Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 12.11.2021 um 06:00 Uhr

"Tut mir im Herzen weh": Bayreuther Stadtmeisterschaft erneut abgesagt

Die Bayreuther Vereinsvertreter hatten es sich im Saaser Sportheim wahrlich nicht leicht gemacht. Am Ende siegte die Einsicht, dass es wegen Corona erneut nicht möglich ist, die Stadtmeisterschaft im Hallenfußball durchzuführen. Alternativen wurden zumindest angedacht.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war das Start- oder Aussignal, das am Donnerstagabend im Saaser Sportheim gegeben werden sollte. Der Stadtsportverband lud alle Vereine mit Fußballabteilung ein - der ASV Laineck und der Post SV fehlten unentschuldigt - um darüber zu entscheiden, ob die Fußball-Hallenstadtmeisterschaft im Januar 2022 durchgeführt werden kann. Bekanntlich fiel die Großveranstaltung zu Beginn des Jahres 2021 den hohen Infektionszahlen zum Opfer. Jetzt sollte zumindest ein neuer Versuch gestartet werden.

SSV-Vorsitzender Wolfgang Lüdtke (re.) lotete die Möglichkeiten aus, ob das Turnier stattfinden kann.

anpfiff.info

Hohe Verantwortung

Zu Beginn der Veranstaltung skizzierte der Vorsitzende des Stadtsportverbandes Wolfgang Lüdtke die Ausgangssituation. Bereits in den letzten Jahren sei es schwierig gewesen, Vereine zu finden, die sich bereit erklären, die einzelnen Turniere in den unterschiedlichen Altersgruppen zu leiten und hier Verantwortung zu übernehmen.

Der Stadtsportverband als kleines, ehrenamtliches Gremium könne das nicht leisten und sei nicht mit den Organisatoren beim Basketball und Eishockey vergleichbar, wo "Profis" am Werk seien. Zuletzt seien die Regeln, führte Sportamtsleiter Christian Möckel aus, sogar wieder verschärfte worden. Und auch Kreisspielleiter Manfred Neumeister gestand, dass der Veranstalter von Turnieren "viel aufgelastet" werde. Das war für ihn der Grund, das Futsal-Turnier im Spielkreis abzusagen.

Das bewog schließlich selbst Vertreter der Fraktion, die sich vor kurzem noch dafür eingesetzt hatten, die Veranstaltung stattfinden zu lassen, jetzt umzuschwenken. Dazu gehört Halil Tasdelenen, Stadtrat und Vorsitzender des TFC Bayreuth. "Vor einigen Wochen war ich noch davon überzeugt, dass wir es machen sollten. Doch nach den letzten Entwicklungen sehe ich keine Chance dafür." Allerdings wäre es kein Problem, Referees zu stellen, wie der neue Schiedsrichterobmann Martin Pröhl betonte: "Normalerweise kommen die Unparteiischen ja noch groß mit den Spielern oder Zuschauern in Kontakt. Allerdings sehe ich als Vereinsvorsitzender (TSV St. Johannis Bayreut) eher das Problem bei den Kabinen für die Spieler."

Bereits jetzt ist der Hallenfußball auf dem Rückzug, wie der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums Hendrik Schödel aufzeigte. "Bei der SpVgg Bayreuth gibt es im A-und B-Jugendbereich, wo die Jungs oft schon arbeiten, noch viele Ungeimpfte. Es wird deshalb ab der U16 kein Hallentraining geben."

Organisierten die Stadtmeisterschaft der Altliga: Mario Gossler (li.) und Marco Friedrich.

anpfiff.info

Klares Votum

Zunächst wurde ins Auge gefasst, jedem Verein die Möglichkeit zu geben, sich zu dieser Frage äußern. Nachdem es aber keine Befürworter für die Stadtmeisterschaft in der aktuellen Situation gab, wurde das Verfahren abgekürzt - die Vereinsvertreter sprachen sich einstimmig dafür aus, die Großveranstaltung noch einmal ausfallen zu lassen. Sportwart Martin Fraß wies darauf hin, dass für 2022 wieder ein E- und F-Jugendturnier um den Stadtpokal auf Kleinfeld vorgesehen sei. Durchaus denkbar, dass dieses Sportereignis im Sommer auch für A- und B-Junioren organisiert wird. Dann aber - weil es nicht genügend Bayreuther Teams gibt- auch mit Mannschaften aus dem Umland.

Auf jeden Fall stattfinden wird die Altliga-Stadtmeisterschaft, die in diesem Jahr mit großem Erfolg ihre Premiere am Nordring feierte. Etwa 250 Zuschauer wollten sich nicht entgehen lassen, wie sich die Saaser den Titel holten. "Und wenns net geregnet hätt, wärn noch mehr Leut kommen", meine Organisator Manfred Friedrich augenzwinkernd.