Integratives Turnier der TG: „Wichtiges Zeichen für das Thema Inklusion“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.01.2019 um 10:00 Uhr
Integratives Turnier der TG: „Wichtiges Zeichen für das Thema Inklusion“
Zufrieden sein konnten alle mit der bereits fünften Auflage des integrativen Turniers der Lebenshilfe Schweinfurt, das gemeinsam mit der TG Schweinfurt, am Wochenende ausgetragen wurde. Es standen nämlich einmal nicht der Erfolg und viele Tore, sondern das Miteinander und der Spaß am Spiel im Vordergrund.
Von Marco Heumann und Reto Glemser

Natürlich gab es aber auch Gewinner: Beim integrativen Fußballturnier am Sonntag hat die Mannschaft der zur Lebenshilfe Schweinfurt gehörenden Werkstatt für behinderte Menschen Sennfeld in der Gruppe A den ersten Platz belegt. In der Gruppe B erklomm die U-13-Mannschaft der TG 48 Schweinfurt die Spitze des Siegertreppchens.

Keiner redet vom Verlieren

Von Verlieren wollte in der Sporthalle des Schweinfurter Humboldt-Gymnasiums dennoch keiner sprechen. „Bei diesem Turnier steht die Freude am Spiel im Vordergrund“, sagte Dr. Horst Golüke, der Vorsitzende der Lebenshilfe Schweinfurt. „Ein Spiel-, Spaß- und Freude-Turnier“, nannte Reginhard von Hirschhausen, der stellvertretende Vorsitzende der Turngemeinde Schweinfurt 1848, die Veranstaltung. Zusammen richteten die beiden Traditionsvereine die fünfte Auflage des integrativen Fußballturniers aus. Bei diesem messen sich verschiedene Erwachsenenmannschaften aus dem Behindertensport und diverse U-13-Mannschaften aus der Region jeweils untereinander im Kampf ums runde Leder. Das Ziel:  Menschen mit und ohne Behinderung in Kontakt und ins Gespräch miteinander zu bringen.

Das Können gezeigt

„Wenn die Menschen mit Behinderung am Ball sind, sind sie wie Profis“, beschrieb Besnik Buteli seine Eindrücke. Der 30-jährige Kapitän der Sennfelder Lebenshilfe-Mannschaft ist mit seinem Team Stammgast beim integrativen Fußballturnier seit dessen erster Auflage im Jahr 2015. Er glaubt, dass Menschen mit Behinderung oft unterschätzt würden. Das Turnier sei für sie eine gute Gelegenheit, ihr Können zu zeigen.

Die Chance dazu nutzten heuer in der Gruppe A Mannschaften der Lebenshilfe Schweinfurt aus deren Werkstätten in Sennfeld, Augsfeld, Hammelburg und Nüdlingen sowie Mannschaften der Lebenshilfe Miltenberg und der Ahorner Werkstatt der Wefa GmbH. In der Gruppe B traten die U-13-Mannschaften der TG 48 Schweinfurt, der SG Sennfeld, der SpVgg Hambach und des TV Oberndorf gegeneinander an.

Die Zuschauer bekamen so 27, jeweils zehn Minuten lange Matches mit sehenswerten Ballwechseln geboten. Darüberhinaus überzeugt das integrative Fußballturnier regelmäßig mit seinem Rahmenprogramm: Dieses Jahr sorgten die Samba-Bateria „Ritmo Candela“ und die Tanzgruppe „New Generation“ für Stimmung.

Sehenswerte Ballwechsel: die Mannschaften der Lebenshilfe Schweinfurt aus den Werkstätten Sennfeld (in rot) und Hammelburg im Spiel.
Reto Glemser

Stadträte unterliegen dem Landratsamt

Ein Turnier-Höhepunkt ist auch immer wieder das Einlagespiel: 2016 und 2017 war eine Mannschaft aus Schweinfurter Stadträten hierbei gegen geistliche Würdenträger aus Stadt und Landkreis angetreten. Dieses Jahr forderten die Politiker ihr Glück auf dem Spielfeld gegen Mitarbeiter des Schweinfurter Landratsamtes heraus. Mit einer 3:5-Niederlage riss die Pechsträhne der Stadträte leider auch heuer nicht ab. Jürgen Montag, Sozialreferenten der Stadt Schweinfurt, nahm es sportlich. „Das Turnier macht Spaß und ist ein wichtiges Zeichen für das Thema Inklusion“, sagte er.

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