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Artikel veröffentlicht am 30.04.2018 um 06:00 Uhr

Kreispokalfinale der Frauen: Die Favoritenrolle ist klar vergeben

Showdown in Hollfeld! Am morgigen Dienstag, 1. Mai wird ab 15 Uhr auf der Sportanlage des ASV Hollfeld der Nachfolger des Vorjahressiegers DJK Teuchatz gesucht. Im Finale des Kreispokals stehen sich der TSV Plankenfels sowie der SV Hutschdorf gegenüber. Eine Auseinandersetzung, in die der klassenhöhere Kreisligist als klarer Favorit geht.

Von Bernd Riemke

Dreimal musste das Team von Stefan Poser auswärts ran, dreimal kehrte der TSV Plankenfels mit einem ungefährdeten Sieg in der Tasche zurück. „Wir hatten unseren vermeintlich stärksten Gegner gleich am Anfang“, blickt Vanessa Preißinger auf das 3:0 im Derby bei Mistelgau/Kirchahorn zurück. Es folgte ein deutliches 5:0 beim Sportring in Bayreuth und in der Vorschlussrunde rang der TSV schließlich die DJK Stappenbach auf deren Anlage mit 4:1 nieder. Wenngleich die Meisterschaft – der TSV Plankenfels führt drei Spieltage vor Schluss das Tableau der Kreisliga Süd/West an – klare Priorität genießt, so ist der Fokus vorläufig klar auf das erste Finale der Vereinshistorie gerichtet. „Es wäre schon ein geiles Gefühl als Pokalsieger aufzusteigen“, macht Preißinger schmunzelnd klar, dass es hinsichtlich Meisterschaft oder Pokalsieg keine Entscheidung geben kann. „Ganz klar beides!“, strebt Plankenfels im Idealfall das Double an. Die Bürde des Favoriten lastet die 21-Jährige ohne zu zögern auf die eigenen Schultern. „Die Qualität in unserem Team ist hoch“, verweist Preißinger auf Stammkräfte wie Isabell Helldörfer, die mit ihrer Präzision vor dem Tor ein Spiel alleine entscheiden kann, oder Spielführerin Sophia Görl, die mit unermüdlicher Leidenschaft vorangeht. Individuelle Klasse gepaart mit ausgeprägtem Teamgeist und unerschütterlichem Zusammenhalt sind die Eckpfeiler, die dem TSV den Weg zum ersten Titelgewinn der Saison weisen sollen. Sich auf dem Platz in vornehmer Zurückhaltung zu üben, wird jedenfalls nicht die Devise ein. Plankenfels nimmt die Rolle des Favoriten an und ist heiß auf das erste Pokalfinale der Vereinsgeschichte. Bevor es jedoch auf dem grünen Rasen heiß her geht, wirft Vanessa Preißinger auch einen Blick über den Tellerrand hinaus. Dass es bei den Männern um insgesamt 1000€ Preisgeld geht, während die Frauen neben dem Pokal einen Lederball erhalten werden, hält die 21-Jährige unter dem Strich für wenig ausgeglichen. An der Motivation, die eroberte Trophäe am Ende in den Hollfelder Abendhimmel zu recken, ändert dieser bedauerliche Umstand indes nichts.

Wenn wir den Pokal gewinnen, dann feiern wir mit unseren hoffentlich zahlreich mitgereisten Zuschauern aber mal so richtig in den Mai hinein.

Vanessa Preißinger (li.) geht mit breiter Brust in das Finale gegen Kreisklassist SV Hutschdorf.

anpfiff.info

Wohlfühlzone Außenseiter

„Wenn ich meine beste Mannschaft auf den Platz bringen könnte, wären wir immer noch Außenseiter“, versucht SV-Trainer Stefan Zimmerer vor dem Finale die Kräfteverhältnisse zu erklären. Natürlich hat der Pokal seinen ganz eigenen Reiz und der Coach sieht durchaus Chancen, einen vermeintlich großen Gegner stolpern lassen zu können, doch schon der Einzug ins Finale ist für seine Mannschaft ein herausragender Erfolg. Nach einem Freilos in der 1. Runde, gastierte Leuchau in Hutschdorf und wurde mit 3:0-Toren geschlagen. Im Halbfinale konnte der USC Bayreuth nicht in voller Mannschaftsstärke antreten und war somit ebenfalls auf verlorenem Posten (0:3). Nun wartet jedoch mit dem klassenhöheren TSV Plankenfels ein ganz anderes Kaliber auf seine Damen. In der Kreisliga spielte Hutschdorf vergangene Serie auch noch – wenngleich nur eine Saison lang. Dennoch: Die Ausgeglichenheit einer Mannschaft ohne große Stars ist es, die den SVH schwer ausrechenbar macht. „Natürlich wissen wir, dass es schwer wird. Aber wir wollen Plankenfels so lange wie möglich die Stirn bieten. Der TSV ist zweifelsohne besser besetzt, aber in einem Spiel über 90 Minuten ist alles möglich“, wirft Zimmerer keinesfalls schon vor dem Anpfiff die Flinte ins Korn, sondern ist bemüht, den Kampfeswillen seiner jungen Damen zu wecken. Bei denen könnte Abwehrchefin Anika Winkler eine tragende Rolle zukommen, wenn sie ihre Hintermannschaft gegen die Offensivpower des Kreisligisten organisieren und zusammenhalten muss. In der Vorwärtsbewegung wiederum baut der Trainer auf Lisa Harttig, die an einem guten Tag den feinen Unterschied ausmachen kann. Solch einen guten Tag erhofft sich der Underdog, der sich in seiner Außenseiterrolle wiederum pudelwohl fühlt.

Wenn wir den Pokal gewinnen, dann lassen wir die Sau raus. Wir feiern ohnehin den Einzug ins Finale. Egal wie es am Ende ausgeht. Mit der Goldmedaille um den Hals trinken wir nur vielleicht ein Bier mehr...