Würzburg | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 07.02.2020 um 21:00 Uhr

Bayerische Meisterschaft Frauen: Dragons nur als Außenseiter nach Stegaurach

Auf dem Papier zählt der SC Würzburg Heuchelhof zu den Topfavoriten auf den Titel bei den bayerischen Hallenmeisterschaften. Doch in der Praxis reist der unterfränkische Champion mit der Reserve nach Stegaurach. Schließlich haben die Kickerinnen von Eugen Ungefuch auch die Bezirksmeisterschaften für sich entschieden und gezeigt, dass sie auch höherklassige Konkurrenz aus dem Weg räumen können.

Von Alexander Rausch

Mit der Reserve war der SC Würzburg Heuchelhof vor zwei Wochen zur unterfränkischen Bezirksmeisterschaft nach Karlstadt gefahren – und das als Titelverteidiger. Denn auch im Vorjahr ging der Titel in den Würzburger Stadtteil. Allerdings unter komplett anderer Besetzung als jüngst. Damals siegte die Fünf von Gernot Haubenthal nämlich in Topbesetzung, angeführt von Theresa Damm und Eva Teubert. Diesmal hingegen „waren ausschließlich Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft dabei“, wie Übungsleiter Eugen Ungefuch bestätigt.

Landesliga-Trio hinter sich gelassen

Die standen Damm und Co. aber in Nichts nach und schnappten sich ebenfalls mit einem starken Auftritt den Titel. „Sie haben sich richtig stark präsentiert“, schwärmt Ungefuch von seinen Mädels. Schließlich ließen sie, die auf dem Feld in der Bezirksoberliga kicken, das hiesige Landesliga-Trio aus Veitshöchheim, Frickenhausen und Karsbach hinter sich. Während Karsbach bereits in der Vorrunde scheiterte, räumte Veitshöchheim im Halbfinale Frickenhausen aus dem Weg. Die kleinen Dragons waren hinter Veitshöchheim als Zweiter in die Vorschlussrunde eingezogen und hatten dort der TG 48 Schweinfurt keine Chance gelassen.

Jubelten in Karlstadt: die Mädels der Würzburger Reserve.

Sebastian Werner

So kam es zum erneuten Aufeinandertreffen mit Veitshöchheim, das, wie schon das Vorrundenduell, remis endete. Im Sechsmeterschießen hatten die Würzburgerinnen dann das glücklichere Ende für sich und buchten das Ticket für die bayerische Meisterschaft in Stegaurach. „Das wird ein absolutes Highlight für uns. Weder ich als Trainer noch die Spielerinnen, von denen einige erst aus der Jugend herausgekommen sind, haben schon einmal eine bayerische Meisterschaft gespielt“, freut sich Ungefuch auf das Turnier, das selbstverständlich „seine“ Mädels spielen. Vereinsintern stand es nie zur Diskussion, nun mit dem Regionalliga-Kader anzutreten. Schließlich hätte sich dieses Bonbon die Reserve erarbeitet und verdient.

Ohne Druck nach Stegaurach

„Wir haben nichts zu verlieren. Wir fahren dorthin, um Spaß zu haben, und werden dann sehen, wie weit wir kommen“, so der Übungsleiter, dessen Team es zunächst mit dem oberfränkischen Vizemeister Germania Ebing (Landesliga Nord) zu tun bekommt. Danach warten noch Oberpfalz-Sieger SC Regensburg (Bayernliga) und der Mittelfranken-Champion SV Weinberg (Regionalliga). „Das sind sicher starke Gegner. Die Vorrunde zu überstehen, wäre ein Erfolg“, sieht Ungefuch seine Mannschaft in der Außenseiter-Rolle. Aber genau die war ihr in Karlstadt gelegen. Warum nicht auch in Stegaurach?