Bayerische Hallenmeisterschaft: Failsberg goes Dingolfing! - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 12.02.2019 um 19:45 Uhr
Bayerische Hallenmeisterschaft: Failsberg goes Dingolfing!
Zum zweiten Mal nach 2015 löste der SV Frensdorf das Ticket zur Bayerischen Meisterschaft unter dem Hallendach, die am kommenden Samstag im niederbayerischen Dingolfing stattfindet. Der heimische Bayernligist hat in der Vorrundengruppe durchaus dicke Brocken zugelost bekommen. anpfiff.info sprach mit Lisa Schreiber über Hoffnungen, Ziele und einen außergewöhnlichen Wetteinsatz.
Von Bernd Riemke
Der Futsal steckte 2015 noch in seinen Kinderschuhen als der SV Frensdorf erstmalig in seiner Vereinshistorie die oberfränkische Hallenmeisterschaft gewinnen konnte. Die Reise ins oberbayerische Altötting zum bayerischen Finalturnier stand freilich unter keinem guten Stern. Mit nur einem Unentschieden aus vier Spielen belegte blau-gelb schlussendlich den letzten Platz. Das Unternehmen 2.0 lässt sich im Februar 2019 deutlich besser an. Mit der makellosen Bilanz von fünf Siegen aus fünf Spielen und 18:0 Toren überstand Frensdorf die Qualifikation zum Bezirksfinale, wo der SVF seine Siegesserie fortsetzte, ungeschlagen ins Finale einzog und im gesamten Turnierverlauf nur zwei Gegentore kassierte. Im Endspiel musste zwar das Sechsmeterschießen herhalten, um eine starke SpVgg Stegaurach in die Schranken zu verweisen, doch mit den Damen vom Failsberg fand das Turnier letztlich einen ebenso verdienten wie würdigen Sieger, der die Farben Oberfrankens bei der Bayerischen Meisterschaft vertreten wird. „Auf nach Dingolfing, wir rocken das Ding“, lautet folglich auch das Motto von Trainer Hubert Richter, der auf eine spielstarke und defensiv solide Mannschaft vertrauen kann. Eine, die für filigranen Fußball steht, ist Lisa Schreiber, die anpfiff.info vor dem Turnier Rede und Antwort stand.

Lisa Schreiber bekleidet im Spiel des SV Frensdorf im wahrsten Sinn des Wortes eine tragende Rolle.
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Frau Schreiber, beim Bezirksfinale war der „Bock auf Halle“ in Ihrem Team beinahe greifbar. Täuschte dieser Eindruck?
Lisa Schreiber: Ganz und gar nicht. Halle ist etwas für Techniker. Das haben wir alle drauf und deswegen hat wohl auch jeder Spaß daran. Bei uns in der Mannschaft stimmt es einfach, vielleicht überträgt sich das dann auch auf unser Spiel. Es freut mich in jedem Fall, dass wir auch nach außen so gewirkt haben. Schließlich wollen wir auch gewinnen, wenn wir an einem Turnier teilnehmen.

Gewinnen! Ist das dann auch die bescheidene Zielsetzung für die Bayerische?
Lisa Schreiber (lacht): Klar! Wir wollen immer gewinnen, aber wir wissen natürlich, dass am Wochenende ganz andere Kaliber auf uns warten als wir sie bisher zum Gegner hatten. Bei seiner ersten Teilnahme wurde Frensdorf Achter. So sehr wollen wir uns diesmal nicht blamieren und uns von Anfang an ins Turnier reinbeißen. Um Erfolg zu haben, muss vieles zusammenkommen und es wird auch entscheidend davon abhängen, ob wir alle einen guten Tag erwischen. Dann ist nach oben hin alles offen – obwohl natürlich viele Mannschaften das Ziel haben werden, am Ende ganz oben zu stehen.

„Besser als Platz 8“ ist demnach das Minimalziel. Das klingt realistisch…
Lisa Schreiber: Das schaffen wir definitiv. Wir haben nicht nur eine saugute Truppe, sondern sind auch alle noch euphorisiert von der guten Quali, die wir gespielt haben. Außerdem werden wir im Training noch den ein oder anderen taktischen Kniff üben – der Rest kommt dann von alleine (schmunzelt)

Mit Christine Endres, Nadine Janousch sowie Verena Lechner haben Sie drei Akteurinnen in Ihren Reihen, die wissen wie Bayerische Meisterschaft geht. Sind diese drei deshalb umso wichtiger für die junge Mannschaft?
Lisa Schreiber: Spielerisch liegen wir alle auf einer Wellenlänge. Da kann man niemanden besonders herauspicken, weil wir als Mannschaft einfach richtig gut funktionieren. Die beiden Käptn‘s und unsere Hüterin sind aber als Motivatorinnen ohne Zweifel enorm wichtig.

Nadine Janousch (li.) spielt mit Köpfchen - nicht nur im Luftkampf. Sie spielte 2014 bereits mit dem FSV Großenseebach und 2015 mit dem SV Frensdorf bei der Bayerischen Meisterschaft.
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Dass Sie als Mannschaft gut funktionieren, stellten Sie beim Bezirksentscheid unter Beweis.
Lisa Schreiber: Ich glaube auch, dass wir das Turnier im Großen und Ganzen kontrolliert und am Ende verdient gewonnen haben. Unser größtes Problem ist sicherlich die Chancenverwertung. Wir verzeichnen viel Ballbesitz, lassen das Leder auch gut in den Reihen laufen, lassen am Ende aber manch gute Möglichkeit liegen. Das muss am Samstag sicher besser klappen.

Wo sehen Sie denn die Favoriten auf den Turniersieg?
Lisa Schreiber: Wir eröffnen das Turnier um 11 Uhr gegen Frauenbiburg, die in den letzten beiden Jahren gewonnen haben. Mit ihnen wird also sicherlich wieder zu rechnen sein. Ansonsten wird viel auf die Tagesform und die richtige Einstellung ankommen. Prinzipiell werden wir sicher keinen Gegner unterschätzen und die, die bislang noch nicht wissen, wo Frensdorf liegt, werden das am Samstag Abend schon wissen (lacht).

Aus Ihnen spricht eine geballte Ladung Selbstvertrauen. Sollte es am Ende tatsächlich für einen Platz auf dem Treppchen reichen… Was dann, Frau Schreiber?
Lisa Schreiber: Ich bringe meine Mitmenschen gern zum Lachen. Da einige Mädels mir den Spitznamen Bodo verpasst haben, weil sie meinen, ich sehe aus wie der Dackel von Hausmeister Krause, dürfen sie ein Halsband und eine Leine mitnehmen und ich laufe eine Runde an der Leine durch die Halle, wenn wir unter die ersten Drei kommen (lacht).

In den letzten beiden Jahren jubelte Yvonne Dengscherz über den Gewinn der Bayerischen Hallenmeisterschaft - sonst in der Regionalliga mit dem SV Frauenbiburg.
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Das sagen die Gruppengegner:

Yvonne Dengscherz, die mit dem SV Frauenbiburg in den letzten beiden Jahren den Bayerischen Hallentitel gewinnen konnte, sich diesmal beim Bezirksentscheid jedoch mit dem 3. Platz zufrieden geben musste. Der Regionalligist ist als Ausrichter automatisch qualifiziert: „Wir spielen die Boarische Dahoam, trotzdem sehe ich uns dieses Jahr nicht als Favorit. Wir haben uns schließlich nicht als niederbayerischer Meister qualifizieren können, sondern sind „nur“ als Ausrichter dabei. Unser Fokus liegt ganz klar auf dem Klassenerhalt in der Regionalliga. Dennoch wissen wir, dass wir eine gute Hallenmannschaft und nicht nur mit Anita Wimmer oder Vanessa Meingaßner gute Technikerinnen haben, die für die Halle prädestiniert sind. Frensdorf werden wir in keinem Fall unterschätzen, denn sie spielen in der Bayernliga eine gute Rolle und werden absolut motiviert anreisen.“

Dietmar Hühnl, der als Trainer mit dem SC Regensburg die Qualifikationsgruppe der Oberpfalz vor dem TSV Theuern als Sieger abschloss. Der Regionalligist ist mit acht Titeln Rekordchampion in der Oberpfalz, kam bei seiner letzten Teilnahme 2017 aber nicht über den 7. Platz hinaus: „Da sich die 1. Mannschaft auf die Rückrunde der Regionalliga vorbereitet, haben wir ein kleines Hallenteam mit Spielerinnen aus der Landesliga-Zweiten gebildet. Für diese jungen Mädels, die die Perspektive haben, bald in der 1. Mannschaft spielen zu können, kommt es vor allem darauf an, ein wenig die Luft des großen Fußballs zu schnuppern. Eine Zielsetzung verfolgen wir nicht. Wir wollen unsere eigene Leistung aufs Parkett bringen und das bestmögliche herausholen, dann sind wir zufrieden.

Lisa Steppich, die neben Vanessa Griebel und Mona Budnick schon 2015 im Team stand, als der TSV Schwaben Augsburg sich die Bayerische Hallenkrone aufsetzte. Der Regionalligist qualifizierte sich zum dritten Mal in Folge als schwäbischer Bezirksmeister und besiegte in der Qualifikation in einer Neuauflage des Vorjahresfinals den TSV Kaufbeuren mit 4:0: „Nicht zuletzt nachdem unsere U17 es uns in diesem Jahr vorgemacht hat, haben wir alle ziemlich hohe Erwartungen an das Turnier. Wir spielen alle sehr gern und trainieren in Sachen Ballsicherheit und Schnelligkeit auch gezielt auf die Bayerische Meisterschaft, da in der Halle der Erfolg viel von der Taktik abhängt. Das Teilnehmerfeld schätze ich insgesamt auf ähnlichem Niveau ein, so dass jede Mannschaft die Möglichkeit hat, den Titel zu holen.

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Bayerische Hallenmeisterschaft der Frauen 2019

Infos zum Turnier

Datum: 16.02.2019 11:00 - 19:00 Uhr
Sportstätte: Dreifach-Sporthalle Höll-Ost, Gutenbergstraße 27, 84130 Dingolfing
Hallentyp: ohne Bande / Futsalregeln
Ausrichter: Bayerischer Fußballverband
Veranstalter: SV Frauenbiburg

Gruppen und Tabellen

Vorrunde
Gruppe A
1
SV Frauenbiburg
3
12:1
7
2
TSV Schw. Augsburg
3
6:3
5
3
SV Frensdorf
3
2:6
2
4
SC Regensburg
3
0:10
1
Gruppe B
1
TSV Gilching-Argel.
3
6:3
6
2
FC Ruderting
3
6:3
6
3
SV Weinberg
3
3:4
3
4
SC Heuchelhof
3
1:6
3

Turnierplan und Ergebnisse

Vorrunde / 1 x 14 min
Samstag, 16.02.2019
11:00
Frensdorf - Frauenbiburg
11:18
SC Regensburg - Schw. Augsburg
11:36
Weinberg - Ruderting
11:54
Gilching-Arg. - Heuchelhof
12:12
Frensdorf - SC Regensburg
12:30
Schw. Augsburg - Frauenbiburg
12:48
Weinberg - Gilching-Arg.
13:06
Heuchelhof - Ruderting
13:24
Frauenbiburg - SC Regensburg
13:42
Schw. Augsburg - Frensdorf
14:00
Ruderting - Gilching-Arg.
14:18
Heuchelhof - Weinberg
Halbfinale / 1 x 14 min
Samstag, 16.02.2019
14:50
Frauenbiburg - Ruderting
15:10
Gilching-Arg. - Schw. Augsburg
n.6.
Platzierungsspiele / 1 x 14 min
Samstag, 16.02.2019
Spiel um Platz 7
15:30
SC Regensburg - Heuchelhof
Spiel um Platz 5
15:50
Frensdorf - Weinberg
Spiel um Platz 3
16:10
Ruderting - Schw. Augsburg
n.6.
Finale / 1 x 14 min
Samstag, 16.02.2019
16:30
Frauenbiburg - Gilching-Arg.
n.6.

Turnier-Statistik

Spiele
18
Tore gesamt
65
6m-Strafstoß-Tore (ohne 6m-Schießen)
-
Gelbe Karten
-
Zeitstrafen
-
Gelb-rote Karten
-
Rote Karten
-
Zuschauerschnitt
-

Turnier-Modus

Keine Daten

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