von FC Eintracht Bamberg 2010
Tabellendritter gegen Tabellenneunten, sollte eine klare Sache werden und drei Punkte waren sicherlich eingeplant. Mit 16 geschossenen Toren sind die Frankenwälder sicherlich eins der besseren Teams auf den Relegationsplätzen. Aber 22 Gegentore sind eben auch der zweitschlechteste Wert in der Liga und bestätigen wiederum diesen Tabellenplatz. Die Werte geben den Domstädtern die Favoritenrolle, aber die Mannen von Eddy Tischner sollten trotz allem, den Gegner nicht unterschätzen, auch wenn dieser nicht sonderlich heimstark erscheint. Die Neukenrother etablieren sich nach einem Unentschieden auswärts gegen Obermain auf Platz neun der Liga und auf ihrer Seite taten sich zwei Torschützen aus den letzten beiden Spielen hervor. Diese gilt es heute besonders zu betreuen. Aus einer sicheren Abwehr heraus, sollte man die nicht ganz sattelfeste Abwehr der Ostoberfranken, mit schnellen, gezielten Vorstößen, überwinden.
Samstag, 11:00 Uhr Anstoß im herbstlichen Frankenwald in Neukenroth, Landkreis Kronach, im bayrisch-thüringischem Grenzgebiet, bei einstelligen 7°C mit bewölkten Himmel. Das Wetter sicherlich keine Überraschung für das letzte Oktoberwochenende. Bei der Aufstellung gab es in der Startelf einige Veränderungen zur letzten Woche, aber auch dies, ist in diesem Jahr nicht außergewöhnlich. Es gehört zur Philosophie von Trainer Tischner, möglichst allen Spielern die gleiche Einsatzzeit zu geben und damit, ihre Entwicklung, weiter voran zu treiben. Der FC Eintracht begann etwas unkonzentriert, mit zahlreichen Abspiel- sowie Stoppfehlern. Ein erstes Ausrufezeichen im Spiel nach vorne, setzte Hennemann mit einem Schuss aus 16m. Doch der Torwart der Heimelf kann den Ball festhalten. 6. Spielminute L. Schneider wird links außen gefoult, der anschließende Flankenball von Suma findet leider keinen Abnehmer im gegnerischen Strafraum. Der nachfolgende Eckball blieb leider ohne nennenswertes Ereignis. Kurze Schrecksekunde in der 8. Minute, Dünsing bleibt mit Fuß im Rasen hängen und bleibt verletzt am Boden liegen, kann aber nach kurzer Behandlung weiterspielen. Ab etwa der 10. Minute bekam man das Gefühl, dass eine Dominanz der Bamberger im Mittelfeld zu erkennen ist und man spielt sich einiges an Chancenplus heraus. 11. Minute ein Schuss von Schneider L., der von links in den Strafraum eindringt, diesen kann der Hausherrenschlussmann aber noch an das Lattenkreuz lenken. Ein Phasenweise schönes, direktes Kombinationsspiel, deutet zu diesem Zeitpunkt auf eine baldige Führung hin. Leider fehlt bis jetzt noch der letzte entscheidende, präzise Pass. Dann die 16. Minute schöner, genauer Ball von Schneider J. auf Schneider L., doch der Torabschluss erfolgt aus zu spitzen Winkel zum Tor und blieb leider ohne zählbares. Vorstöße der Hausherren, können immer rechtzeitig und entscheidend unterbunden werden. In der Hauptsache mit Standartsituationen, kam Bamberg immer wieder zu Möglichkeiten mit Torabschlüssen. So in der 19. Minute, Freistoß nach Foul an Schneider L., Freistoß von Siller ca. 20m relativ zentral, der SG Keeper kann den Ball entschärfen. Die kompakt stehende Abwehr der Frankenwälder ist für die Domstädter heute schwer zu überwinden, es fehlten auch noch die zündenden Ideen im FC Spiel. Wie so oft im Fußball, wenn man praktisch nur auf ein Tor spielt. Ein Bamberger Ballverlust im Mittelfeld, Neukenroth kann den Ball schnell über drei Stationen nach rechts außen bringen. Ein TSV Stürmer kommt hervorragend hinter den Ball, aus gut 20m rechts versetzt kommt der Schuss auf das Bamberger Tor und schlägt im langen Eck neben dem sich lang machenden Bamberger Schlussmann im Tornetz ein. Schon wieder diese fast gewohnte, nicht gewünschte Situation, einen Rückstand hinterher zu laufen, aber heute gegen ein Bollwerk wie aus Beton. Bereits 2 Minuten später nächster Abschluss für Bamberg, Schneider L. von rechts kommend, leider über das Gehäuse. Von diesem Zeitpunkt an wurde die Laufbereitschaft im Mittelfeld der Eintracht deutlich geringer. Das führte dazu das Neukenroth die Spielgestaltung mitbestimmen konnte und den Druck auf das eigene Tor deutlich zu verringern wusste. Im Spiel der Bamberger war zu diesem Zeitpunkt der notwendige Wille zu vermissen. So kam es nur noch sporadisch zu Möglichkeiten. Wie in der 30. Minute, Kopfball nach Freistoßflanke, aber zu wenig Druck hinter den Ball gebracht. Leichte Beute für den generischen Schlussmann. Einige Minuten vor dem Pausenpfiff wurde das FC Spiel wieder deutlich besser. Man sah jetzt wieder schnellen Kombinationsfußball, aber man vermisste auf dem holprigen Geläuf noch die letzte Präzision. Sie kamen aber weiterhin nur mit Standards zu Möglichkeiten. So Suma in der 35. Minute mit einem Freistoß aus knapp 20 Metern, hier fehlte nicht viel. Ein Ausgleich vor der Halbzeit, wäre für das Eintracht Spiel wichtig und würde für Ruhe im zweiten Abschnitt sorgen. Doch weitere, vielversprechende Vorstöße, wurden durch letztendlich falsche Entscheidungen entschärft und so ging man mit einem Rückstand zum Pausentee.
So wie die erste Halbzeit endete, mit Chancen für Bamberg, begann auch die Zweite. Der Wille zur Änderung des Ergebnisses war spürbar. Zwei Änderungen in der Mannschaft, zu Beginn des zweiten Spielabschnittes, sorgten für mehr Tempo im Bamberger Spiel. Ab jetzt heißt es, den Gegner nicht wieder durch unüberlegte, hastige Aktionen zu stärken. Aber Abschlüsse durch Kaufer per Kopf und Schneider J. durch Schussabschluss konnten nicht im Ziel untergebracht werden. Man war immer noch nicht zwingend genug im Abschluss und eine Gedankenschnelligkeit aus vorhergehenden Begegnungen wurde vermisst. Glücklich im Abschluss ist heute nur eine Mannschaft, nämlich der Gegner. Im praktisch zweiten Torabschluss in diesem Spiel, ein Freistoß aus gut 20 Metern, kann die SG überraschend zum 2:0 in der 55 Minute erhöhen. Ein Stich ins Mark der Eintracht, gegen die sehr defensiv und gut stehenden Frankenwälder. Es beginnt nun ein Anlauf auf ein Tor und zwar das, der Heimelf, aber die Abschlüsse finden nicht ihr gewünschtes Ziel. Das Tor der SG scheint wie vernagelt. In der 62. Minute wird ein Torabschluss von De Baptistis, nach schönem Zuspiel von Schneider J. noch abgefälscht und geht am Tor vorbei. Der anschließende Eckball bringt leider nichts ein. Kurz darauf Freistoß für den FC, aus aussichtsreicher Position, landet leider in der gegnerischer Mauer. Ein Sturmlauf der Eintracht Talente ist in dieser Spielphase nicht von Erfolg gekrönt. Dann endlich der erlösende und völlig verdiente Anschlusstreffer, in der 67. Minute durch Dünsing per Kopf, nach schöner Flanke von Bauer. Ist jetzt der Abwehrriegel der Gastgeber geknackt? Kann man das Spiel noch drehen? Weiterhin sieht man ein Spiel auf ein Tor, es fehlen nur noch weitere Erfolge. In einer deutlich besseren zweiten Halbzeit, lässt man aber weiterhin die Genauigkeit beim letzten Pass vermissen und es fehlen entscheidende Ideen im Bamberger Spiel. Man lässt die gewohnte Ruhe im Spielaufbau wie auch im Abschluss vermissen und viele Aktionen wirken zu hastig. So in der 80. Minute, L. Schneider bekommt zu viel Rücklage aus ungefähr 7 Metern freistehend und schlägt den Ball über das Tor. Ebenso in der 40.+2 scheitert man am Heimtorhüter. Chancen für mehrere Spiele sind heute leider ohne Erfolg, dass Glück war heute dem Gastgeber holt.
So verlor man heute unglücklich sein erstes Saisonspiel gegen einen äußerst effektiven SG TSV Neukenroth. Die Gastgeber konnten ihre beiden Torannäherungen umsetzen und den Angriffen der Bamberger geschickt Paroli bieten. Der dreifache Punkverlust war nicht notwendig, aber nach der Ideenlosigkeit über fast 80 Minuten Realität. Nun heißt es aber, die Köpfe wieder schnell frei bekommen, eine Woche gut zu trainieren, um nächste Woche im Derby in Bamberg, dem Gegner die ersten Punkte abzunehmen. Dieses Potential ist in der Mannschaft von Trainer Eddy Tischner, sicherlich vorhanden. Also freuen wir uns auf ein spannendes Aufeinandertreffen, im Heimspiel der Eintracht am kommenden Sonntagmorgen, mit hoffentlich reichlich Zuschauern.
Spielbericht eingestellt am 29.10.2018 11:38 Uhr