Auf dem gut bespielbaren Kunstrasenplatz in Neudrossenfeld trafen sich zwei Kontrahenten, die in den letzten beiden Partien erfolgreich waren. Freilich waren die Abstiegsplätze noch in der Nähe. Und SpVgg-Coach Benjamin Stückrad wollte diese Dreier auch nicht überbewerten. "Die Gegner war jetzt nicht so stark, dass man weitere Schlüsse daraus ziehen kann." Allerdings konnte er bei seinem relativ überschaubaren Kader über Abwehrmann Lukas Beszczynski freuen, der mittlerweile sogar schon Regionalligaluft geschnuppert hat. Dagegen fiel mit dem grippekranken Fabio Pirner ein Mann aus, der am Freitag eine starke Vorstellung geboten hatte. Auch die Würzburger waren nicht vollzählig. Neben den Langzeitverletzten musste man auf Timo Eisenmann verzichten, der sich in Buch einen Platzverweis eingehandelt hatte. Umso eindrucksvoller war die Leistung der Unterfranken beim 3:2-Auswärtssieg. "Das war ein absolutes Kampfspiel. Hut ab vor meiner Mannschaft, die über eine Stunde in Unterzahl gespielt hat", lobte der Gästetrainer.
Alexander Ochs (in gelb) kommt wieder einen Schritt zu spät.
Hans Wunder
Die ersten Minuten, als die Altstädter viel Druck entwickelten und besonders über die linke Seite gefährliche Vorstöße schafften, waren nicht charakteristisch für den weiteren Spielverlauf. Denn mit dem Kopfball von Alexander Ochs, der zu ungenau war, hatte die FV-Abwehr plötzlich alles in Griff. Zwar verlagerten die Bayreuther immer wieder die Seiten. Doch es fehlte sowohl das Tempo als auch die zündenden Ideen. Damit ging der Schlachtplan von Gästecoach Breunig immer mehr auf: "Wir wollten dem Gegner in seiner Hälfte den Ballbesitz geben, weil wir wussten, dass die SpVgg von hinten rausspielt. Aber in unserer Hälfte sollten sie energisch attackiert werden. Das haben wir geschafft." Und die Altstädter machten Fehler, als sich etwa Innenverteidiger Fabian Scheidler einen Abwehrschnitzer leistete, ihn aber selbst wieder ausbügelte. Doch die Gäste hatten bei ihren Angriffen deutlich mehr Räume und "Wandspieler" Lukas Behringer setzte seine Kollegen immer wieder gut in Szene, wenn die mit Tempo von hinten kamen. Die beste Chance hatten aber Jannis Thein und Fabian Ehrenfels, die beide nach Linksflanke um Haaresbreite verpassten. Die Heimelf rieb sich dagegen auf und verlor langsam die Geduld. Als Jannik Hannemann dann den Ball verlor, setzte er rustikal nach und durfte sich schließlich nach Attacke von hinten fünf Minuten abkühlen.
Michael Söllner (in gelb) wird früh angelaufen.
Hans Wunder
Die SpVgg-Abwehr war noch nicht im Bilde, als kurz nach der Pause die Kugel durch die Viererkette durchgesteckt wurde und Oliver Pfeuffer völlig frei vor Keeper Mehlhorn die Nerven behielt und die Gästeführung besorgte. Jetzt waren die Altstädter noch mehr gefordert und SpVgg-Coach Stückrad reagierte. Mit Benedikt Weber und Valentin Schieder kamen zwei frische Stürmer und mit der Umstellung auf Dreierkette sollte mehr Angriffsdruck entwickelt werden. Doch zunächst war es FV-Stürmer Scherer, der die Doppelchance zum 2:0 hatte, aber scheiterte. Die Gastgeber drückten nun zwar etwas auf das Tempo, konnten sich aber kaum im Zweikampf durchsetzen. Und als es dann Wadim Weigandt einmal bis zur Grundlinie schaffte und flach in den Fünfer passt, kam Weber eine Stiefelspitze zu spät. Keeper Berthel sah dabei nicht gut aus. Freilich sollte er, von meist ungefährlichen Schüsse aus der zweiten Reihe abgesehen, weiter nahezu beschäftigungslos bleiben. Und die Konterchancen der Unterfranken mehrten sich. Letztlich nutzte der eingewechselte Fabio Volderauer fünf 'Minuten vor Ende der regulären Spielzeit einen zu kurz abgewehrten Ball, um die Partie endgültig zu entscheiden. Die Altstädter hatten einen Tag erwischt, an dem sie wohl noch lange hätten spielen können, ohne einen Treffer zu erzielen.
Klassischer Torwartball: Felix Berthel (in grün) ist mit den Fäusten zur Stelle.
Hans Wunder
"Wir haben jetzt drei Siege in Folge geschafft und wollen gegen Erlangen unbedingt noch einmal nachlegen", hatte Coach Christian Breuning nach der Partie schon den nächsten Dreier im Auge. Damit könnten sich die Würzburger ein Polster auf die Abstiegsränge aufbauen. Das blieb den Altstädtern an diesem Tag verwehrt. Gegen die tief gestaffelte FV-Abwehr fanden die Gelbschwarzen einfach kein Rezept. Damit spitzt sich die Situation wieder etwas zu. Am kommenden Samstag bei Don Bosco Bamberg ist es für das Team von der Jakobshöhe auf dem Kunstrasen jedenfalls verboten, zu verlieren.
Spielbericht eingestellt am 27.11.2017 00:12 Uhr