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Artikel veröffentlicht am 08.02.2023 um 12:00 Uhr

Favoriten ärgern oder Favorit sein: Schweinfurt und Lohr vor der Bayerischen

Mit gleich zwei Vertretern wird der Bezirk Unterfranken am kommenden Samstag, 11. Februar in Bad Neustadt an der Saale zum Heimspiel an der Bayerischen Hallenmeisterschaft der Frauen an den Start gehen. anpfiff.info berichtet live aus der Halle, wenn der FC Schweinfurt 05 nach Höherem strebt, während Underdog Lohr am Main seine ganz eigenen Ziele hat...

Von Bernd Riemke

„Der Bayerische Meistertitel unter dem Hallendach würde uns noch fehlen!“ Antonia und Vanessa Heider machen keinen Hehl aus ihrem Ambitionen, wenn sie mit dem FC Schweinfurt 05 in einer Mitfavoritenrolle an den Start gehen. In den Anfangsjahren der Bayerischen Hallenmeisterschaft waren die weiblichen Schnüdel Stammgast bei der Endrunde. In den Jahren 2004 bis 2006 trat der FCS dreimal in Folge an, schafft es jedoch nie bis ins Halbfinale. Zwei fünfte Plätze waren bislang die Maximalausbeute. Der Bezirk Unterfranken bekleckerte sich bislang ohnehin nicht mit Ruhm und stellte mit dem ETSV Würzburg im Jahr 2010 erst ein einziges Mal den bayerischen Hallenchampion. Die Residenzstädterinnen waren es auch, die 2017 noch einmal in die Vorschlussrunde einzogen. Darüber hinaus fand die heiße Phase der Bayerischen Hallenmeisterschaft stets ohne unterfränkische Beteiligung statt.

FC Schweinfurt 05

Das soll sich diesmal ändern. „Wir wollen uns nicht verstecken, sondern auf Sieg spielen“, konstatiert Vanessa Heider mit Blick auf die Vorrundengruppe, in der mit Landesligist SC Regensburg unter anderem der Rekordteilnehmer auf die Eisinger-Elf wartet. Komplettiert wird die Vorrundengruppe B von zwei nominellen Außenseitern. Der FC Alburg ist jedoch ungeschlagener Spitzenreiter der Bezirksoberliga Niederbayern und schmiss unter anderem die Hallencracks des FC Ruderting aus dem Rennen. Der Münchener Kreisligist TSV Markt Schwabener Au ist vielleicht die Sensation des Finalturniers, setzte sich in Oberbayern aber nicht nur gegen die hochklassigen Vertreter des FC Ingolstadt und FC Stern München durch, sondern eliminierte auch den 2019er-Hallenchampion TSV Gilching/Argelsried. „Jeder kann jeden schlagen. Trotzdem wollen wir ein Wörtchen mitreden, wenn es um die Vergabe der vorderen Plätze geht“, so Antonia Heider, der eine gelungene Qualifikation Mut macht, die gesteckten Ziele auch erreichen zu können.

Die Frauen des FC Schweinfurt 05 setzten sich die unterfränkische Hallenkrone 2023 auf.

privat

Hoch geschätzte Konkurrenz

Bei der unterfränkischen Meisterschaft ging des FC Schweinfurt favorisiert an den Start und wurde seiner Vormachtstellung auf souveräne Art und Weise auch gerecht. „Wir sind technisch versiert und haben den Ball richtig schön laufen lassen“, blickt Vanessa Heider auf den Triumph bei den Bezirkswettkämpfen zurück. Ein Triumph, der ob seiner spielerisch überzeugenden Vorstellung Begehrlichkeiten weckt. „Schwaben Augsburg ist der Favorit, aber wer es zur Bayerischen geschafft hat, kann ohnehin gut Futsal kicken“, sagt Antonia Heider, die zwar jede Menge Optimismus ausstrahlt, gleichsam aber auch vor der sicher gutklassigen Konkurrenz warnt.

TSV Lohr am Main

Von der Qualität der Schnüdel konnte sich der zweite unterfränkische Vertreter im Finale der Bezirksmeisterschaft am eigenen Leib überzeugen lassen. „Sie waren viel wendiger und haben mit einstudierten Laufwegen überzeugt, so dass ich sicher bin, dass Schweinfurt weit kommen wird“, gibt Louisa Nagl zu Protokoll, die sich mit dem TSV Lohr am Main überraschend als zweite Kraft in Unterfranken für die bayerischen Titelkämpfe vor der eigenen Haustür qualifizierte. Der Bezirksliga-Vierte vertraut dabei im hallentypischen 1-2-1-System auf die eigene Kompaktheit und die aufopferungsvolle kämpferische Leidenschaft, mit der Lohr als geschlossene Einheit der höher eingestuften Konkurrenz das Leben schwer machen möchte.

Keine Angst vor großen Namen

Diese Konkurrenz hat klangvolle Namen. „Schwieriger geht es eigentlich nicht“, schmunzelt Nagl beim Blick auf die Auslosung, die dem TSV die beiden Bayernligisten TSV Schwaben Augsburg sowie SpVgg Ebing bescherte und obendrein mit dem SV Weinberg eine erfahrene Hallentruppe, die sich 2006 und 2008 bereits zweimal die bayerische Hallenkrone aufsetzen konnte. „Wir müssen uns auf unsere gute Abwehr verlassen. Favoriten sind immer die anderen. Punkte abnehmen wollen wir ihnen trotzdem“, glaubt die 27-Jährige im Brustton der Überzeugung, dass in der Halle Vieles möglich ist.

Louisa Nagl strahlt ob der Qualifikation für die Endrunde der Bayerischen Hallenmeisterschaft.

anpfiff.info

Kompaktheit als Trumpf

Hallentrainerin Peggy Halusa, die die meisten Spielerinnen schon seit der U17 kennt und als Offenbacherin nie mehr vom TSV losgekommen ist, kann auf eine illustre Truppe blicken, in der zahlreiche technisch gut ausgebildete Akteurinnen aus dem eigenen Nachwuchs stehen, die um sich herum erfahrene Spielerinnen wie Stefanie Löhr haben, die mit dem ETSV Würzburg schon Zweitligaluft schnupperte. Neben ihr setzt sich nicht selten die abschlussstarke Emely Brandt in Szene und zwischen den Pfosten steht mit Anna Kemmetmüller eine Torfrau der Extraklasse. Es ist also angerichtet um „Spaß zu haben und die Favoriten bei unserem Saisonhighlight ein bisschen zu ärgern“, schmunzelt Louisa Nagl, die mit dem TSV Lohr am Main losgelöst von jeglicher Erwartungshaltung befreit aufspielen und genau auf diese Weise womöglich für die ein oder andere Überraschung sorgen kann.

Willkommen in Bad Neustadt

Ausrichter TSV Bastheim begrüßt am kommenden Samstag, 11. Februar 2023 in der Schulstraße 14 in 97616 Bad Neustadt an der Saale alle teilnehmenden Mannschaften mit ihrem sicher lautstarken Anhang, um den Nachfolger des SV Frensdorf zu ermitteln. anpfiff.info berichtet live in Wort und Bild sowie unverschlüsselt für alle Leser vom bayerischen Hallenhighlight des Jahres. Der Sieger der diesjährigen Bayerischen Hallenmeisterschaft qualifiziert sich laut BFV für die Süddeutsche Meisterschaft, für deren Austragung Ort und Termin zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht feststehen.