Do-or-die: So lautete die Devise vor dem Spiel des Kreisligameisters der Kreisliga 1, der JFG Lichtenfels-Leuchsental und dem Tabellenzweiten der KL2, der JFG Rennsteig, die nach Verzicht der JFG Hohe Aßlitz das Relegationsspiel mitbestreiten durften. So bekamen die Jungs von Markus Krischke trotzdem nochmal die unverhoffte Chance, über die Relegation in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Die Unparteiische der Begegnung war Alexa Müller vom 1. FC Michelau, assistiert an den Linien von Wolfgang Gehrlicher und Ralf Herbst. Vor 370 Zuschauern wurde dann die Begegnung um kurz nach 17.30 Uhr freigegeben.
Leuchsentals Joker Jannik Bähr (re.) im Duell mit Louis Gehring, der clever den Ball abschirmen kann.
Alexander Grober
Angepeitscht von seinen Anhängern startete die JFG Lichtenfels-Leuchsental von Beginn an dominant. Die Mannschaft von Matthias Taumann und Andreas Osterlänger war sofort offensiv präsent und es dauerte nicht einmal 180 Sekunden bis zur ersten gefährlichen Aktion. Philipp Gunzelmann war es per Freistoß aus knappen 20 Metern, den aber der Rennsteiger Keeper Till Neubauer entschärfen konnte. Ihm war es zu verdanken, dass man in der ein oder anderen Szene in der ersten Halbzeit nicht in Rückstand geraten war, denn er konnte die ein oder andere klasse Parade zeigen. Wenig später ging Leon Fassold im Rennsteiger Schlussmann zu Boden, als man durchaus auf Elfmeter entscheiden hätte können aus meiner Sicht. Doch der Pfiff blieb aus, als Alexa Müller weiterlaufen ließ. Nach fünf Minuten konnte gleicher Akteur nicht das Leder an Rennsteigs Schlussmann Till Neubauer vorbeispitzeln, als ihn Johannes Auschner zuvor klasse in Szene setzen konnte. Die Taumann/Osterlänger-Mannen waren druckvoll in der Offensive und das Spiel ging im Grunde nur in eine Richtung. Gepaart mit 80% Ballbesitz waren die Lichtenfelser hier absolut feldüberlegen, konnten nur eben noch nicht in Führung gehen. Auf der anderen waren die Rennsteiger mit vielen Defensivaufgaben beschäftigt, konnten diese aber in der ersten Halbzeit oftmals gut lösen. Zudem hatten sie mit Till Neubauer einen gut aufgelegten Schlussmann zwischen den Pfosten, der immer zur Stelle war, wenn es von Nöten war. Nach der Anfangsviertelstunde ebbte dann der Druck der Lichtenfelser so etwas ab, als sich die nächste Szene erst nach 24 Minuten ergab. Er scheiterte Zekiroski an Till Neubauer, den Nachschuss von Auschner blockte ein Rennsteiger Verteidiger in höchster Not ab. Die erste Rennsteiger Torchance ergab sich wenig später nach einem Eckball, als der Versuch von Paul Schmitt aber mit vereinten Kräften von der Linie geklärt werden konnte. Beide Mannschaften warfen alles in die Waagschale, es war für den neutralen Zuschauer ein klasse Spiel. Von den Rängen kam für die Leuchsentaler viel Unterstützung – das muss auch erwähnt werden, denn dies bei einem A-Jugend-Relegationsspiel sicherlich nicht selbstverständlich. Die nächste Szene des Spiels hatte Leo Nickel per Freistoß für die Leuchsentaler nach 34 Minuten. Doch Till Neubauer entschärfte den Abschluss aus knappen 25 Metern mit einer sehenswerten Parade. In den Schlussminuten hatten beide Mannschaften noch jeweils eine Chance, erst Niklas Reuth (41.) für Rennsteig, wenig später Philipp Gunzelmann (42.) für Leuchsental. Doch auch nach dreiminütiger Nachspielzeit sollte das torlose Resultat Bestand haben, als die Unparteiische Alexa Müller zum Halbzeittee bat.
Große Emotionen nach dem Treffer zum 0:1 durch Leon Fassold.
Alexander Grober
Die Rennsteiger fanden zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Tick besser ins Spiel. Nach knappen 70 Sekunden bekam Louis Gehring das Leder ca. 18 Meter vor dem Tor auf den Fuß gelegt, doch sein Abschluss schrammte knapp am Pfosten vorbei. Wenig später wurde Erik Förtsch in aussichtsreicher Position abgeblockt, als die Leuchsentaler Defensive noch nicht auf der Höhe war und etwas unkonzentriert agierte. Nach etwas Anlaufzeit kamen dann die Lichtenfelser wieder besser auf. Muzafer Zekiroski’s Abschluss schrammte nach 50 Minuten knapp am Pfosten vorbei, als er es aus 14 Metern probierte. Eine weitere dicke Chance für Leuchsental gab es nur sechs Minuten später, als Kilian Schmidt nach einem Eckball frei zum Kopfball kam, aber nicht entscheidend Druck hinter den Ball bringen konnte. Auf der anderen Seite hatte man Glück, dass Erik Förtsch in der 59. Minute die Rennsteiger nicht in Führung brachte. Nach Steckpass von Louis Gehring schrammte Förtsch’s Abschluss knapp am langen Pfosten vorbei. Danach plätscherte das Spiel so etwas vor sich hin, da beide Mannschaften besonders im letzten Drittel die entscheidende Genauigkeit vor dem Tor vermissen ließen. Die Abschlüsse fanden jeweils ihr Ziel nicht, sodass es weiterhin spannend blieb. Nach 67 Minuten tauchte dann Benjamin Stauch alleine vor dem Lichtenfelser Tor auf, als er nur denkbar knapp am Pfosten vorbeischoss. Glück für Leuchsental, als die Krischke-Mannen in dieser Szene nicht in Führung gehen konnten. Im direkten Gegenzug traf Muzafer Zekiroski die Latte und schoss den Nachschuss knapp am Tor vorbei. Ein Duell auf Messers Schneide war es, welches beide Mannschaften hätten für sich entscheiden können. So sahen die 370 Zuschauer in Ziegelerden eine von der Spannung lebende Schlussphase. Leuchsental hatte die besseren Möglichkeiten, wie nach 81 Minuten. Emre Salifoski fasste sich aus 20 Metern nach einem Eckball ein Herz und schoss an die Latte. Dennoch musste man den Taumann/Osterlänger-Jungs ankreiden, dass die letzte Genauigkeit beim Torabschluss in einigen Situationen gänzlich fehlte. So blieb es am Ende beim torlosen Resultat, sodass es in die Verlängerung ging.
Jubel der JFG Lichtenfels-Leuchsental nach dem Spiel.
Alexander Grober
Direkt nach 60 Sekunden der Verlängerung hatten die Rennsteiger Glück, dass man einen Flachschuss-Abpraller, den Till Neubauer ins Zentrum abklatschen ließ, vor dem einschussbereiten Leuchsentaler Leon Fassold klären konnte. Denn sonst hätten die Lichtenfelser sich die Führung wohl nicht mehr nehmen lassen. Nach 98 Minuten war es dann aber passiert, als Luca Fassold die Lichtenfels-Leuchsentaler in Führung bringen konnte. Nach einem langen Ball über 40 Metern rutschte dieser durch und er war alleine auf dem Weg zu Schlussmann Till Neubauer. Danach schob er ohne Probleme ein, als Lichtenfelser Jubelstürme losgingen.
Direkt nach der Pause hatten die Rennsteiger nach nicht einmal zwei Minuten die Riesenmöglichkeit auf den Ausgleichstreffer. Noah Krischke bereitete klasse vor für Paul Rebhan, der aber den Ball nicht im leeren Tor unterbringen konnte. Im direkten Gegenzug verpassten es die Lichtenfelser, den Sack mit dem 0:2 zuzumachen, als Till Neubauer klasse parieren konnte. Danach plätscherte das Spiel vor sich hin, die Kronacher Oberländer probierten nochmal alles, Leuchsental verteidigte mit allen Mitteln. Eher hatten aber die Leuchsentaler am Ende der Verlängerung noch Möglichkeiten, das Spiel endgültig zu entscheiden. Jedoch war Till Neubauer ein klasse Rückhalt seiner Mannschaft und entschärfte drei gute Szenen der Lichtenfelser.
Spielbericht eingestellt am 02.07.2023 23:21 Uhr