Das Highlight für den FSV Erlangen-Bruck fand am Samstagnachmittag freilich in Kornburg beim Spitzenspiel um den Bayernligaaufstieg statt. Auf heimischem Geläuf gab es jedoch ebenfalls eine wichtige Partie, denn die U19 traf im Derby auf den Baiersdorfer SV. In der Landesliga Nord stehen die Gäste mit 27 Punkten relativ gut da, zumindest besser als die Brucker, die sich gänzlich im Abstiegskampf befinden. „27 Punkte werden wohl nicht reichen, deswegen brauchen wir aus den letzten vier Spielen drei Siege. Unseren Freischuss wollen wir nicht gleich heute verballern“, sagte Bruck-Trainer Klaus Scheuerer vor der Begegnung. In dieser Hinsicht waren sich die beiden Coaches einig. „Unsere 27 Zähler reichen nicht“, stimmte BSV-Trainer Özcan Karsak zu. „Für uns ist das Spiel genauso wichtig wie für den Gegner und nach dem 3:3 im Hinspiel haben wir äußersten Respekt vor ihnen.“ Bruck konnte zum ersten Mal in der Saison mit derselben Aufstellung wie in der Vorwoche starten und das gewann der FSV mit 2:1 gegen die SpVgg Bayreuth. Die Vorzeichen für die Erlanger standen also nicht schlecht.
Die Bälle in die Spitze fanden beidseitig keine Abnehmer im ersten Durchgang. Samet Güler versucht es trotzdem.
Uwe Kellner
Beinahe wären die Vorzeichen für die Brucker zu Beginn gekippt, als Nico Keins verletzt am Boden lag - gerade als sich sein Trainer freute, dass er mit der Siegerelf der Vorwoche starten konnte. Für den Brucker ging es glücklicherweise weiter und zwischen den beiden Derbygegnern war kein Unterschied auszumachen. In der Defensive standen die A-Junioren auf beiden Seiten kompakt und geordnet, in der Offensive hingegen verließ man sich auf den Zufall. Die Teams schoben kaum nach und eine gemeinschaftliche Offensive oder Druck auf die gegnerische Verteidigung fanden nicht statt. Insofern waren die Angriffe auf beiden Seiten auch leicht zu verteidigen. Die erste Chance des Spiels hatte der Brucker Robin Skach. Er schoss nach einer Flanke aus kurzer Distanz aufs Tor, doch die Faust von Schlussmann Christopher Teuber schnellte reflexartig nach oben und klärte. Auf der Gegenseite hatte Lars Reinhardt die einzige Möglichkeit für den BSV. Ein Kerzenball landete zufällig bei ihm, doch er schob die Murmel neben das Tor.
Brucks Stürmer Kenan Ramic machte einen guten Eindruck (re.), aber war dennoch nicht erfolgreich. Florian Hofmann läuft ihn ab.
Uwe Kellner
Die zweite Hälfte konnte nur besser werden und startete aus Baiersdorfer Sicht perfekt. Lars Reinhard brachte eine maßgeschneiderte Flanke von links, Nico Geier täuschte an und ließ das Spielgerät für Halim Altuntas passieren. Dieser tauchte dadurch alleine vor dem Keeper auf und schoss zum 0:1 souverän ein. Jetzt sollte das Derby ein Fußballspiel werden. Bruck musste nun mehr machen und tat das auch. Kenan Ramic war durch, aber aus spitzem Winkel hatte er keine Chance den Torhüter zu überwinden. Im von Nicklichkeiten geprägten Spiel gab es in der Folge einen Freistoß auf gut 20 Metern für Bruck. Samet Güler führte diesen aus und schoss den Ball in Richtung Torwinkel des Torwartecks. Torhüter Christopher Teuber ließ sich nicht beirren, sprang ab und lenkte den Ball mit den Fingerspitzen an die Querlatte. Der FSV war dran, Baiersdorf hatte aber dennoch weiterhin Möglichkeiten und ließ sich keinesfalls einschnüren. Die nächste gute Chance hatte Robin Skach auf eine Flanke von Samet Güler, doch wieder blieb den Gästen das Glück hold und der Ball huschte knapp am Pfosten vorbei. In Überzahl nach einer Zeitstrafe gegen Samet Güler hatte der BSV seine beste Chance. Ähnlich dem ersten Treffer kam der Ball von der linken Seite, doch der eingewechselte Marcello Kreissl drosch ihn an die Latte. Das hätte das 0:2 sein können, doch plötzlich stand es 1:1. Die BSV-Defensive bekam die Pille nicht aus der Gefahrenzone, wodurch Bruck den Ball auf den starken Robin Skach durchpassen konnte, welcher ihn neben den Torpfosten zum Ausgleich lenkte. Diesem Jubel folgte die prompte Ernüchterung. Karim Said schüttelte seinen Gegenspieler ab und tankte sich unaufhaltsam durch die Brucker Abwehr hindurch. Als er vor dem Torwart stand, legte er für den besser postierten Moritz Moser quer, welcher nur noch zum 1:2 einschieben brauchte. Das Spiel war jedoch noch nicht vorbei. Mit dem Schlusspfiff musste erneut Teufelskerl Christopher Teuber einschreiten. Kenan Ramic wurde kurr vor ihm angespielt, wollte den Ball ins Tor pressen, doch der BSV-Torhüter fuhr blitzschnell sein Bein aus und rettete den Sieg mit der Fußspitze.
Karim Said war durch. Der Brucker Marcel Hörath vergaß das Textilvergehen und so konnte der Baiersdorfer Richtung Tor marschieren und vor dem Schlussmann zum 2:1-Sieg querlegen.
Uwe Kellner
Der Baiersdorfer SV hat mit dem Sieg die magischen 30 Punkte erreicht und dadurch zumindest gefühlt den Klassenerhalt geschafft. Rechnerisch können die Nachwuchs-Krenkicker jedoch noch überholt werden. Für Bruck hingegen sieht es bitterer aus. Um die 30 Punkte zu erreichen, müsste der FSV die drei letzten Saisonspiele allesamt gewinnen.
Spielbericht eingestellt am 29.04.2017 19:27 Uhr