Trainer Steffan Seidler hoffte, dass seine Spielerinnen an die gute Vorbereitung anknüpfen würden. "Wir gehen sehr zuversichtlich in die Partie, aber wir haben Respekt vor den Ebingern, schließlich trifft heute die beste Heim- auf die beste Auswärtsmannschaft der Liga." Für die SG lief auch Neuzugang Anne Hecker mit auf, die ein überzeugendes Debüt abliefern sollte.
Hier kann die Ebingerin Janina Diller (re.) den Ball von Miriam Krieger ins Seitenaus blocken.
Markus Schütz
Früh waren die Matchpläne der beiden Kontrahenten zu erkennen. Die SG legte auf dem großen Walsdorfer Platz viel Wert auf Ballbesitz und nahm früh das Heft in die Hand. Die Ebinger saßen dementsprechend etwas tiefer und lauerten auf schnelles Umschalten bei Balleroberung. Insbesondere die schnelle Katrin Förner wurde in diesen Momenten gesucht. Nachdem die Gäste die ersten Minuten so gut überstanden, rückten auch sie mehr nach und hatten auch im mittleren Drittel mehr Aktionen. Ein Durchkommen bzw. gefährliche Aktionen gab es hier wie dort zunächst nicht, die Abwehrreihen standen sicher und agierten konsequent. Trotz leichtem optischem Übergewicht für die Heimelf bis dahin, hatte Katrin Förner nach einem Freistoß von Lena Stengel die erste größere Gelegenheit, jedoch erwischte die Linksoffensive den Ball sieben Meter vor dem Gehäuse nicht mehr voll. Das 1:0 nach etwas mehr als einer Viertelstunde war dann eine Mischung aus frühem, mutigem Pressing der Heimelf und einer falschen Entscheidung der Gäste. Eine Ebinger Verteidigerin wurde durch ein Anspiel im eigenen Strafraum unter Zugzwang gebracht, Anne Hecker lauerte bereits auf die Balleroberung, legte den Ball quer auf die einlaufende Lena Friedel, die mit links aus kurzer Distanz vollendete. Zunächst war das allerdings kein Wirkungstreffer für die Ebinger. Immer wieder versuchten sie aus tiefer Staffelung heraus mit Tempo über die Außen zu kommen. Aber meist gab es kein Durchkommen gegen die SG-Verteidigung, um die abgeklärt und zweikampfstark agierende Melanie Hennemann. Auf der Gegenseite musste sich Torhüterin Annika Süppel nun mehr und mehr ins Zeug legen. So nach gegen den Abschluss von Nadine Schmauser, die sich an der Grundlinie durchsetzte und aus spitzem Winkel abschloss. Stark auch die Reaktion gegen den 18-Meter-Schuss von Lena Friedel auf der Gegenseite. Nach einer halben Stunde dann endlich auch einmal ein Ebinger Abschluss aufs Gehäuse durch die von Nadja Schöring eingesetzte Janina Diller. Aber Theresia Martin zeigte sich auf dem Posten und klärte zur Ecke. Viel Tempo dann auf beiden Seiten in der 37. Minute - mit dem besseren Ende für die Stegaurach/Walsdorferinnen. Zunächst hatte die bis dahin auffälligste Gästespielerin, Katrin Förner, Pech, als ihr - mit Tempo in die Kette einlaufend - der Ball beim letzten Kontakt zu weit wegprallte. Und im direkten Gegenzug stand es plötzlich 2:0. Vorbereitet wurde der Treffer über die rechte Seite, Nadine Schmauser brachte den Ball stark an den Fünfer, wo Lena Friedel ihren zweiten Treffer nachlegte. Als die steil geschickte Anne Hecker schließlich fünf Minuten vor der Pause den dritten Treffer nachlegte, indem sie den Ball an Annika Süppel vorbei spitzeln konnte, standen die Zeichen endgültig auf Heimsieg für den Tabellenführer. Weil die Ebinger Torhüterin zunächst stark gegen Sabrina Schmitt klärte und kurz darauf Lena Friedel eine gute Gelegenheit liegen ließ, nahmen die Ebingerinnen zumindest eine kleine Resthoffnung mit in die Halbzeitpause.
Die erst 17-jährige SG-Verteidigerin Melanie Hennemann (re.) lieferte eine starke Partie ab, hier stellt sie ihren Körper gegen die schnelle Katrin Förner rein und bereinigt die Situation.
Markus Schütz
Allerdings standen die Gastgeberinnen im zweiten Durchgang sehr stabil und ließen kaum Chancen für den Gegner zu. Zwar war die Partie nach dem Seitenwechsel ausgeglichen und Ebing hatte durchaus gute Ansätze über das Zentrum, aber der letzte Ball gelang nicht oder wurde von den SGlerinnen verhindert. Nach einer Stunde beseitigte Stegaurach/Walsdorf dann allerletzte Zweifel am Erfolg. Zwar scheiterte Lena Friedel zunächst noch an Annika Süppel, aber zwei Minuten später war es so weit. Sie eroberte sich 25 Meter vor dem Gehäuse einen Ball, machte noch ein paar Meter und spitzelte den Ball dann ins lange Eck (4:0, 61.). Ebing gab sich zwar zu keinem Zeitpunkt auf, hatte aber einen höheren Kräfteverschleiß zu verzeichnen als die Elf von Steffan Seidler, der mehrfach ohne Qualitätsverlust von der Bank nachlegen konnte. Den Ehrentreffer verpasste nach 68 Minuten die bei einem Freistoß mit aufgerückte Sabrina Popp, die nicht mehr ausreichend Druck hinter ihren Abschluss brachte. So besorgte schließlich Susanna Müller, die einige gute Aktionen nach ihrer Einwechslung zeigte, schließlich den Endstand. Schön freigespielt von Sophie Schmittschmitt schloss sie mit links sicher ins lange Eck ab.
Bewacht von der Ebingerin Lisa Neuberger nimmt die Stegaurach/Walsdorfer Spielerin Nadine Schmauser den Ball an.
Markus Schütz
Am Ende war es ein auch in der Höhe verdienter Sieg für den Tabellenführer, der in vielen Aspekten überlegen war, die klare Mehrheit an Torchancen hatte und bei dem über die gesamte Spielzeit kaum ein Kräfteverlust zu erkennen war. Die Ebinger wehrten sich durch die Bank bis zum Schluss, aber sie konnten zum einen an diesem Tag nach vorne kaum durchdrücken und wurden ein paar Mal für Unsauberkeiten in der Defensive bestraft.
Spielbericht eingestellt am 21.09.2020 09:22 Uhr