpass am Elfmeterpunkt von Mitspieler Massari zur 2:1-Pausenführung abgenommen wurde.

Unter aufmunterndem Applaus beider Fanlager verließ Rico Röder das Feld verletzungsbedingt frühzeitig.
fussballn.de / Strauch

Nach dem Seitenwechsel gab Unterreichenbach-Kapitän Frauenknecht den ersten Warnschuss aus dem Hinterhalt ab, feuerte das Leder zum Leidwesen des eigenen Anhangs aber an den Außenpfosten (52.). Die Schwabacher zeigten sich hingegen effektiver, weil ausgerechnet Kirschner nach 58 Minuten bei einer Takmak-Flanke goldrichtig stand und zum 3:1 einnicken konnte. Schwabach drängte nun mit der Zwei-Tore-Führung im Rücken auf die endgültige Entscheidung, was auch von Erfolg gekrönt war: Einen der zahlreichen Freistöße im Spielverlauf schnappte sich Spezialist Kracun und setzte das Leder mit Zug im hohen Bogen aus der Mitteldistanz in den linken oberen Knick - ein absolutes Sahnetor zum zwischenzeitlichen 4:1!

Reichlich Applaus hatte Nullvierer-Coach Karim Farhan für seine Truppe nach Abpfiff übrig.
fussballn.de / Strauch

Rund zwanzig Minuten vor Spielende fuhr SC-Abwehrmann Coppier kurz vor der Sechzehnerlinie einem Gäste-Akteur regelwidrig in die Parade und sah - zumindest diskussionswürdig - "glatt Rot" wegen einer vermeintlichen Notbremse. Der fällige Freistoß brachte für die Urus nichts ein. In der Folge versuchte sich Jonas Brechtelsbauer noch zweifach ohne Fortune, weil er sein Visier jeweils zu hoch eingestellt hatte (72., 84.), ehe Kirschner mit dem Schlusspfiff nach einem feinen Schwabacher Spielzug gar noch auf 5:1 erhöhen konnte, was dem Spielverlauf in dieser Höhe dann nicht mehr gerecht wurde. Nach Abpfiff wurde auf Nullvierer-Seite ausgiebig der Derby-Sieg gefeiert, während sich für Unterreichenbach bereits am Dienstag im ersten Heimspiel gegen Jahn Forchheim die Chance zur Rehabilitation ergibt.

Matthias Rascher (Trainer SV Unterreichenbach): "Ich glaube das Ergebnis ist ein bisschen zu hoch ausgefallen. Wir haben jeweils zum ungünstigen Zeitpunkt die Gegentore bekommen, gerade in der zweiten Halbzeit waren wir echt gut dran und mit dem Doppelschlag zum 4:1 war das Spiel dann zu. Aber ich kann meiner Mannschaft nichts vorwerfen, sie haben bis zum Schluss alles gegeben."

Karim Farhan (Trainer SC 04 Schwabach): "Wir sind schwierig in die Partie gekommen, Unterreichenbach stand sehr kompakt gegen den Ball und dann fangen wir auch noch dieses unglückliche Standard-Gegentor. Das haben wir dann relativ gut abgeschüttelt, weiter Fußball gespielt und noch in der ersten Halbzeit leicht etwas verändert, was sich dann brutal ausgezahlt hat. Das schnelle 1:1 und das 2:1 kurz vor Pause waren wichtig. In der zweiten Halbzeit haben wir dann wenig zugelassen und unsere Tore gemacht, wenngleich durch die Rote Karte es noch ein bisschen kniffliger wurde. Insgesamt waren wir der verdiente und souveräne Sieger. Uns war einfach wichtig, gut in die Saison zu starten, was uns gelungen ist." 

Kommentar abgeben

Kommentare werden unter Deinem Nicknamen und erst nach Prüfung durch die Redaktion veröffentlicht.

Leser-Kommentare


1. Spieltag Landesliga Nordost



Tabelle Landesliga Nordost

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
12
0
0:0
0
14
0
0:0
0
15
0
0:0
0
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

Stenogramm Landesliga Nordost

Tore: 0:1 Brechtelsbauer J. (18.), 1:1 Winkler (31., Kracun), 2:1 Massari (45., Zillmann), 3:1 Kirschner (58., Takmak), 4:1 Kracun (65.), 5:1 Kirschner (90., Zillmann)
Gelbe Karten: Winkler (17.), Kracun (34.), Massari (55.), Nisslein (80.) / Loo - Foulspiel (34.), Bömoser - Halten/Trikotziehen (45.), Özkuk - Foulspiel (89.) | Rote Karten: Copier - Notbremse (69.) / -
Zuschauer: 1800 | Schiedsrichter: Davina Lutz (TSV Poppenhausen)

Torschützen Landesliga Nordost


Meist gelesene Artikel



Diesen Artikel...