Hallenbezirksmeisterschaft: Damen des SV Frensdorf sind die Gejagten - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 24.01.2016 um 19:00 Uhr
Hallenbezirksmeisterschaft: Damen des SV Frensdorf sind die Gejagten
Als im vergangenen Jahr bereits in der Vorrunde das große Favoritensterben einsetzte, war der Weg frei für die vermeintlichen Außenseiter. Erstmals in der Vereinshistorie konnte sich schließlich der SV Frensdorf die oberfränkische Hallenkrone aufsetzen. Am kommenden Samstag treffen sich die acht besten Teams des Bezirks zum Finalturnier 2016.
Von Bernd Riemke
„Schon die Qualiturniere haben bewiesen, dass wir uns auf hohe Qualität in einem absolut starken Feld freuen dürfen“, frohlockt BFMA-Vorsitzender Olaf Greiner, der Titelverteidiger SV Frensdorf, aber auch FFC Hof und SpVg Eicha – beide Bayernligisten – große Chancen auf den Titel einräumt. In einem ziemlich engen Feld, so Greiner weiter, seien die Underdogs keinesfalls zu unterschätzen und versprechen die ein oder andere Überraschung. „Wenn sich die Tendenz aus den Qualiturnieren fortsetzt werden wir auch wieder mehr Tore sehen“, hofft Greiner zugleich auf eine Steigerung der kümmerlichen Bilanz aus dem Vorjahr. Da fielen in 16 Spielen während der regulären Spielzeit gerade einmal 18 Treffer. Lohnenswert ist zudem ein Blick auf die Siegerliste der vergangenen Turniere. In den letzten vier Jahren konnten sich vier verschiedene Mannschaften auf dem Wanderpokal verewigen...

Gruppe A


SpVg Eicha (Bayernliga)

Viermal konnten sich die Trächerinnen bereits die oberfränkische Hallenkrone aufsetzen – zuletzt 2012. In der Qualifikation wussten Eberth & Co mit kombinationssicherem Spiel zu überzeugen, doch auch wenn Spielführerin Lisa Sommer das Minimalziel Halbfinale ausgibt, so weiß sie doch um die Schwere der Vorrundengruppe. „Da warten einige dicke Brocken auf uns. Wenn wir da weiterkommen ist anschließend alles möglich“, schielt die 26-Jährige insgeheim schon auf den Titelgewinn, um nach drei Jahren Abstinenz wieder einmal Bayerische Hallenluft zu schnuppern. „Wir haben aus dem Vorjahr auf jeden Fall etwas gut zu machen“, wurmt Sommer das Halbfinalaus gegen den späteren Turniersieger SV Frensdorf immer noch. Ob Torgarantin Caro Eberth nach ihrer in der Qualifikation erlittenen Verletzung rechtzeitig fit wird, werden die kommenden Tage zeigen.

Die Edeltechnikerinnen: „Wir brennen alle darauf, in der Halle zu spielen!“

Favoriten:  FFC Hof, SpVgg Bayreuth, SpVg Eicha.


SV Reitsch (Landesliga)

Die Enttäuschung nach dem Vorrundenaus ist überwunden. Viermal in Folge standen die Oranjes zuvor im Halbfinale und konnten 2013 gar den Titel gewinnen. „Jetzt gehen wir mit unserer jungen Mannschaft ohne Druck ins Turnier. Wenn wir die Vorrunde überstehen ist alles möglich“, konstatiert Katrin Kittel, die insgesamt wieder enge Partien mit wenigen Toren erwartet – nicht zuletzt wegen der oftmals ausgezeichneten Torhüterleistungen. Im Vorjahr schied der SV Reitsch tatsächlich ohne ein eigenes erzieltes Tor aus, hat sich diesmal aber trotz der nach eigenem Bekunden stärkeren Vorrundengruppe das Weiterkommen zum Ziel gesetzt. Obwohl Torjägerin Linda Querfurth in der Qualifikation noch fehlte, darf von ihrem Einsatz ausgegangen werden.

Die Hallencracks: „Ramona Löffler ist enorm wichtig für uns und  Linda Querfurth brauchen wir, um vorne zu treffen.“

Favoriten: SpVg Eicha


SpVgg Bayreuth (Landesliga)


Mit den Altstädterinnen stellt sich ein vollkommen neues Gesicht beim Endturnier der Bezirksmeisterschaft vor. Eines, das sich jedoch mit einer starken Qualifikation nachhaltig in den Kreis derer aufgeschwungen hat, die mit hohen Ambitionen anreisen. „Mein größter Wunsch ist es, dass wir die Gruppenphase überstehen“, betont Julia Schneider im gleichen Atemzug, dass allein die Ligenzugehörigkeit ihrer Mannschaft wenig Aussagekraft für den Verlauf des Turniers hat. „In der Halle hat jedes Team vier bis fünf gute Leute“, so Schneider weiter, die sich auf das Event freut und gerade in Zeiten des Futsal auch um die Bedeutung des ersten Tores in einem Spiel weiß. Die schwarz-gelben Torbienen reisen mit einem ausgeglichenen Kader an, in dem Susanne Hübschmann weiß, wie Finale geht. Im Vorjahr stand sie mit dem ASV Oberpreuschwitz im Endspiel um die oberfränkische Meisterschaft.

Die Lichtblicke: „Sophia Hübner und Susanne Hübschmann zusammen in einem Block harmonieren sehr gut zusammen.“

Favoriten: FFC Hof, SpVg Eicha, SV Frensdorf


FC Michelau (Bezirksoberliga)


Nach dreijähriger Abstinenz feiert der FC Michelau sein Comeback und damit auch seine insgesamt fünfte Teilnahme am Finalturnier der Bezirksmeisterschaft. In der Qualifikation deuteten die Korbmacherinnen mit einem Finalsieg über SV Reitsch bereits ihre Klasse an wobei das Team vor allem mit einer kompakten Spielweise und schnellem Umschaltspiel zu überzeugen wusste. „Wir hatten gar nicht unbedingt damit gerechnet, so weit zu kommen und sind daher froh, überhaupt dabei zu sein“, möchte Torwartfloh Melanie Imhof die eigenen Erwartungen gar nicht zu hoch hängen. Die 26-Jährige ist der gewohnt sichere Rückhalt zwischen den Pfosten. Sie betont, dass der gute Zusammenhalt und der Fakt, dass das Team schon lange als Einheit zusammenspielt die positiven Faktoren des FCM sind. „Wenn man so lange zusammenspielt wie wir, weiß man auch, wie man es machen muss“, schmunzelt Imhof.

Die Hallenstars: „Annalena Haderlein, Julia Karch, Jennifer Schmitt.“

Favoriten: FFC Hof, SpVg Eicha


Gruppe B


FFC Hof (Bayernliga)


„Unser Ziel ist die Bayerische Meisterschaft am 14. Februar in Herrieden“, schickt Pui san Yau eine klare Kampfansage an die Konkurrenz und macht keinen Hehl daraus, dass es nach dem verpatzten Vorjahresturnier als man ohne eigenen Torerfolg schon nach der Vorrunde die Koffer packen musste, etwas gut zu machen gibt. „Die Mannschaften haben gegen uns sehr defensiv gespielt, aber unser Trainer Marco Knirsch hat sich schon etwas ausgedacht, wie wir das diesmal lösen können“, lässt sich Pui San Yau jedoch nicht zu tief in die Karten blicken. Trotz aller Zuversicht wird der FFC die Konkurrenz nicht unterschätzen, denn im Lager des Bayernligisten ist man nicht erst seit dem Debakel aus dem Vorjahr gewarnt. Der FFC Hof ist landesweit die einzige Mannschaft, die sich bereits dreimal die Bayerische Hallenkrone aufsetzen konnte (2011, 2013, 2014) und dabei ebenso das einzige Team, dem es in der Historie gelang, einen Titel zu verteidigen.

Die kongeniale Torpartnerin: „Mit Isa Kastner verstehe ich mich in der Halle. Ihr technisch sehr gewandtes Spiel ist schon eine Augenweide.“

(Mit-)Favoriten: SpVg Eicha, Eintracht Bayreuth, SV Frensdorf


SV Frensdorf (Landesliga)


Dreimal Dritter lautete die Bilanz des ehrgeizigen Landesligisten, dem im Vorjahr mit einer ausgeklügelten Defensivtaktik und flüssigem Offensivspiel der ganz große Clou gelang. Nun reist der SV Frensdorf als Titelverteidiger an und Nadine Janousch weiß genau, wie der Vorjahrestriumph wiederholt werden kann. „Wir wollen nach Möglichkeit hinten wieder nichts zulassen und vorne das ein oder andere Tor mehr schießen“, erklärt die Defensivspezialistin das einfache Rezept, um wieder das Ticket zur Bayerischen zu lösen. Dass dies kein Selbstläufer wird, darüber ist sich die 24-Jährige indes voll und ganz im Klaren. „Letztes Jahr wurden wir sicher auch ein wenig unterschätzt. Deswegen werden uns heuer alle auf ihrer Liste stehen haben“, zeigt sich der SVFrensdorf jedoch gewappnet für den Kampf um die oberfränkische Hallenkrone.

Die, die zum Zungeschnalzen sind:
„Was Marsia Gath und Arbenita Elshani auf engstem Raum machen, ist schon stark.“

Favoriten: SpVg Eicha, FFC Hof


FC Eintracht Bayreuth (Bezirksoberliga)


Nach sechs Jahren Pause qualifizierte sich die Eintracht im Vorjahr erst zum dritten Mal für das oberfränkische Hallenfinale und sorgte gleich mächtig für Furore. Trotz zwischenzeitlicher Führung war im Halbfinale denkbar knapp Endstation. „Wir haben eine sehr starke Gruppe, aber wenn wir einen guten Tag erwischen ist vielleicht wieder das Weiterkommen drin“, so Susanne Rangosch, die schon dem Auftaktbrocken mit dem Spiel gegen den selbst ernannten Topfavoriten aus Hof durchaus zuversichtlich entgegen blickt. „Wenn uns da mindestens ein Punktgewinn gelingt, können wir den Schwung vielleicht wieder in den Turniertag mitnehmen“, hofft die erfahrene Torsteherin. Die Erfahrung aus dem Vorjahr zeigte, dass die Mischung aus quirligen und wendigen Technikerinnen sowie einer stabilen Defensive das Erfolgsrezept auf dem Weg in die Vorschlussrunde sein kann.

Die Hallenliebhaberinnen: „Jessica Marx, Sophia Schmidt, Sophie Engelhardt, Alina Fischer – wir haben einige Dauerbrenner, die echt gerne Halle spielen.“

Favoriten: FFC Hof, SV Frensdorf


SpVgg Ebing (Bezirksliga)


Der zweite Neuling, für den das Endturnier auf Bezirksebene absolutes Neuland ist, qualifizierte sich buchstäblich in allerletzter Sekunde für das Finale. „Wir sind krasser Außenseiter und verspüren überhaupt keinen Druck“, so Trainer Andreas Eiermann, der mit seiner jungen Truppe vor allem Erfahrung sammeln und für die ein oder andere Überraschung sorgen will. Der Traum vom Halbfinale lebt selbstverständlich auch beim einzigen Bezirksligisten im Teilnehmerfeld, der seine eigene Rolle indes sehr genau einzuschätzen weiß. Sollte der Clou tatsächlich gelingen, wäre die Überraschung so groß vielleicht nicht, denn ein Großteil der Mannschaft nahm im vergangenen Jahr mit der U17 der SpVgg Ebing an der Bayerischen Hallenmeisterschaft teil und weiß, wie man die ganz Großen der Zunft ein wenig ärgern kann. „Frauen und Mädchen kann man natürlich nicht vergleichen“, hängt Eiermann die Erwartungen indes nicht zu hoch und wünscht sich, dass seine Truppe völlig unbelastet mit viel Spaß aufspielen kann.

Die Hallenknaller:
„Ohne aus unserem ausgeglichenen Team jemand zurücksetzen zu wollen – aber Hannah Zahn und Alessa Herbst sind schon Hallenspielerinnen, die das haben, was man braucht, um erfolgreich zu sein.“

Favorit: SpVg Eicha


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Bezirksmeisterschaft

Infos zum Turnier

Datum: 30.01.2016 14:00 - 18:00 Uhr
Sportstätte: Kirchenlaibach-Speichersdorf
Hallentyp: ohne Bande / Futsalregeln
Ausrichter: Bayerischer Fußballverband
Veranstalter: TSV K.-Speichersd.

Turnierplan und Ergebnisse

Vorrunde / 1 x 12 min
Samstag, 30.01.2016
14:15
Michelau - Reitsch
14:29
Ebing - Frensdorf
14:42
Eicha - SpVgg Bayreuth
14:56
Eintr. Bayreuth - 1. FFC Hof
15:09
Michelau - Eicha
15:23
Ebing - Eintr. Bayreuth
15:36
SpVgg Bayreuth - Reitsch
15:50
1. FFC Hof - Frensdorf
16:03
Reitsch - Eicha
16:17
Frensdorf - Eintr. Bayreuth
16:30
SpVgg Bayreuth - Michelau
16:44
1. FFC Hof - Ebing
Halbfinale / 1 x 12 min
Samstag, 30.01.2016
17:05
Reitsch - Ebing
17:19
1. FFC Hof - SpVgg Bayreuth
Platzierungsspiele / 1 x 12 min
Samstag, 30.01.2016
Spiel um Platz 3
17:40
Ebing - SpVgg Bayreuth
Finale
18:00
Reitsch - 1. FFC Hof
n.6.

Turnier-Statistik

Spiele
16
Tore gesamt
36
7m-Strafstoß-Tore (ohne 7m-Schießen)
-
Gelbe Karten
-
Zeitstrafen
-
Gelb-rote Karten
-
Rote Karten
-
Zuschauerschnitt
-

Turnier-Modus

Gesucht wird der Nachfolger des SV Frensdorf, der sich im vergangenen Jahr zum ersten Mal die oberfränkische Hallenkrone aufsetzen konnte.

Der Sieger qualifiziert sich zudem für die Bayerische Hallenmeisterschaft, die am Sonntag, 14. Februar im mittelfränkischen Herrieden ausgetragen wird.

Weitere Artikel zum Turnier


Die bisherigen Sieger

2004 RSV Drosendorf

2005 SpVg Eicha

2006 SpVg Eicha

2007 RSV Drosendorf

2008 RSV Drosendorf

2009 RSV Drosendorf

2010 SpVg Eicha

2011 FFC Hof

2012 SpVg Eicha

2013 SV Reitsch

2014 FFC Hof

2015 SV Frensdorf


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