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TSV Ettleben/Werneck

Kreisliga 1 Schweinfurt - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 18.06.2021 um 06:00 Uhr

Meister Kreisliga 1: "Wir sind kein Club wie Leipzig!"

Der TSV Ettleben/Werneck hat also auf recht kuriose Art und Weise den Durchmarsch geschafft. Nach nur 18 Partien in der Kreisliga und trotz Platz zwei. 2015 war man ja noch A-Klassist, die Zukunft aber heißt Bezirksliga. David Ress und Niklas Füßer, Abteilungsleiter in Ettleben, blicken zurück und schauen nach vorne.

Von Michael Horling

TSV Ettleben/Werneck

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Herr Ress und Herr Füßer, wie blöde ist das, Meister auf dem Sofa zu werden und eigentlich nicht feiern zu können?
David Ress und Niklas Füßer: Ich denke, jeder Verein wünscht es sich, auf einem
Sportplatz Meister zu werden. Mit Corona sitzen wir aber alle im gleichen Boot, und da haben wir natürlich volles Verständnis, dass die Saison auf diese Weise beendet wurde.

Im Meisterinterview: Niklas Füßer (li.) und David Ress.

anpfiff.info

2018 und 2019 gab es Riesenfeten des TSV: Erst nach dem sensationellen 6:5 gegen Unterhohenried, dann nach dem Aufstiegsspiel in Eisenheim. Bekommen Sie bei den Erinnerungen daran noch immer Gänsehaut?
David Ress und Niklas Füßer: Das werden wir alle sicherlich nie mehr vergessen, sowohl das Jahrhundertspiel gegen Unterhohenried als auch der erstmalige Aufstieg in
die Kreisliga haben sich für immer ins Gedächtnis gebrannt.

Gab es inzwischen wenigstens im kleinen Rahmen eine Meister- und Aufstiegsfete?
David Ress und Niklas Füßer: Bisher konnten wir das unter den Corona-Bedingungen nicht gebührend feiern. Wenn, dann wollen wir ja alle, die einen Anteil am Aufstieg hatten, dabei haben. Ich bin mir aber sicher, dass das bald möglich sein wird.

Können Sie die Enttäuschung des FC Gerolzhofen verstehen, der das einzige Duell mit dem TSV gewonnen hat und der zu gerne wenigstens über die Relegation aufgestiegen wäre?
David Ress und Niklas Füßer: Natürlich, sie hätten es sich absolut verdient gehabt, über
die Relegation die Möglichkeit zu bekommen, uns in die Bezirksliga zu folgen. Das war auch einer der Gründe, warum wir bei der Meinungsumfrage des BFV mit „Nur Aufsteiger, keine Absteiger“ gestimmt hatten.

lorian Scharf (FC Gerolzhofen, links) stoppt Leon Rottmann (TSV Ettleben/Werneck) erfolgreich.

anpfiff.info

Wie war das, als Sie zum Re-Start letzten Herbst bei Schlusslicht Nordheim/Sommerach nur unentschieden spielten? Gab´s da leise Zweifel an der Meisterschaft?
David Ress und Niklas Füßer: Überhaupt nicht! Eine junge Mannschaft, wie die unsere, hat immer einmal Spiele dabei, in denen sie Probleme bekommt. Über die ganze Saison hinweg haben die Jungs aber – gerade für ihr Alter – eine beeindruckende Konstanz
gezeigt.

Was macht Mario Schindler als Trainer anders als Christoph Weeth?
David Ress und Niklas Füßer: Mario Schindler setzt genau den Weg fort, den Christoph Weeth bei uns die letzten Jahre ermöglicht hat: unsere junge Mannschaft weiterentwickeln, alle Spieler mit einbeziehen und erfolgreichen, spannenden Fußball spielen. Sie sind vom Menschlichen her ähnliche Typen und trainertechnisch hat sich Christoph Weeth in seiner Zeit als Spieler in Schwebenried vom damaligen Coach Mario Schindler auch inspirieren lassen.

Wie wird sich denn der Kader verändern zur neuen Saison? Wer kommt, wer geht?
David Ress und Niklas Füßer: Der Kader im größten Teil gleich. Neu dazu kommen mehrere Jugendspieler, die sich in allen drei Mannschaften beweisen können. Neu
sind auch unser Co-Trainer Frederik Weiß, der Sohn unseres ehemaligen Kult-Trainers Carsten Weiß, und der Neu-Wernecker Maximilian Mosandl, der von den Freien Turnern Schweinfurt zu uns stößt.

Und was ist drin für den TSV Ettleben/Werneck? Mehr als nur der Kampf um den Klassenerhalt?
David Ress und Niklas Füßer: Der Klassenerhalt ist natürlich unser vorrangiges Ziel. Deswegen werden wir sicherlich aber keinen Mauerfußball spielen, dazu ist unsere Mannschaft offensiv zu stark besetzt. Somit wäre ein einstelliger Tabellenplatz natürlich eine tolle Geschichte für die erste Saison in der Bezirksliga.

Sömmersdorfs Nick Lechner verfolgt den schießenden Ettlebener Leon Rottmann.

anpfiff.info/Michael Horling

Wie lauten Ihre langfristigen Pläne? Die Marktgemeinde Werneck könnte
sicher auch einen Landesligisten vertragen?
David Ress und Niklas Füßer: Das sind Zukunftspläne, über die wir noch überhaupt nicht nachdenken. Man muss immer im Hinterkopf behalten, wo wir vor nicht allzu
langer Zeit noch standen, nämlich in der A-Klasse. Und wir sind kein Club wie Leipzig, sondern unser Credo ist und war immer, dass wir unsere Ziele mit unseren Jungs erreichen wollen, gegebenenfalls mit punktuellen Verstärkungen.

Wie werden Sie es in der Bezirkaliga handhaben mit den Heimspielen? Wechselweise in Ettleben und Werneck?
David Ress und Niklas Füßer: Richtig, das handhaben wir genauso wie die letzten Jahre,
also abwechselnd in Ettleben und Werneck. Wir haben ja noch zwei weitere Mannschaften, so dass bei Heimspielen beide Orte gebraucht werden.

Auf welchen Gegner freuen Sie sich besonders, nachdem nun ja Derbys gegen beispielsweise Essleben, Mühlhausen/Schraudenbach oder Wülfershausen
wegfallen?
David Ress und Niklas Füßer: Da sind wieder viele spannende Spiele dabei, zum Beispiel die neuen Derbys gegen Bergrheinfeld oder Altbessingen. Aber auch die für uns bisher ungewohnten, weiteren Fahrten versprechen einiges.

Und wie schätzen Sie die beiden Mitaufsteiger aus Trappstadt und Stadtlauringen/Ballingshausen ein, wo ja auch die langjährige, gute Nachwuchsarbeit nun zu dem Erflog führte?
David Ress und Niklas Füßer: Auf diese Vergleiche freuen wir uns ganz besonders, da sie wohl eine ähnliche Philosophie verfolgen wie wir.

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!