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Artikel veröffentlicht am 03.02.2023 um 06:00 Uhr

Rückblick Budenzauber: Zuschauer waren heiß auf Hallenfußball

Nach den ereignislosen Corona-Jahren war es fraglich, wie die Zuschauer auf das Comeback der Hallenturniere reagieren würden. Unter dem Strich waren die Turniere, bei denen klassischer Hallenfußball gespielt wurde, ein voller Erfolg. Der Futsal profitierte davon nur teilweise, so dass die Schere hier weiter auseinander geht.

Von Hans-Jürgen Wunder

Auch im vergangenen Herbst stand die ungewisse Frage im Raum, ob Hallenturniere überhaupt stattfinden können. Corona sei noch nicht vorbei, dröhnten die Dauerwarner aus der Politik und erschwerten damit die Planungen, die es bereits in den Vorjahren gegeben hatte - und die dann letztlich im Sande verliefen. Besonders die Bayreuther Stadtmeisterschaften - ein Mammutturnier für unterschiedliche Altersklassen gleich zu Beginn des neuen Jahres - stand zunächst auf tönernen Füßen. Denn unabhängig von der Genehmigung stellte sich die Frage, wie die Aktiven und die Zuschauer den Budenzauber annehmen würde, weil anzunehmen war, dass das "Team Vorsicht" immer noch viele Anhänger hatte.

Volles Haus: Beim Herrenturnier in der Oberfrankenhalle gab es einen Zuschauerrekord.

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Echter Befreiungsschlag

Die Sorgen der Veranstalter erwiesen sich als unbegründet. Bei den großen Turnieren gab es keine Abstinenz von namhaften Mannschaften. Dass etwa die Lainecker bei der Bayreuther Stadtmeisterschaft der Herren fehlten, lag beispielsweise daran, dass sie viele ältere Akteure in ihren Reihen haben, die dann beim Altliga-Turnier in Aktion traten. Und der leichte Rückgang bei den Jugendturnieren war eher den geburtenschwächeren Jahrgängen geschuldet. Bei den Zuschauerzahlen durften sich die Organisatoren sogar über einen Zuwachs freuen, was den traditionellen Hallenfußball betraf. Die Hallen in Bayreuth und Kulmbach waren jedenfalls proppenvoll, als der Stadttitel bei den Herren vergeben wurde. Hier spielte wohl auch ein Nachholbedarf nach den tristen Vorjahren eine große Rolle. Jetzt konnten sich Fußballer und Fußballbegeisterte wieder in der Winterpause treffen, fachsimpeln, tratschen und eine Kommunikation pflegen, die in der Coronazeit schmerzlich vermisst wurde. Allerdings trieben die neue Lust und der Ehrgeiz beim Hallenfußball so manche seltsame Blüte. In der Oberfrankenhalle gingen in der Vorrunde kurzzeitig zwei Mannschaften heftig aufeinander los und nach dem Halbfinal-Aus eines Teams flogen ein Bierbecher der Fans auf einen Akteur der siegreichen Mannschaft, nachdem es vorher eine Provokation gegeben hatte. Außerdem bildeten sich im Sportpark lange Schlangen an der Kasse, was den einen oder anderen zusätzlichen Besucher davon abhielt, in die Oberfrankenhalle zu kommen. Hier sind Verbesserungen bereits angedacht. Auch deshalb findet in der kommenden Woche eine Zusammenkunft der Bayreuther Fußballvereine statt, bei dem die Turniere aufgearbeitet werden.

Viele Emotionen: Auch in Kulmbach wurde es mitunter hitzig.

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Futsal auf absteigendem Ast

Von der Renaissance des Budenzaubers konnte der Futsal, der bei der offiziellen Kreismeisterschaft gespielt werden muss, nur teilweise profitieren. Zeitweise stand sogar ein Desaster im Raum, weil sich im Teilkreis Bayreuth-Kulmbach so wenige Mannschaften angemeldet hatten, dass nur ein Qualifikationsturnier in Bindlach organisiert werden konnte, bei dem dann vier von sechs Mannschaften weitergekommen wären. Dann konnte aber kurzfristig noch eine zweite Veranstaltung in Hollfeld auf die Beine gestellt werden konnte, wo dann auch die Endrunde vor ordentlicher Kulisse stattfand. Trotzdem scheint die Schere zwischen traditionellem Hallenfußball und Futsal immer mehr auseinander zu gehen. Die Goldkronacher haben beispielsweise erstmals den "Gronicher Hallencup" ins Leben gerufen, der gut angenommen wurde - dass hier mit der sprungreduzierten Kugel gespielt wird, war schon aus wirtschaftlichen Erwägungen völlig undenkbar.