Artikel vom 22.12.2025 18:00 Uhr
Nach zehn Spieltagen verabschiedet sich die Frauen-Bezirksoberliga in die Winterpause – und das obere Tabellenmittelfeld zeigt sich enger und spannender denn je. Der USC Bayreuth, der SV Bavaria Waischenfeld und der TSV Arzberg-Röthenbach haben mit stabilen Leistungen, klaren spielerischen Handschriften und starken Einzelspielerinnen überzeugt - drei Teams mit drei unterschiedliche Stärken.
USC Bayreuth – Stabil, organisiert und mit Blick nach oben
Der Universitäts-Sportclub Bayreuth überwintert auf Platz 4 mit 19 Punkten und einem Torverhältnis von 21:11. Bayreuth bleibt damit in Schlagdistanz zu den Spitzenplätzen. Besonders beeindruckend ist die defensive Stabilität: Torhüterin Sarah Körber zeigte eine herausragende Hinrunde. Mit nur 11 Gegentoren und vier Zu-Null-Spielen zählt sie zu den sichersten Rückhalten der Liga. In der Abwehr sorgt Melissa Moos als Chefin für Ordnung, Zweikampfstärke und Struktur – ein entscheidender Faktor für die starke Defensivbilanz. Offensiv prägt Kapitänin Laila Auerochs das Spiel des USC. Sie überzeugt als Taktgeberin und zuverlässige Vorlagengeberin, die das Team immer wieder gefährlich vors Tor bringt. Mit dieser Mischung aus Stabilität und spielerischer Qualität hat der USC alle Chancen, in der Rückrunde weiter oben anzugreifen.
Magdalena Holl ist ein sicherer Rückhalt ihres USCs.
Hans-Jürgen Wunder / anpfiff.info
SV Bavaria Waischenfeld – Offensivpower als Markenzeichen
Der SV Bavaria Waischenfeld geht als Tabellenfünfter mit 18 Punkte und 30:16 Toren in die Pause und präsentiert die wohl ausgeglichenste Offensive der drei Teams. Die Torschützenliste der Mannschaft zeigt, wie schwer sie auszurechnen ist: Julia Schatz führt die vereinsinterne Torschützenliste mit 8 Toren an, danach folgen Lena Hannberger mit 6 Treffern und Alina Fuchs mit 5 Toren. Mit gleich drei treffsicheren Angreiferinnen verfügt Waischenfeld über einen Angriff, der jederzeit Spiele entscheiden kann. Das starke Torverhältnis unterstreicht die Durchschlagskraft. Wenn die Defensive in der Rückrunde noch an Stabilität gewinnt, ist der Sprung in die Top-4 realistisch.
Alina Fuchs (re.) ist Spielführerin und zuverlässige Torjägerin bei der Bavaria.
Hans-Jürgen Wunder / anpfiff.info
TSV Arzberg-Röthenbach – Defensiv kompakt und auf Wiedergutmachung
Der TSV Arzberg-Röthenbach beendet die Hinrunde mit einem Spiel weniger als Sechster mit 15 Punkten und einem Torverhältnis von 15:9 – und das mit einer der besten Abwehrreihen der Liga. Torhüterin Sarah Kirsch kassierte lediglich 9 Gegentore und gehört damit zu den stärksten Keeperinnen der BOL. Im Angriff sorgt Karolina Bäuml mit 5 Treffern für konstante Gefahr. Das spielerische Zentrum liegt bei Laura Keil, die im Mittelfeld das Tempo, die Zweikämpfe und den Spielaufbau bestimmt. Arzberg-Röthenbach überzeugt vor allem durch mannschaftliche Geschlossenheit und defensive Stabilität – eine Grundlage, die ihnen eine sehr gute Rückrunde ermöglichen dürfte.
Laura Keil (li.) ist der Motor im zentralen Mittelfeld der Arzberger.
Thomas Schrems / anpfiff.info
Für den Uni-Sportclub und der Bavaria Waischenfeld sind die Tabellenplatzierungen zufriedenstellend. Das, was sich die Mannschaft vorgenommen hat, haben die Mädels in der Hinrunde umgesetzt und so steht man gut da. Arzberg hat sich dagegen mehr erwartet nach einer starken Saison im Vorjahr, das möchte man in der Rückrunde aufarbeiten. Wir haben mit den Trainern gesprochen und sie zur Hinrunde befragt.
Das Tabellenbild ist sehr eng, alle Mannschaften sind nicht viele Punkte voneinander entfernt. Das Ziel vor Saisonbeginn war es, im oberen Mittelfeld der Tabelle mitspielen, da in diesem Jahr stärkere Teams aufgrund der drei Absteiger aus der Landesliga Nord mit dabei sind. Wie sieht die Bilanz nach der Hinrunde aus, seid ihr mit der Punkteausbeute und dem Tabellenplatz zufrieden?
Kristoff Reichel (USC Bayreuth): „Insgesamt sind wir mit der Hinrunde und dem 4. Platz zufrieden, aber es ist auch noch einiges an Luft nach oben. Die Mannschaft hat gezeigt, dass wir jeden Gegner besiegen können, aber wir haben auch einige unnötige Punkte liegen gelassen“.
Thomas Fuchs & Klaus Brendel (SV Bavaria Waischenfeld): „Wir sind sehr zufrieden, ja. Wir haben 18 Punkte gesammelt und mit 30 Treffern die drittmeisten Tore erzielt. Dem Ziel Klassenerhalt sind wir durch diese starke Hinrunde dadurch bereits ein großes Stück näher gekommen“.
Patrick Matz (TSV Arzberg-Röthenbach): „Wir werden in der Vorbereitung hart arbeiten, um fit in die Rückrunde zu starten. Unsere Chancenverwertung muss hierbei dringend verbessert werden, damit wir am Ende auch als Sieger vom Feld gehen“.
Mit jedem Sieg oder Niederlage rutscht man in der Tabelle gleich nach oben oder unten. Da gilt es, weiterhin so viele Punkte holen, wie möglich. An was muss in der Winterpause noch gearbeitet werden, sodass die Mannschaft genauso stabil bleibt und Punkte sammelt?
Kristoff Reichel (USC Bayreuth): „Unser Hausaufgabenbuch ist voll :-), insbesondere im Spiel nach vorne wollen wir uns noch verbessern“.
Thomas Fuchs & Klaus Brendel (SV Bavaria Waischenfeld): „Sehr wichtig ist für uns, dass sich unsere Mädels während der Winterpause gut erholen (und sich unsere angeschlagenen Spielerinnen regenerieren können). Wir haben in der Hinrunde das ein oder andere mal Geschenke zu unserem Nachteil gemacht. Das gilt es abzustellen. In der Vorbereitung wollen wir die Grundlagen für eine ähnlich starke Rückrunde legen“.
Patrick Matz (TSV Arzberg-Röthenbach): „Wir werden in der Vorbereitung hart arbeiten, um fit in die Rückrunde zu starten. Unsere Chancenverwertung muss hierbei dringend verbessert werden, damit wir am Ende auch als Sieger vom Feld gehen“.
Es stehen nur wenige Niederlagen bei allen drei Teams zu Buche, des Weiteren sieht die Torbilanz ganz ordentlich aus. Gibt es etwas, worauf ihr als Trainer besonders stolz auf die Mädels seid? Immerhin steht die Mannschaft jedes Wochenende auf dem Platz und gibt ihr bestes.
Kristoff Reichel (USC Bayreuth): „Der Zusammenhalt und der Teamgeist ist sensationell, nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz. Das beeindruckt mich sehr“!
Thomas Fuchs & Klaus Brendel (SV Bavaria Waischenfeld): „Besonders stolz sind wir auf die mannschaftliche Geschlossenheit, den Kampfgeist und den starken Zusammenhalt im Team“.
Patrick Matz (TSV Arzberg-Röthenbach): „Mein Trainerteam und ich sind trotz der schweren Hinrunde stolz auf die Leistungsbereitschaft der Mannschaft. Der Trainingsbetrieb zog sich auch enorm und das kostet schon Kraft und Nerven für alle“.
Fazit zur Winterpause
Die Hinrunde zeigt: Der USC Bayreuth, der SV Bavaria Waischenfeld und der TSV Arzberg-Röthenbach gehören zu den prägenden Mannschaften der Frauen-BOL. Jedes Team bringt seine eigene Identität mit – und alle drei liegen nur wenige Punkte auseinander. Gemeinsam prägen diese drei Mannschaften das Bild des oberen Tabellenmittelfeldes – und alle besitzen das Potenzial, in der Rückrunde noch weiter nach oben zu klettern. Die Abstände sind gering, die Formkurven stimmen, und die Entwicklung zeigt nach vorn.
Die zweite Saisonhälfte verspricht ein enges Rennen, in dem alle drei Teams realistische Chancen auf einen Platz in der Topgruppe haben. Spannung, Qualität und Kampf in den direkten Duellen sind garantiert – die Rückrunde kann kommen.
anpfiff.info bedankt sich bei den drei Trainern für das Gespräch.
