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Artikel veröffentlicht am 22.01.2020 um 06:30 Uhr

Halilic vor der Bayerischen: "Es hätte auch ein leichteres Los sein dürfen!"

Alle Jahre wieder ist es ein gewisses Rätselraten über die jeweilige Stärke der Teilnehmer bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft (Samstag ab 13.30 in Dingolfing). Beim mittelfränkischen Champion Türkspor/Cagrispor Nürnberg hat man sich nach der Auslosung schon einmal genauer die Gegner angesehen - und ist weit davon entfernt von einem Losglück zu sprechen.Die Erwartungshaltung ist im Vorfeld bescheiden.

Von Marco Galuska

Jasmin Halilic hat mit Türkspor/Cagrispor Nürnberg den Titel im Kreis und Bezirk gewonnen - am Samstag geht's zur Bayerischen nach Dingolfing.

fussballn.de / Gitzing

Es hätten durchaus Zweifel aufkommen können, ob die erste Hallensaison von Türkspor/Cagrispor Nürnberg an die Erfolge, die Türkspor Nürnberg in den Vorjahren gesammelt hatte, anknüpfen könnte. "Wir haben bei der Kreismeisterschaft nicht gut gespielt", sagt TSCS-Trainer Jasmin Halilic rückblickend, über das Turnier zum Jahresbeginn in Nürnberg, das der große Favorit im Finale letztlich aber doch mit 1:0 gegen den SV Eyüp Sultan gewinnen konnte.

Bei der Kreismeisterschaft vermittelte Türkspor/Cagrispor den Eindruck des guten Pferdes, das nicht höher springt als es wirklich muss.

fussballn.de / Gitzing

Schon mehr Lob hat der Coach übrig für den Auftritt am vergangenen Wochenende bei der Bezirksmeisterschaft in Wendelstein. "Die Truppe hat es da wirklich ordentlich gemacht. Wenn sie Lust haben, dann können sie das auch richtig gut!" Halilics Aussage ist leicht nachvollziehbar, wenn man den irgendwie zur Pflichtaufgabe geratenen Sieg im Kreis mit dem überlegenen Gewinn im Bezirk vergleicht. Mit 4:0 besiegte TSCS den ASV Weisendorf im Endspiel. Wenn man ehrlich ist, spielte der Bezirksliga-Primus an diesem Tag konkurrenzlos. Zu sehr diktierten Yüce, Güler & Co das Geschehen.

Keinerlei Zweifel am verdienten Turniersieg kamen bei der Bezirksmeisterschaft in Wendelstein auf.

Sebastian Baumann

Penzberger Futsal-Spezialisten

Somit geht es für den Stammgast einmal mehr zur Bayerischen. Diesmal am Samstagvormittag mit dem Bus ins niederbayerische Dingolfing. Dort, das will Halilic nicht als Tiefstapelei verstanden wissen, warten aber wohl andere Kaliber. Die Auslosung beschert für die Nürnberger schon in der Gruppe ein Aufeinandertreffen mit dem 1. FC Penzberg, der in der Futsal-Regionalliga derzeit auf Rang sieben steht. "Normalerweise dürfte man gegen eine eingespielte Futsal-Mannschaft nur wenig Chancen haben. Wir haben das ja kein einziges Mal trainiert, nur die Turniere gespielt. Die beschäftigen sich ganz anders mit Futsal", schiebt Halilic die Favoritenrolle an jenen Gegner, gegen den sein Team die Gruppenphase (16:59 Uhr) abschließen wird.

Gundelfingen einer der Top-Favoriten

Zuvor geht es für TSCS gegen den FC Gundelfingen (15:43 Uhr), der ebenfalls ein ganz heißer Kandidat auf den Titel sein dürfte: Vergangenes Jahr scheiterten die Schwaben erst im Finale, draußen führen sie die Landesliga Südwest souverän an und in der Halle fand sich auch kein wirklicher Gegner, wie das 6:0 im Bezirksendspiel gegen den TSV Bobingen unterstreicht. "Am ehesten machbar erscheint noch das erste Spiel", so der Bosnier, der aber im niederbayerischen Bezirksmeister FC Eintracht Landshut (Tabellenführer der Kreisliga Donau-Laaber - Anpfiff um 14:08 Uhr) auch keinen Punktelieferanten erwartet.

In der Tat kann man Halilics Einschätzung von einer "tödlichen Gruppe" auf dem Papier teilen. Aber das eigene Licht müssen die Nürnberger sicher auch nicht unter den Scheffel stellten, wenn die Edeltechniker wieder ins Rollen kommen. Der Kader wird sich im Vergleich zum Turnier in Wendelstein auch kaum ändern, die neueste Verpflichtung Daniel Geissler (ATSV Erlangen) wird aber sicher noch nicht mitwirken.

Wird es wieder ein großer Wurf in der Halle für Jasmin Halilic und TSCS Nürnberg?

Sebastian Baumann

"Es hätte auch ein leichteres Los sein dürfen, aber wir nehmen es, wie es kommt. Sollten wir tatsächlich das Halbfinale schaffen, dann ist alles drin. Aber wir werden es auch nicht zu verbissen sehen. Ich brauche die Leute für draußen. In erster Linie ist mir wichtig, dass wir ohne Verletzungen aus der Halle kommen." So in etwa klang das früher auch, als Halilic einst mit dem FC Bayern Kickers zweimal Bayerischer Meister in der Halle wurde und 2011 sogar im Finale um die Deutsche Meisterschaft stand.