Artikel vom 09.09.2023 06:00 Uhr
Turbulente Wochen liegen hinter den Frauen der
Würzburger Kickers. Gleich zwei Trainerwechsel hatten die Spielerinnen vom
Heuchelhof zu verkraften. Beide Meistermacher stehen nicht mehr an der
Seitenlinie. Und auch der Saisonauftakt misslang. Beide Teams verloren ohne
eigenen Treffer. Am Sonntag feiern die Aufsteigerinnen nun Heimpremiere. Das Flaggschiff
gegen Frankfurts U19, die U23 gegen die SpVgg Erlangen.
Denkbar ungünstig verliefen die
Vorbereitungswochen nach den beiden Meistertiteln der Vorsaison und den damit verbundenen Aufstiegen – die Erste der FWK-Frauen kehrte
in die Regionalliga zurück, die Reserve schaffte erstmals den Sprung in die Landesliga. Schon
mit Ende der vergangenen Runde war klar, dass mit Meike Bohn, Nicole Kreußer
und Maria Pfau drei Leistungsträgerinnen und absolute Säulen der letzten Jahre,
auch zu Zweitliga-Zeiten, den Verein verlassen.
Auch Laura Eisler (19 Einsätze, zehn Tore),
Victoria Maidhof (22 Einsätze), Laura Gerst (20 Einsätze, zwölf Tore) und Anne
Förster (18 Einsätze) gehören nicht mehr dem aktuellen Kader an. Das Quartett
zählte in der Vorsaison ebenfalls zum Stammpersonal. Zudem wird Sophia Klärle nach
ihrem Kreuzbandriss noch auf unbestimmte Zeit fehlen.
Eine gute Mischung aus externen Spielerinnen und eigenem Nachwuchs
Diese Lücken schlossen die Verantwortlichen
mit vor allem jungen und talentierten Neuzugängen. Keine älter als 23 Jahre. Hinzukommen
gleich mehrere Spielerinnen aus der eigenen U17, die den Sprung in die
Regionalliga-Mannschaft schaffen können. Mit Stammkeeperin Johanna Popp, Anna
Horwarth, Franziska Simon und Sarah Zottmann sind gar nur vier Spielerinnen des
aktuellen Teams vor der Jahrtausendwende geboren. „Wir haben eine gute Mischung aus externen
Spielerinnen, die uns in der kommenden Saison sicherlich sehr gut helfen können
und eigenem Nachwuchs, der in einem jungen und sehr motivierten Team an den
Frauenfußball herangeführt wird“, wird Gudrun Reinders, Vorsitzende der Kickers-Frauen,
auf der Vereinshomepage zitiert.
Ein Unterfangen, das Geduld erfordert, vor
allem wenn die Ergebnisse ausbleiben. Die Testpartien gegen Bayernligist Greuther Fürth (1:2),
beim SV Weinberg (0:2) und beim VfB Stuttgart (1:5) gingen verloren. Zudem
schied der Regionalliga-Aufsteiger im Verbandspokal gleich in der ersten Runde –
im Vorjahr gelang der Durchmarsch bis ins Finale, das die FWK-Frauen auf eigenem Platz verloren – aus, gegen die Weinberger Reserve (1:4).
Gregor Opfermann führte die Kickers-Frauen zurück in die Regionalliga.
anpfiff.info
Gregor Opfermann stellt Amt zur Verfügung
Und als wäre das Sportliche nicht schon herausfordernd
genug, brach nach Eugen Ungefuch – der letztjährige Co-Trainer Chris Mader
übernahm die U23 zur neuen Runde – mit Gregor Opfermann in der Woche vor dem
Ligastart auch noch der zweite Erfolgsgarant der Vorsaison weg. „Gregor hat uns nach
einem Gespräch am Vorabend über die sportliche Situation nach der Vorbereitung
von sich aus letzten Mittwochmorgen mitgeteilt, dass er das Team nicht mehr
trainiert und er hat sich am Donnerstag vom Team verabschiedet. Wir hatten ihm
die weitere Zusammenarbeit angeboten“, sagt Heinz Reinders, Vorstand Marketing und Finanzen sowie Coach der vereinseigenen U17, zum Trainerwechsel vor dem Liga-Auftakt in
Hof.
Der sei dann vor diesem Hintergrund trotz des
Ergebnisses ein guter gewesen. 0:3 unterlagen die Kickers-Frauen letztlich
starken Hoferinnen. Vor allem nach dem Seitenwechsel waren den Würzburgerinnen
die Körner ausgegangen, konstatierte Heinz Reinders, der nun mit Jugendvorstand
Jonathan Rudingsdorfer interimsmäßig die Geschicke der Frauenmannschaft leitet.
Viel hätten seine Schützlinge in dieser Partie gelernt, viel werde sein Team
mitnehmen und daran arbeiten. Bange ist ihm also keineswegs vor dem weiteren
Saisonverlauf.
Heinz Reinders coacht die Damenmannschaft interimsmäßig.
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"Wir brauen Ruhe auf und neben dem Platz"
Nun wartet für beide Teams am Sonntag die
Heimspielpremiere der neuen Spielzeit. Während die Reserve, die zum Auftakt 0:5
verlor, am Spätnachmittag die SpVgg Erlangen empfängt, hat die Reinders-Truppe
die U19 der Frankfurter Eintracht zu Gast. „Wir begeben uns auf den nächsten Schritt und brauchen
Ruhe auf und neben dem Platz. Und wir sind eine Studentenstadt, in der das
Semester Mitte Oktober beginnt. So richtig in Fahrt, auch mit starken
Neuzugängen, kommen wir traditionell immer erst in der zweiten Hälfte der
Hinrunde“, gibt sich der Heinz Reinders gelassen und absolut überzeugt von
seinem Kader.