Bayerische Hallenmeisterschaft: Bleibt Frankens Thron unantastbar? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.02.2020 um 06:00 Uhr
Bayerische Hallenmeisterschaft: Bleibt Frankens Thron unantastbar?
Zum dritten Mal in der 17-jährigen Historie der Bayerischen Hallenmeisterschaft ist Oberfranken Gastgeber für die Elite Bayerns. Bei den beiden bisherigen Turnieren gab es stets fränkische Sieger. Der letzte Erfolg eines oberfränkischen Teams liegt freilich schon sechs Jahre zurück. Nun schicken sich SV Frensdorf und SpVgg Ebing an, sich die Bayerische Krone aufzusetzen.
Von Bernd Riemke
Die Aurachtalhalle in Stegaurach ist am kommenden Samstag, 8. Februar Austragungsort der Bayerischen Hallenmeisterschaft der Frauen. Oberfrankens Titelträger SV Frensdorf eröffnet das Turnier um 11 Uhr gegen den FC Ruderting. Die Siegerehrung findet unmittelbar nach dem Finale voraussichtlich gegen 17 Uhr statt.

Blau und gelb zum zweiten Mal in Folge dabei

Sehr souverän ohne ein einziges Gegentor in der gesamten bisherigen BFV-Hallenrunde qualifizierte sich der SV Frensdorf für das bayerische Endturnier. Die beiden bisherigen Teilnahmen endeten auf den Plätzen 8 (2015) und 6 (2019). Dem Gesetz der Serie nach müsste daher beim dritten Anlauf mindestens das Halbfinale drin sein. „Dazu braucht es immer auch ein Quäntchen Glück, aber wir wollen auf jeden Fall unter die letzten Vier und dann schauen wir mal, wie wir uns schlagen“, sagt Nadja Burkard mit Blick auf die vermeintlich leichtere Vorrundengruppe mit den Klassenkameraden FC Stern München und FC Ruderting aus der Bayernliga sowie dem schwäbischen Bezirksoberligisten SpVgg Kaufbeuren. Ein Selbstläufer wird es für das Team um die 20-jährige Ballartistin freilich nicht, wenngleich die Mischung in der eigenen Truppe stimmt. Verena Lechner und insbesondere Nadine Janousch, die bereits mit Drosendorf und Großenseebach in der Vergangenheit bayerische Hallenluft schnupperte, bringen jede Menge Erfahrung mit. Daneben agieren die jungen Wilden wie Lena Amon, die mit einem sehenswerten Tor mit der Hacke den oberfränkischen Titelgewinn sicherte, die schnelle und wendige Marsia Gath und nicht zuletzt das Duo Lena Eichfelder/Christine Endres zwischen den Pfosten, das auch mal die Unhaltbaren aus der Ecke kratzt. „Prädestiniert für die Halle ist Johanna Kuhn, die viele Bälle abfängt, immer präsent ist und im Spielaufbau kaum Fehler macht“, weiß Burkard noch von einem weiteren heißen Eisen in den eigenen Reihen zu berichten.

Johanna Kuhn (li.) spielte eine bärenstarke Bezirksmeisterschaft und hatte maßgeblichen Anteil an der defensiven Null während des gesamten Turniers.
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Chancen besser nutzen

Für das Finalturnier der besten acht Frauenmannschaften unter dem Hallendach hat sich der SV Frensdorf in jedem Fall einiges vorgenommen. „Wir wollen den Ball laufen lassen und versuchen sehenswerten Fußball zu zeigen. Es soll schließlich auch Spaß machen, uns zuzuschauen“, sprüht Nadja Burkard förmlich vor Spiellaune und erinnert sich dabei gerne an das Bezirksfinale zurück, „in dem wir die meiste Zeit den Ball hatten und Druck aufs gegnerische Tor ausgeübt haben“, so die 20-Jährige weiter. So erfolgreich und überzeugend die Qualifikation indes auch wahr, so sehr weiß Burkard auch, was es noch zu verbessern gilt, wenn man die eigenen Ziele erreichen möchte. „Wir müssen vor dem Tor noch effizienter werden“, weiß der technisch versierte Youngster auch, dass es beim bayerischen Finalturnier zweifellos weniger Chancen geben wird – und die müssen dann sitzen, um die mutige Ankündigung wahr werden zu lassen: „Wenn wir das Halbfinale erreichen, laden Gusti und ich die ganze Mannschaft am Abend zu einer WG-Party ein!“

Nichts zu verlieren

Da der ausrichtende Bezirk traditionell zwei Vertreter ins Finalturnier schicken darf, löste auch der oberfränkische Vize das Ticket für Stegaurach. „Wir hatten sicher ein wenig Glück, dass wir Frensdorf im Halbfinale aus dem Weg gehen konnten, haben uns aber insgesamt sehr gut geschlagen“, analysiert Hannah Zahn das Finalturnier der Bezirksmeisterschaft, in dem sich die Germania recht souverän durchsetzte und mit neun Toren in fünf Partien die treffsicherste Offensive aller Teilnehmer stellte. Für den Newcomer aus Ebing ist es die erste Teilnahme an einem bayerischen Finalturnier. Mit Regionalliga-Spitzenteam SC Heuchelhof Würzburg sowie den beiden Bayernligisten SC Regensburg und SV Weinberg, der voraussichtlich mit der zweiten Mannschaft anreisen wird, hat die SpVgg ein schweres Los in der Vorrunde erwischt. „Wir sind klarer Außenseiter, aber in der Halle wird jede Mannschaft vier gute Spielerinnen aufs Parkett schicken können. Man darf daher niemanden unterschätzen – uns auch nicht“, möchte Hannah Zahn die Flinte jedenfalls nicht schon vor dem ersten Anpfiff ins Korn werfen. Grund dazu hat Abich auch nicht, denn als klassenniedrigster Verein der Gruppe B kann die Mannschaft von jeglichem Druck befreit locker aufspielen. „Trotzdem fahren wir natürlich nicht zum Spaß dahin, um uns abschießen zu lassen. Wir geben Vollgas und dann wenn wir die Chance dazu kriegen, werden wir den ein oder anderen Sieg auch mitnehmen“, gibt sich die 21-Jährige Edeltechnikerin selbstbewusst genug, im Konzert der Großen der bayerischen Hallenzunft mithalten zu können.

In unnachahmlicher Manier trifft Caro Eberth. Das tat die Ebingerin bei der Bezirksmeisterschaft so häufig wie keine andere Spielerin.
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Ebings Premiere mit viel bayerischer Vorerfahrung

Immerhin hat der Großteil des Teams bereits bei einer Bayerischen Meisterschaft mitgewirkt. Lisa Sommer, Nina Häublein sowie Caro Eberth waren mit der SpVg Eicha sogar schon zweimal für das Finalturnier qualifiziert. Luisa Eiermann, Nina Höfer, Lara Trautmann und Hannah Zahn selbst wirbelten 2015 bei der Bayerischen Meisterschaft der U17 Juniorinnen mit der SpVgg Ebing die vermeintlichen Favoriten gehörig durcheinander. „Das sind trotzdem zwei verschiedene paar Schuhe. Das Niveau ist deutlich höher und auch körperlich geht es intensiver zur Sache“, möchte Zahn das einmalige Erlebnis aus vergangenen Jahren nicht mit der Premiere Ebings bei der Bayerischen der Frauen vergleichen. Dennoch, der Mix stimmt. „Die Erfahrung der älteren und wir jungen Spielerinnen, die auch mal was Verrücktes probieren, das spielt uns vielleicht in die Karten“, ist Zahn in jedem Fall weder Angst noch Bang vor der nur auf dem Papier übermächtigen Konkurrenz. Schließlich steht ganz hinten eine, die sich in ihrer Rolle pudelwohl fühlt. Anja Gasseter hütet nebenbei das Bayernliga-Tor der Handballerinnen des MTV Stadeln und hat sich daher auch beim Futsal schon als bärenstarker Rückhalt erwiesen. „Sie könnte uns den Allerwertesten retten“, verweist Zahn auf einen weiteren Trumpf in der eigenen Mannschaft.

Das letzte Zünglein an der Waage könnten schließlich die Schlachtenbummerl werden. Sowohl der SV Frensdorf wie auch die SpVgg Ebing können sich auf ebenso lautstarke wie beflügelnde Fanunterstützung freuen. „Bei aller Nervosität vor dem Turnier beflügelt das ganz sicher“, sind sich Nadja Burkard und Hannah Zahn einig.

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Bayerische Hallenmeisterschaft 2020

Infos zum Turnier

Datum: 08.02.2020 11:00 - 19:00 Uhr
Sportstätte: Aurachtalhalle Stegaurach
Hallentyp: ohne Bande / Futsalregeln
Ausrichter: Bayerischer Fußballverband
Veranstalter: SpVgg Stegaurach

Gruppen und Tabellen

Vorrunde
Gruppe A
1
FC Ruderting
3
10:1
9
2
SV Frensdorf
3
6:3
4
3
FC Stern München
3
5:7
4
4
SpVgg Kaufbeuren
3
2:12
0
Gruppe B
1
SV Weinberg
3
5:1
7
2
SpVgg Ebing
3
6:3
7
3
SC Regensburg
3
3:5
3
4
SC Heuchelhof
3
2:7
0

Turnierplan und Ergebnisse

Vorrunde / 1 x 14 min
Samstag, 08.02.2020
11:00
Ruderting - Frensdorf
11:18
Stern München - Kaufbeuren
11:36
Heuchelhof - Ebing
11:54
SC Regensburg - Weinberg
12:12
Ruderting - Stern München
12:30
Kaufbeuren - Frensdorf
12:48
Heuchelhof - SC Regensburg
13:06
Weinberg - Ebing
13:24
Frensdorf - Stern München
13:42
Kaufbeuren - Ruderting
14:00
Ebing - SC Regensburg
14:18
Weinberg - Heuchelhof
Halbfinale / 1 x 14 min
Samstag, 08.02.2020
14:50
Ruderting - Ebing
15:10
Weinberg - Frensdorf
n.6.
Platzierungsspiele / 1 x 14 min
Samstag, 08.02.2020
Spiel um Platz 7
15:30
Kaufbeuren - Heuchelhof
n.6.
Spiel um Platz 5
15:50
Stern München - SC Regensburg
Spiel um Platz 3
16:10
Ebing - Weinberg
Finale / 1 x 14 min
Samstag, 08.02.2020
16:30
Ruderting - Frensdorf

Turnier-Statistik

Spiele
18
Tore gesamt
63
6m-Strafstoß-Tore (ohne 6m-Schießen)
-
Gelbe Karten
-
Zeitstrafen
-
Gelb-rote Karten
-
Rote Karten
-
Zuschauerschnitt
-

Turnier-Modus

Keine Daten

Steckbrief N. Burkard

Nadja Burkard
Alter
24
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Herzogenaurach
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
172 cm
Beruf
Werkzeugmechanikerin
Hobbies
Motorrad fahren, Basketball, Sport, Freunde treffen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")


Steckbrief H. Zahn

Hannah Zahn
Spitzname
Zannah
Alter
25
Geburtsort
Bamberg
Wohnort
Breitengüßbach
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
178 cm
Beruf
Industriekauffrau
Hobbies
Freunde treffen, Essen gehen, Sport
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")


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