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Artikel veröffentlicht am 13.03.2023 um 14:00 Uhr

Entscheidende Phase: Altstädter Zwischentief zur Unzeit

Viele Wochen hatte die SpVgg Bayreuth darum gekämpft, das rettende Ufer zu erreichen. Ausgerechnet jetzt, wo die Gelbschwarzen es über den Strich geschafft haben, befinden sich mehrere Leistungsträger in einer Formdelle. Zu allem Überfluss fehlt jetzt auch noch der Abwehrchef.

Von Hans-Jürgen Wunder

In der engen 3. Liga sind die Spiele mitunter eine Wundertüte. In Essen hätten die Altstädter im ersten Abschnitt durchaus in Führung gehen können. Doch mit dem Leistungseinbruch nach der Pause war letztlich bei der 0:2-Niederlage nichts mehr im Ruhrpott zu holen. Anschließend vertraute die Mannschaft von Thomas Kleine gegen Waldhof Mannheim auf die Heimstärke. Schließlich hatten die Gelbschwarzen im Kalenderjahr 2023 drei von vier Partien auf eigenem Platz gewonnen und schon manchem Aufstiegsanwärter wie den Münchner Löwen ein Bein gestellt. Doch auch hier wurden die Bayreuther Fans bitter enttäuscht. "Wir haben in den ersten 20 Minuten das Spiel verloren", konstatierte ein sichtlich gefrusteter Thomas Kleine nach einem zunächst desolaten Start. Viele Fehlpässe, keine Zweikampfstärke und große Lücken in der Abwehr. Der 1:2-Pausenrückstand war sogar noch schmeichelhaft, weil die Waldhöfer mehrere Hochkaräter nicht nutzen konnten und Markus Ziereis fast mit dem Pausenpfiff nach feiner Einzelleistung den Anschluss herstellte. Nach dem Wechsel zeigte sich der Aufsteiger dann wesentlich stabiler, aber ein verweigerter Strafstoß und ein berechtigter Platzverweis machten die Chancen auf einen Teilerfolg zunichte.

Bei Torwart Sebastian Kolbe wechseln derzeit gute Paraden mit falschen Entscheidungen.

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Leistungsträger mit Durchhänger

Es wäre zu leicht, die Minikrise an einzelnen Personen oder Mannschaftsteilen festzumachen, zumal eine der großen Stärken der Altstädter bisher war, Rückschläge schnell wegzustecken. Allerdings ist die Häufung von Fehlern bei Keeper Sebastian Kolbe unverkennbar. Der Schlussmann war einer der besten Altstädter in der Vorrunde, läuft der starken Form aber etwas hinterher. Schon bei den Gegentreffern gegen Zwickau beim 5:3-Sieg war er nicht mehr der Fels in der Brandung, wie im abgelaufenen Jahr. In Essen sah er dann beim Freistoß, als er auf der Linie klebte und beim verdeckten und wohl auch etwas abgefälschten Hinterhaltschuss ebenfalls nicht glücklich aus und verspekulierte sich beim 0:2 gegen Mannheim, als er weit vor seinem Kasten überlaufen wurde. Ob es derzeit aber richtig ist, eine Torwartdiskussion zu führen, ist eine andere Frage. Zumal auch ein anderer Mann, der in der Vorrunde herausragte, derzeit nicht gut drauf ist. Alexander Nollenberger entschied durch seine Schnelligkeit zahlreiche Partien für die Wagnerstädter und rettete wertvolle Punkte. Derzeit ist der Flügelflitzer aber weit davon entfernt, wirkt gehemmt und fahrig und kann seine enorme Geschwindigkeit nicht mehr in die Waagschale werfen.

Derzeit klappt wenig: Die Gegner haben sich auf Alexander Nollenberger (re.), der hier gedoppelt wird, eingestellt.

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Folgt Trotzreaktion?

Nach den letzten Ergebnissen fahren die Altstädter als krasser Außenseiter nach Saarbrücken, zumal der Aufstiegskandidat das Hinspiel mit 6:0 für sich entschieden hat und durch den Auswärtssieg in Wehen weiter Auftrieb bekommen haben dürfte. Dass man Bayreuth nicht vorzeitig abschreiben sollte, hat die Begegnung in Osnabrück gezeigt, als die Kleine-Elf einen 0:2-Rückstand drehen konnte. Vielleicht gerät die Konstellation, als krasser Außenseiter ins Saarland zu reisen, den Altstädtern in der augenblicklichen Situation sogar zum Vorteil. Am folgenden Samstag im Kellerduell mit Oldenburg kommt es dann nämlich im Hans-Walter-Wild-Stadion zu einem Sechs-Punkte-Spiel gegen den Abstieg.