80,9
Prozent von 544 Usern – eine mehr als breite Mehrheit – war vor nicht einmal
zwei Wochen der Ansicht, dass Spielabsagen der Lage nicht angepasst oder gar „Hysterie“
wären. Geschwätz von gestern! Der Virus und seine Folgen zeigen auch bei den
fußball-affinen bis „-verrückten“ Besucherinnen und Besuchern von anpfiff.info
deutliche Wirkung.
Am Dienstag, kurz nachdem sich der Bayerische Fußballverband
endlich dazu durchgerungen hatte, den Spielbetrieb bis mindestens 19. April auszusetzen,
zeigten wir in einem Artikel, mögliche Szenarien für die Zeit danach auf.
Eindeutiges Votum von knapp 1300 anpfiff.info-Usern
Die
Palette reichte von der Wiederaufnahme mit englischen Wochen, über die
Verlängerung der Saison, eine Umstellung auf den Jahresrhythmus bis hin zum
Abbruch der Runde. Fünf Szenarien stellten sich in einer weiteren Umfrage dem
Votum der anpfiff.info-User. Knapp 1300, und damit weit mehr als bei anderen
Umfragen, machten mit. Entstanden ist ein durchaus stabiles und wohl auch
einigermaßen repräsentatives Meinungsbild unter den Fußballerinnen und
Fußballern. Ein eindeutiges noch dazu. Mehr als 60 Prozent sprechen sich für
einen Abbruch der Runde und damit eine längere Pause aus.
Das
Top-Szenario war dabei ein Ende der Runde ohne Wertung und ein Neustart im
Sommer mit den aktuellen Ligen-Konstellationen, aber bei null. 39,4 Prozent
sprachen sich für diese Lösung aus. Macht bei knapp 1300 Teilnehmerinnen und
Teilnehmern mehr als 500 Stimmen und damit ebenso viele, die vor gut 14 Tagen
noch der Meinung waren, alles könnte so weitergehen.
Weitere
21 Prozent sprachen sich ebenfalls für einen Abbruch aus. Sie würden aber eine
Lösung bevorzugen, bei der die aktuellen Tabellen – egal ob absolut oder als
Punkteschnitt – für den Auf- und Abstieg herangezogen würden.
Das Ergebnis der aktuellen Umfrage am frühen Freitagabend.
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Knapp 18 Prozent für Fortsetzung
Ob
eine dieser Varianten – die, das steht außer Zweifel, beide nicht zu 100
Prozent gerecht sind – bei einem vorzeitigen Saisonaus zum Tragen käme, muss
der Verband entscheiden. Eines sollte aber klar sein. Es gibt im Moment weit
drängendere Probleme als den Ligenverbleib oder eine Meisterschaft.
Immerhin
17,8 Prozent stimmten für eine Fortsetzung zum 25. April! Gut vorstellbar, dass
dieser Wert bei einer erneuten Umfrage deutlich geringer ausfallen würde.
Schließlich kristallisiert sich – auch beim Blick auf andere Sportarten – immer
deutlicher heraus, dass ein solcher Termin nicht haltbar ist.
Es würde keine
Vorbereitung und dennoch viele Wochentagsspiele und damit eine hohe Belastung
für die Spieler geben. Studenten oder Schichtarbeiter könnten am Dienstag oder Mittwoch
kaum an Partien teilnehmen. Von Auswärtsfahrten, die im höherklassigen Bereich
auch einmal gut zwei Stunden dauern und unter der Woche kaum machbar wären,
ganz zu schweigen. Ein Tenor, der sich auch in den Kommentaren zur Umfrage deutlich
zeigte.
Fast 17 Prozent für Umstellung aufs Kalenderjahr
Auf
knapp 17 Prozent und damit auf einen überraschend hohen Wert kam ein Szenario, das
zwar noch zu Ende gedacht werden müsste, mit dem man aber absolutes Neuland
betreten würde. Es geht um ein Aussetzen der Runde bis September. Danach eine
Wiederaufnahme mit den aktuellen Tabellen. Im November oder Dezember würden die
Meister gekürt und im März ginge eine neue Runde los. Die immer wieder geforderte
Umstellung aufs Kalenderjahr wäre Realität. In Kauf nehmen müsste man dafür,
dass die Mannschaften im Herbst mit anderen Kadern – inklusive möglicher
Zugänge im Sommer – an den Start gehen als ihnen aktuell zur Verfügung stehen.
Vielleicht gelingt es aber auch mit einer Solidaraktion die Fluktuation an
Spielern klein zu halten. Nachgedacht werden sollte in diesen Zeiten über
alles.
Selbst
über ein Szenario, das nur knapp fünf Prozent der anpfiff.info-User hinter sich
vereinigen konnte – eine Fortsetzung des Spielbetriebs erst im Frühjahr 2021. Für
viele noch undenkbar, aber mit jedem Tag mit steigenden Zahlen ein wenig
wahrscheinlicher.Das Ergebnis einer Umfrage vor knapp Wochen.
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Ganz unten auf der Skala der wichtigen Dinge
Über
allem sollten aber zwei Zitate stehen, die der Chef der italienischen
Spielergewerkschaft Damiano Tommasi am Freitag im Interview mit der Süddeutschen
Zeitung äußerte. Zum einen: „Der Fußball ist auf der Skala der wichtigsten Dinge
gerade auf der niedrigsten Stufe überhaupt!“ Zum anderen: „Den Fußball wieder
rollen zu lassen, hieße der Gesellschaft zu signalisieren: Die Normalität ist
wieder nahe. Und das ist noch nicht so.“
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