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Artikel veröffentlicht am 12.06.2017 um 16:15 Uhr

Die Krönung der Saison?: Frensdorf kämpft um Bayernliga-Aufstieg

Es ist schon jetzt die erfolgreichste Saison der Vereinshistorie für die Frauen des SV Frensdorf, die in der Landesliga Nord die Vizemeisterschaft feiern konnten. Am kommenden Donnerstag erhält der SVF im Relegationsspiel gegen den Süd-Zweiten MTV Diessen/Ammersee die Chance auf den Aufstieg in die Bayernliga. anpfiff.info sprach mit Trainer Hubert Richter.

Von Bernd Riemke

Im gesamten Saisonverlauf stand die Elf vom Failsberg nie schlechter als auf Rang vier. In den letzten sechs Partien gelangen vier Siege und zwei Remis, wobei die Damen des SVF stets mindestens zweimal ins Schwarze trafen. Fakten, die blau-gelb zum Vizemeister in der Landesliga Nord machten. Fakten aber auch, die belegen, dass Frensdorf gewappnet zu sein scheint für das große Aufstiegsspiel am kommenden Donnerstag, 15. Juni. Um 16 Uhr wird die Begegnung gegen MTV Diessen/Ammersee in der Oberpfalz beim FC Thalmassing angepfiffen. Nur der Sieger steigt in die Bayernliga auf.

„Das wird ein Spiel auf Augenhöhe“

Am vergangenen Wochenende hatte SV-Trainer Hubert Richter die Gelegenheit den kommenden Gegner genauestens unter die Lupe zu nehmen. MTV Diessen/Ammersee musste ein Entscheidungsspiel gegen FC Ingolstadt 2 um den zweiten Platz in der Landesliga Süd bestreiten und gewann dieses nach 0:1-Rückstand durch ein Tor von Stephanie Wild in der 92. Minute noch mit 2:1. Von der Leistung der Angreiferin des kommenden Gegners zeigte sich auch Richter angetan. „Sie ist eine Wuslerin, die wir vielleicht sogar in Manndeckung nehmen, was aber schwierig ist, weil sie überall auf dem Platz unterwegs ist“, so Hubert Richter über Stephanie Wild, auf die es sich jedoch nicht einzig und allein zu konzentrieren gilt. „Der Gegner besitzt eine kompakte Mannschaft ohne große Schwachpunkte. Ich erwarte daher ein Spiel auf Augenhöhe, bei dem die Tagesform entscheiden wird. Bei der angekündigten Hitze wird es auch darauf ankommen, wer noch mehr Körner im Tank hat“, so der Frensdorfer Coach in seiner Vorausschau auf das Spiel der Spiele. Dass MTV Diessen/Ammersee überhaupt noch weitere Körner im letzten Entscheidungs- und bevorstehenden Relegationsspiel verbrauchen musste, haben sich die Oberbayerinnen ein wenig selbst zuzuschreiben. Nicht erst seit dem Sieg über den direkten Konkurrenten TuS Bad Aibling wenige Runden vor Saisonschluss sah der MTV wie der sichere Meister aus. Vor allem das 0:1 am letzten Spieltag auf heimischer Anlage gegen Aufsteiger FC Ruderting kostete den schon sicher geglaubten Aufstieg und zwang Diessen zum Nachsitzen.

Stephanie Daun (re.) verfügt über ungemein viel Routine, die sie im Relegationsspiel in die Waagschale werfen wird.

anpfiff.info

Noch einmal den Blinker setzen

Der SV Frensdorf kann weitgehend ausgeruht in die Partie gehen und personell bis auf die Ausfälle von Kristina Geyer (Urlaub) und Annalena Lauger (Langzeitverletzte) aus dem Vollen schöpfen. Das war insbesondere in der Rückrunde nicht immer so, als sich wegen beruflicher und/oder schulischer Unabkömmlichkeiten die Mannschaft mitunter von selbst aufgestellt hat. Umso mehr zollt Richter seiner Truppe den höchsten Respekt. „Das ist eine ungemein charakterstarke Truppe, in der wirklich alle integriert sind und in der jede auf dem Platz ihre Aufgabe zur vollsten Zufriedenheit erledigt hat, wenn sie gebraucht wurde“, spielt Richter darauf an, dass er mitunter einen Stamm von gerade einmal zehn Spielerinnen zur Verfügung hatte, der immer wieder durch wechselnde Akteurinnen ergänzt wurde. Vor dem letzten, entscheidenden Spiel der Saison hat der Trainer seiner Mannschaft noch einmal ins Gewissen geredet, um das Unerwartete tatsächlich möglich zu machen. „Der Aufstieg wäre eine Anerkennung für die Arbeit der ganzen letzten Jahre“ so Richter, der offensichtlich die richtigen Worte gefunden hat, denn Frensdorf beendete die reguläre Saison mit drei Siegen am Stück und zwang dabei unter anderem Meister SV Weinberg 2 auf dessen eigenem Gelände in die Knie (2:1). „Wenn die Mannschaft sich ein Ziel setzt, dann erreicht sie es meistens auch“, ist Richter durchaus optimistisch, dass sein Team die herausragende Saison noch mit dem i-Tüpfelchen Aufstieg krönen kann.

Diszipliniert die Bälle im Tor unterbringen

Neben den defensiven Trümpfen Stephanie Daun und Nadine Janousch, die nicht zuletzt aufgrund ihrer Erfahrung und ihrer Ruhe, die Stärken des Gegners aus dem Spiel nehmen sollen, baut der Trainer auch auf seine Offensivachse. Im zentralen Mittelfeld lastet die Verantwortung ein stückweit auf Verena Lechner, die mit ihrem guten Auge für die Situation manchen Ball in die gefährliche Zone spielen soll. Außerdem hofft Richter, dass ihre Zweikampf- und Kopfballstärke zum Tragen kommt, um das Spiel möglichst in die Hälfte des Gegners zu verlagern. Dort wirbeln dann voraussichtlich die schnellen Außenspielerinnen „Messi“ Gath und Heidi Tauber, die Torjägerin Denise Müller in der Spitze füttern. Der Plan steht und doch ist allen bewusst, dass das Relegationsfinale kein Spaziergang werden wird und dass vor allem eine disziplinierte Leistung über die volle Distanz von Nöten sein wird, um am Ende den überraschenden Aufstieg feiern zu können. Druck verspürt Frensdorf keinen – Vorfreude dafür in reichlichem Ausmaß. „Alle sind top motiviert und wollen jetzt diesen Aufstieg auch realisieren!“ Für die Damen des SV Frensdorf ist es das größte Spiel ihrer Vereinshistorie – eines, in dem sich die Spielerinnen zu Helden aufschwingen können!