„Das Hauptaugenmerk liegt auf der Runde", sagten beide Trainer vor der Partie. Die Gäste spielen in der BOL und wollen, wenn möglich, in die Landesliga aufsteigen. “Ich schätze Herzogenaurach stark ein”, sagte der TV-Coach René Schweiger auch vor der Partie und verwies auf die gute Runde in der Kreisliga und auch auf die Bestbesetzung der Heimelf. “Da sind ja schon zwei dabei, die schon Senioren-Bezirksliga gespielt haben.” Der eine der genannten Spieler, Trainersohn Martin Nahr, lag aber die letzten Tage mit einer Erkältung im Bett, kickte aber dennoch mit. Heimtrainer Volker Nahr hatte großen Respekt vor dem Gegner, ging aber dennoch optimistisch in die Partie. Schließlich hatte der Kreisligist im Pokal bisher überzeugen können. Bei den Gästen schonte der Trainer hingegen mit Henrik Zieroth einen seiner besten Spieler für die Liga und auch Abwehrchef Oliver Karl musste krankheitsbedingt passen.
Und wird dann von den Beinen geholt.
Sebastian Baumann
Die Heimelf machte gleich von Beginn an einen guten Eindruck und hatte gleich eine dicke Chance, als Pees erst mit einem Standard geblockt wurde und den Nachschuss dann aufs Tor abfeuerte. Aber Keeper Ebersberger war auf dem Posten. Die Gäste brauchten eine Weile, bis sie in der Partie waren. Vielleicht lag es auch am ungewohnten Kunstrasen. Doch nach und nach kam der TV immer besser in die Partie und hatte eine sehr schöne Chance. Der beste Gästespieler, Kapitän Tim Spielmann, war es am Ende, der nach einer schönen Kombination nur knapp das Tor verfehlte. Jetzt kombinierte Erlangen sehr gefällig, alleine der letzte Zug zum Tor fehlte. Herzogenaurach verteidigte mit viel Kampfkraft und versuchte so, den TV vom eigenen Kasten wegzuhalten. Erst in der Schlussviertelstunde der ersten Halbzeit nahm die Partie wieder Fahrt auf. Jan Mirschberger war es, der einen Schuss aufs Tor absetzte. Aber das Pfund aus knapp 30 Metern rauschte auf den Pfosten. Wenig später wackelte auf der anderen Seite das Gebälk. Nach einem Freistoß verlängerte Luigi Scarcella den Ball an die Oberkante des linken Tordreiecks. Keine drei Minuten später war es ein Diagonalball von der rechten Seite, den Chris Dittmar aufnahm und in Richtung Tor marschierte. Im Strafraum wurde der Zehner der Heimelf aber mit unfairen Mitteln gestoppt, so dass es Strafstoß gab, den Nils Danhof sicher verwandelte. Die Gäste antworteten mit wütenden Angriffen, gefährlich wurde es aber selten. Lediglich ein Spielmann-Schuss und ein Freistoß von Mirschberger waren nennenswerte Szenen.
Wie sich die Bilder gleichen. Chris Dittmar ist schneller als Max Wangemann.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit begann mit einem weiteren Paukenschlag. Denn bereits in der 47. Minute musste Referee Müller erneut auf Strafstoß entscheiden. Erneut war Dittmer bedient worden, marschierte in den Strafraum und wurde ziemlich ungeschickt von Philipp Kröner zu Fall gebracht. Die Gelegenheit ließ sich Nils Danhof erneut nicht entgehen und verwandelte sicher ins Eck. Mit dem Treffer schien der erste Widerstand der Gäste gebrochen. Zwar spielte der TV weiter nach vorne, doch man hatte nicht den Eindruck, als ob die Gäste noch an die Wende im Spiel glauben würden. Die besseren Chancen hatten deswegen auch die SGler. Erst war es Martin Nahr, der einen Schuss, abgefälscht, ans Außennetz abfeuerte, bei der folgenden Ecke wurde der Kopfball von Chris Dittmer auf der Linie geklärt. Fünf Minuten später war es erneut der auffällige Martin Nahr, der ein Solo hinlegte, aber am Schlussmann scheiterte. Mit drei Wechseln blies der Gästetrainer dann zur Schlussoffensive und nach und nach wurden die Aktionen des Favoriten wieder gefährlicher. Ivan Chavdarov setzte einen Ball nur ans Außennetz in der 68. Minute, zehn Minuten später platzierte der gleiche Spieler einen Ball einen Meter nebens Tor. Zwischenzeitlich hätte es aber gut und gerne noch einmal im Erlanger Kasten klingeln können. Der eingewechselte Jan Dinkel nahm einen miserablen Pass eines TV-Spielers auf und verfehlte den linken Pfosten nur um Zentimeter. Nils Danhof sorgte danach mit einem Schlenzer für Gefahr, ehe Tim Spielmann doch noch verkürzen konnte. Aber die ganze Schlussoffensive der Gäste - Keeper Ebersberger versuchte sich am Ende sogar mit einem Seitfallzieher - verpuffte, weil Martin Nahr einen Konter zum umjubelten 3:1 abschloss.
Die (SG) 1. FC Herzogenaurach/ASV Herzogenaurach ist Kreispokalsieger 2016/2017 der U19.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 09.11.2016 22:27 Uhr