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Artikel veröffentlicht am 03.06.2017 um 06:00 Uhr

ERDINGER Meistercup - Mittelfranken: Dominik Beier, ein Totti bei der "Spieli"

Vereinstreue ist ein Wert, den sich Dominik Beier zu Herzen nimmt. Mit der SpVgg Erlangen machte er in der Vergangenheit Rückschläge und Erfolgserlebnisse mit - zuletzt den größten Erfolg mit dem Aufstieg in die Landesliga. Dabei hätte der "Zehner" auch Profi-Baseballspieler werden können. Mit der "Spieli" ist er dieses Jahr wieder beim ERDINGER Meistercup dabei.

Von Uwe Kellner

Abstecher in die Vereinigten Staaten

Manchmal spiegelt ein Vorbild auch die eigene sportliche Einstellung wieder. So ist es beispielsweise bei Dominik Beier, der die SpVgg Erlangen noch nie verlassen hat und es seinem großen Idol Francesco Totti gleich tut, der ebenfalls sein Leben für den AS Rom gab. Während der eine am vergangenen Wochenende seinen Abschied aus dem italienischen Hauptstadtklub zelebrierte, bleibt Dominik Beier der SpVgg Erlangen weiterhin treu. Immerhin geht es mit den Erlangern erstmals seit Jahrzehnten in die Landesliga.

Dabei hat Dominik Beier das Kicken gar nicht in Deutschland gelernt. Im Alter von fünf Jahren zog sein Vater beruflich in die USA und nahm die Familie gleich mit. Dort hat der junge Domi sofort zum Fußballspielen angefangen und schloss sich den "ELA Lions" an, einem Vorort-Verein von Chicago. „In Amerika muss man sich das so vorstellen, dass die Grundstücke nicht durch Zäune getrennt sind und die Kinder überall irgendwelchen Sport getrieben haben. An jeder Garage hängt ein Basketballkorb", erinnert sich Beier.

Noch heute trifft Dominik Beier (unten rechts) bei Ausflügen in die USA Kumpels oder Trainer von früher. In den Vereinigten Staaten kickte er in der Nähe von Chicago.

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Großes Talent im Baseball

Seine ganze Kindheit stand für Dominik Beier im Zeichen des Sports. Während er ganzjährig Fußball spielte, war er im Sommer zusätzlich im Baseball-Verein und im Winter beim örtlichen Basketball-Club. „Trotzdem mussten mich meine Eltern überall hinfahren, was für sie natürlich ein Riesenaufwand war. Dafür muss ich ihnen heute noch danken. Ich weiß noch, dass ich vom Fußballspiel kam, mich im Auto umgezogen habe und dann zum Baseballspiel musste." Neben den "Try-Outs" um sich jährlich für den Spielerkader zu qualifizieren, schaffte es Dominik Beier in allen Sportarten auch in Auswahlteams. Beim Baseball ging es für ihn besonders weit. "Second-Base" hieß seine Position. „Als ich nach sechs Jahren mit meinen Eltern wieder nach Deutschland zog, gab es sogar eine amerikanische Familie, die angeboten hat, mich großzuziehen, um meine Baseball-Karriere zu fördern, damit ich später mal Profi werde", lacht Dominik Beier und mag sich gar nicht vorstellen, wo er gelandet wäre, hätte sein Vater noch länger in Chicago arbeiten müssen.

Multi-Talent Dominik Beier hätte auch Baseballspieler werden können. Nach seiner Zeit in den USA ging es jedoch zurück nach Deutschland, wo dieser Sport keine Popularität genießt.

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Immer SpVgg Erlangen

Zurück in Deutschland fing Dominik Beier, weil alle sein Kumpels dort kickten, bei der SpVgg Erlangen an. „Später als ich aus der Jugend rauskam habe ich ein oder zwei Mal dazu tendiert zu wechseln, mich aber dann immer wieder für die Kumpels entschieden und bin bei der Spieli geblieben", erklärt der leidenschaftliche Fußballer. Auch wenn es bei der Spielvereinigung auch eine Baseball-Abteilung gibt, sollte es von Anfang an Fußball sein. „Ich muss irgendwann mal bei den Baseballern vorbei schauen und testen, ob ichs noch kann. Normal verlernt man das Fangen aber nicht." Mit den Fußballern ging es für Dominik Beier mal eine Liga runter, dann wieder hoch.

Nach der Jugend waren die ersten Schritte im Herrenbereich durchwachsen. Zwar war Dominik Beier gleich in der Ersten Mannschaft dabei, musste sich jedoch erst bei Trainer Enzo Penna ins Team reinspielen. Sein Coach bezeichnete ihn stets als "Talentekoffer", der erst noch ausgepackt werden muss.

Diese Aufgabe übernahm der folgende Trainer Dursun Aydin. Die Saison 2007/08 kürte die Spieli unter dem neuen Coach mit der Meisterschaft in der Kreisliga, nachdem sie ein Jahr zuvor in der Relegation scheiterten. „In dieser Mannschaft waren damals viele junge Leute, aber wir waren uns einig, dass der Aufstieg klappen könnte." Im Folgejahr gelang beinahe der Durchmarsch, doch wieder war in der Relegation Schluss. In der Saison 2010/11 resultierte sogar der Abstieg, aus heute noch unerklärlichen Gründen. Die SpVgg verpflichtete in der Folge Bernd Fuchsbauer als Trainer und der Betriebsunfall wurde sofort wieder repariert. „In diesem Jahr war die Zielsetzung klar der Wiederaufstieg."

Dominik Beier trägt das Trikot der SpVgg Erlangen. Er gewann zwei Mal den Kreispokal, zwei Mal das Brucker Dreikönigs-Turnier, stieg zwei Mal in die Bezirksliga auf und einmal in die Landesliga.

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Das Tor zur Landesliga lange vernagelt

Seit der letzten Rückkehr in die Bezirksliga stand immer wieder der Begriff "Landesliga" im Raum. Bereits im ersten Jahr nach dem Aufstieg wäre der Durchmarsch möglich gewesen, doch hinter Veitsbronn sprang nur der zweite Platz heraus und in der Relegation folgte eine Niederlage gegen den ASV Vach. Zwei Jahre darauf klopfte die SpVgg Erlangen das nächste Mal lautstark ans Tor zur Landesliga, wurde im Saisonendspurt jedoch vom TSV Kornburg überholt und scheiterte abermals in der Relegation, dieses Mal im Elfmeterschießen. Im regelmäßigen Abstand, wieder zwei Jahre später, und mit dem neuen Trainer Stefan Steiner wurde der dritte Anlauf zur Landesliga gestartet.

Im Winter war die "Spieli" der Konkurrenz bereits enteilt, ließ die Verfolger jedoch im Laufe der Rückrunde wieder herankommen. Erinnerungen wurden geweckt. „Die Gefahr war immer da, dass wir es noch einmal vergeigen." Es kam anders, dieses Mal spielte auch die Konkurrenz mit und versemmelte ebenfalls ihre entscheidenden Spiele. „Als wir es dann geschafft haben, war es für mich eine riesige Erleichterung, verbunden mit einer großen Vorfreude auf die erste Saison in der Landesliga. Ich weiß noch, dass ich mir als 18-Jähriger mal vorgenommen habe, irgendwann in der Landesliga aufzulaufen. Jetzt habe ich das Ziel mit der Spieli erreicht." Der Kader hat sich seit dem letzten Aufstieg aus der Kreisliga zwar verändert, aber mit Christian Müller und Dennis Zyder sind immer noch Stammkräfte von damals im Team. Auch andere Wegbegleiter wie Betreuerin Birgit, die alles für ihre Jungs tut und allen anderen im Verein unzählige Aufgaben abnimmt, will Dominik Beier an diesem Punkt erwähnen. „Von den drei Aufstiegen, war der letzte der schönste!"

Als 18-Jähriger hegte er das Ziel, als 30-Jähriger erreichte er es. Dominik Beier stieg mit der SpVgg Erlangen in die Landesliga auf.

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Irgendwann Trainer

Den ERDINGER Meistercup in Mittelfranken gewann die SpVgg Erlangen bereits im Jahr 2012. Dominik Beier verpasste den Termin damals, war jedoch beim Landesfinale dabei. „Das ist eine schöne Abwechslung zu den harten Einheiten in der Vorbereitung", freut er sich bereits auf die diesjährige Veranstaltung. Danach folgt die Landesliga-Saison. „Ich glaube, dass wir bestehen können, müssen aber dafür ordentlich ranklotzen." Solange ihn seine Beine tragen und es sein Körper mitmacht, will der 30-Jährige so hoch wie möglich Fußball spielen. Ein anschließendes Engagement als Trainer könnte er sich durchaus vorstellen. „Die Frage ist nur: wann?"

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Erdinger Meister-Cup 2017 Mittelfranken Herren

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Infos zum Turnier

Datum: 25.06.2017 13:00 Uhr

Sportstätte: ATV 1873 Frankonia Nürnberg

Ausrichter: Bayerischer Fußballverband

Veranstalter: ATV 1873 Frankonia

Gruppen und Tabellen

Vorrunde

Gruppe A

TSV Weißenburg 2

7:3

TSV K'ehrenbach

5:1

TV Glaishammer Nbg.

9:4

FG Wendelstein

10:5

1. FC Deining

0:18

Gruppe B

ESV Ansbach-Eyb

8:2

Heidenh./Hech./Döck.

5:2

SV Tennenlohe 3

5:6

SV Wettelsheim

4:4

Turnerschaft Fürth

0:8

Gruppe C

FC Schnaittach

7:1

VfL Nürnberg

6:1

TSV/DJK Herrieden 2

4:5

STV Deutenbach

2:4

TSV Röttenbach

0:8

Gruppe D

DJK Falke Nbg.

6:4

SV Tennenlohe 2

3:2

ASV Weisendorf

6:5

ATSV Erlangen 2

4:4

ASV Pegnitz 2

1:5

Gruppe E

SG TSV/DJK Herrieden

16:2

FC Serbia Nürnberg

9:7

SpVgg Steinachgrund

8:6

TSV Wilhermsdorf

3:11

TV Dietenhofen

0:10

Gruppe F

SpVgg Erlangen

10:0

TSV Rückersdorf

5:3

TSV Absberg

3:5

SC Pollanten

2:4

Ochsenfurter FV

3:11

Turnierplan und Ergebnisse

Vorrunde / 1 x 10 min

Gruppe A

Sonntag, 25.06.2017