von FC Eintracht Bamberg 2010
Die „kleinen“ B-Junioren (Jahrgang 2003) gegen die „großen“ Coburger (gemischter Jahrgang 2002/03), Tabellendritter gegen den Tabellenzweiten aus Coburg, verspricht ein wahres Spitzenspiel zu werden. Der FC Coburg kommt mit seiner bis jetzt einzigen Niederlage in dieser Saison, gegen den Tabellenführer aus dem Bamberger Westen, zu den Jungs von Eddy Tischner. Die noch ohne Niederlage in dieser Saison spielende FC Eintracht kommt mit einem 5:1 Kantersieg mit geschwellter Brust in dieses Spitzenspiel, im heimischen Sportpark. Sicherlich kein Vergleich, die letzten Gegner beider Mannschaften, aber die Bamberger haben in dieser Liga immerhin die meisten Tore auf dem Habenkonto. Auch auf der „eingefangen Seite“, sind sich beide Mannschaften sehr ähnlich, lässt also auf eine spannende Partie, mit tollem Offensivfußball hoffen. An den Gegentoren gemessen wären die Violetten nur fünfter in der Tabelle, aber durch einen Sieg heute könnte man sogar auf den zweiten Tabellenplatz vorrücken. Das werden die Veste-Städter freilich verhindern wollen. Ein Sieg in Bamberg, würde für Coburg den Anschluss zur Spitze bedeuten und der Abstand zur DJK wird nicht noch weiter erhöht. Also ein Unentschieden hilft beiden Mannschaften nicht viel weiter, da der Tabellenführer gegen eine Mannschaft aus dem Tabellenkeller spielt und ein Punktverlust sehr unwahrscheinlich erscheint. Diese Ausgangssituation ist für die Zuschauer eine Garantie für ein hochkarätiges Spitzenspiel, ein echtes Fußballschmankerl. Die B2-Junioren aus Bamberg haben in dieser Saison schon oft gezeigt, was in ihnen steckt und konnten immer wieder aus den Erfahrungen der letzten Saison in der Bayernliga zehren.
Das Spiel begann bei tollen wettertechnischen Voraussetzungen mit Herbstsonne und bei milden Temperaturen, gleich mit einer ersten Möglichkeit, nach zwei gespielten Minuten für Bamberg. L. Schneider setzt sich auf der linken Seite durch, kann den Ball in den Strafraum flanken, doch Hennemann verpasst per Kopf das Ziel. Ein furioser Anfang durch eine, heute auf einigen Positionen veränderte Startelf, in der verletzungs- und krankheitsbedingt einige Stammspieler unter der Woche nicht trainierten und noch auf der Bank saßen. Guter Spielbeginn auf beiden Seiten mit einer klaren Richtung, offensiv ausgerichtete Spielweise. Aber letztendlich fehlte bei beiden Mannschaften, noch die Präzision beim letzten Pass und es kam weiterhin, zu nicht unbedingt zwingenden Möglichkeiten.
Dann die 15. Minute L. Schneider lässt seine Gegenspieler stehen und kann von der Coburger Abwehr nur mit einem Foul gestoppt werden. Es gibt Freistoß ca. 17m, ziemlich Zentral vor dem Gästetor. Der Freistoß von Siller prallt von der Mauer zu L. Schneider und dessen von rechts in den Torraum gebrachter Ball ist leider für niemanden erreichbar und geht knapp am Coburger Gehäuse vorbei ins Toraus. Dann die 20. Minute, die Bamberger lassen den Gästen zu viel Platz im Mittelfeld, man übt nicht genügend Druck auf den Angreifer aus. Die Coburger können sich den Ball zu Recht legen und ein Schuss aus gut 30m, halbrechter Position schlägt, ohne Abwehrchance für den guten Bamberger Schlussmann zum überraschenden 0:1 ein. Ein Tor wie aus dem Nichts, nach einem deutlichen Chancenplus der Bamberger Junioren, bis zu diesem Zeitpunkt. Der nachlassende Druck auf den Gegenspieler im Mittelfeld und die damit entstehenden Freiheiten für die Gäste, lassen die Mannschaft wiederum einen Rückstand hinterherlaufen. Leider eine bisweilen gewohnte Situation in dieser Saison, aber reicht das auch heute zum Ausgleich? Die Jungs von Tischner überlassen Coburg Zusehens den Zugriff im Mittelfeld und man nimmt sich damit, Stück für Stück aus dem Spiel. In der 32. Minute ein Freistoß im Bereich der Mittellinie für Coburg. Der Ball erreicht einen Gegner im Bamberger Strafraum, dieser kann mit einem Kopfball Richtung Torraum einen schnell reagierenden Mitspieler erreichen und die Gäste können auf 0:2 erhöhen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Nordostoberfranken die meisten Spielanteile in ihrer Hand und hatten die Spielgestaltung übernommen. In der 36. Minute wieder einmal ein Lebenszeichen der Heimelf, ein Torabschluss für Bamberg, der aber nichts einbrachte. Schon im Gegenzug aber Glück für die Eintracht, ein Ball im eigenen Torraum konnte trotz mehrmaliger Einschussmöglichkeit nicht von den Gästestürmern abgeschlossen werden. Es ging also, trotz weiterer Möglichkeiten und von Coburg geforderten Elfmetern nur mit 0:2 Rückstand, in die Pause. Das Resümee für die erste Hälfte heißt, 20 Minuten gut gespielt, aber dann das notwendige Gegenpressen im Mittelfeld vermissen lassen. Dadurch konnte Coburg nach und nach, dass Spiel in die eigene Hand nehmen. Auf diesem Niveau darf man sich im Mittelfeld keine Auszeiten gönnen und man muss den Gegner immer ernst nehmen. Die Führung für Coburg zur Halbzeit, auch in dieser Höhe sicherlich nicht unverdient. Der Bamberger Trainer darf sich für die zweiten 40 Minuten etwas Grundlegendes einfallen lassen. Genügend Potential sitzt ja heute noch auf der Bank und er wird seine Optionen sicherlich ziehen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte gab L. Schneider wiederum bereits nach zwei Minuten eine erste Duftmarke Richtung gegnerisches Tor ab. Das Signal, dass der Trainer in der Pause vermittelt hatte war klar, die Mannschaft wurde ja auch auf einigen wichtigen Positionen verändert. Frühes Stören im Mittelfeld, wie auch im Sturm, waren die Gäste nicht mehr gewohnt und somit konnte man sich frühzeitig die Bälle wieder zurück erobern. In der 46. Minute zahlten sich die Umstellungen bereits aus und so konnte Dünsing per Kopf, eine Flanke von L. Schneider, zu den 1:2 Anschlusstreffer verwerten. Dieses Signal kam genau zum richtigen Zeitpunkt, früh zur zweiten Hälfte. So war Bamberg über weite Teile der Anfangsphase der zweiten Halbzeit deutlich verbessert im Spiel und es gab immer wieder gute Möglichkeiten. Die Veränderungen der Halbzeit haben das Bamberger Spiel ersichtlich belebt. Im Mittelfeld hatte man das Zepter wieder in eigener Hand, doch ist Coburg, gerade bei Konterspiel nicht zu unterschätzen. So war auch weiterhin wichtig, intensiv nach hinten mitzuspielen, um keinen höheren Rückstand zu bekommen. In der 58. Minute dann die Lorbeeren für die erarbeiteten Vorteile. Ein langer Flankenball von Suma und wiederum Dünsing, kann nahezu unbedrängt zum verdienten 2:2 einköpfen. Bamberg bleibt weiterhin am Drücker und kommt auch zu Möglichkeiten, so kann der Coburger Schlussmann in der 67. Minute einen Kopfstoß von Dünsing festhalten. Zwei Minuten später scheitert Hennemann, nach schönem Kombinationsfußball am Gästeschlussmann. Weitere Möglichkeiten fast im Minutentakt, brachten aber leider nichts mehr ein.
So blieb es nach einer starken zweiten Halbzeit bei einem leistungsgerechten 2:2 Endstand. Aber auch ein Sieg wäre sicherlich möglich gewesen. Das man nach einem 0:2 Pausenstand so stark zurück kam, ist natürlich den Veränderungen von Trainer Tischner zu verdanken. Man hat heute auch wieder bewiesen, dass man zu den Spitzenmannschaften in dieser Bezirksoberliga gehört und ein Spiel 80 Minuten dauert. Eine Begegnung bei der die B2-Junioren gegen den älteren Jahrgang aus Coburg ein deutliches Ausrufezeichen gesetzt haben und vielleicht bei weiteren bevorstehenden Spitzenspielen wiederum setzen könnten. Nächste Woche muss man sich Auswärts gegen den TSV Neukenroth beweisen, bevor es beim nächsten Heimspiel zu einem weiteren Topspiel kommt. Das Lokalderby gegen den Bamberger Mitkonkurrenten aus dem Westen, aber bis dahin fließen noch viele Liter die Regnitz hinunter. scm
Spielbericht eingestellt am 22.10.2018 11:14 Uhr