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DJK Wülfershausen

Kreisklasse 1 Schweinfurt - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 21.06.2017 um 06:00 Uhr

Meisterporträt DJK Wülfershausen: „Ich kam her als Fremder und gehe als Freund!“

"DJK WÜLFERSHAUSEN" - 16 Buchstaben sind es zum Abschluss für Thomas Pfeuffer. Der bald 40 Jahre alte Spielertrainer verlässt nach neun Jahren den Verein und ist künftig für Kreisklassist SG Schleerieth tätig.

Von Michael Horling

Jubelbilder DJK Wülfershausen

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Zum Abschluss aber gelang den Wülfershäusern der lange ersehnte Aufstieg in die Fußball-Kreisliga. Und daher durfte Pfeuffer kurz vor dem Abschied zu den aus den 16 Buchstaben neu gebildeten Worten jeweils noch ziemlich viel sagen.

D wie Durchschnaufen

Thomas Pfeuffer: Durch die Relegationsspiele konnte man sich die fußballfreie Zeit in den letzten Wochen ein wenig verkürzen und nach einer erfolgreichen Saison beruhigt zuschauen. Die Pause tut natürlich nach so einer langen Saison erst einmal sehr gut. Ich werde auch noch ein paar Tage in der fußballfreien Zeit nach Mallorca fliegen. Aber dann juckt es auch schon wieder in den Füßen (grinst).

Der Geldersheimer Nick Lechner kann den Wülfershäuser Fabian Benkert nicht halten.

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J wie Jetzt erst recht

Thomas Pfeuffer: Die letzten neun Jahre in Wülfershausen waren überaus erfolgreich. Neben den zwei Jahren in der Kreisliga erspielten wir in der Kreisklasse einmal den zweiten Platz, viermal den dritten Platz und einmal wurden wir aber auch mal nur Achter. Da wollten wir natürlich auch mal Erster werden. Ist doch langweilig, wenn man jedes Jahr nur Dritter wird. Den Tabellenplatz kannten wir doch schon in- und auswendig (grinst jetzt). Den wollten wir dieses Jahr anderen überlassen. Zudem wollte die Mannschaft mich mit dem Meistertitel verabschieden. Es ist schön, dass es dann zum Abschluss mit der Meisterschaft geklappt hat. Außerdem wollten wir unseren Fans auch mal wieder eine Feier schenken, da der letzte Aufstieg ja jetzt schon acht Jahre her war. Das ganze Umfeld und vor allem die Mannschaft haben es sich jetzt verdient, wieder in der Kreisliga zu spielen.

K wie Kader

Thomas Pfeuffer: Jeder Trainer wünscht sich einen Kader, der auf allen Positionen doppelt besetzt ist. Jedoch spielen wir nicht bei Real Madrid oder Bayern München. Aber ich glaube, dass macht doch den Reiz in unseren Vereinen erst aus, weil dies nicht so gegeben ist. Wir, Fabian Benkert und ich, waren in der abgelaufenen Saison mit unserem Kader zufrieden, obwohl wir am Ende der Vorrunde und auch teilweise in der Rückrunde stark improvisieren mussten.

Jubel, Jubel, Jubel...

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W wie Wahnsinn

Thomas Pfeuffer: Nach dem Schlusspfiff in Geldersheim waren alle erstmal überglücklich nach 43 Jahren - Meisterschaft und Aufstieg in die Landesliga, die damals die vierte Liga war - wieder eine Meisterschaft ins kleine Dorf nach Wülfershausen zu holen. Das war schon etwas Besonderes. Danach gab es, wie ich es erwartet hatte, kein Halten mehr. Die Jungs haben ein Durchhaltevermögen beim Feiern, das ist schon der Hammer. Dass sie feiern können, das wusste ich schon die ganzen Jahre - das haben sie hier und da schon mal bewiesen. Die Feierei ging nicht nur bis in die Morgenstunden, sondern dauerte auch noch den ganzen Montag hindurch an. Einige sind wieder dazugestoßen, die zwischendurch „etwas Ruhe“ gebraucht hatten. Die ganze Woche hindurch war Ausnahmezustand. Da hat es wunderbar gepasst, dass auch noch einer unserer Spieler am Mittwoch geheiratet hat und zudem am Donnerstag noch Feiertag war. Einige feiern aber immer noch (lacht). Aber das haben sich die Jungs auch verdient!

Ü wie Überraschungen

Thomas Pfeuffer: Türkiyemspor Schweinfurt hat eine sehr gute Rückrunde gespielt und daher war es klar, dass Arnstein das Spiel nicht im Vorbeigehen gewinnen kann. Für Ettleben/Werneck ist es sehr ärgerlich, am Ende der Relegation mit leeren Händen dazustehen. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie sich mit ihrer jungen Mannschaft durchsetzen. Es gehört natürlich auch ein bisschen Glück in solchen Alles- oder Nichts-Spielen dazu. Aber das ist für mich und die SG Schleerieth ein interessantes Derby mehr in der kommenden Saison. Ende April war Zeuzleben/Stettbach bereits etwas abgeschlagen. Daher hatten sie nicht mehr viele auf der Rechnung. Aber wer drei der letzten vier Saisonspiele gewinnt und dann auch noch das Relegationsspiel übersteht, der hat es dann am Ende auch verdient. Und ehrlich gesagt, spiele ich gerne in Zeuzleben oder Stettbach - noch ein schönes Derby mehr.

Wülfershausens Keeper Leon Baum klärt vor dem Arnsteiner Andre David Menzel.

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L wie Leon Baum

Thomas Pfeuffer: Mit Leon Baum und Philip Vickermann haben wir zwei gute Torhüter. Da ist es eigentlich egal gewesen, wer von den beiden gespielt hat. Beide haben ihre Sache gut gemacht. In der Vorrunde hat Philip sehr oft gespielt und in der Rückrunde Leon. Beide sind noch jung und können sich noch entwickeln und dazulernen.

F wie Fabian Benkert

Thomas Pfeuffer: Athletisch, pfeilschnell und absolut torgefährlich - sportlich ist er einer der besten Stürmer in unserer Region. Dies hat er in den letzten Jahren und davor auch beim FC Sand bewiesen. Andere Vereine würden ihn mit Kusshand nehmen und auf Händen tragen! Wer 40 Tore in 25 Spielen erzielt, muss schon etwas draufhaben. Er hat eine vorbildliche Einstellung. Auch menschlich – einfach überragend! Mehr muss ich dazu nicht sagen! Wir sind gute Freunde und werden uns auch weiterhin sehen und Kontakt haben.

Fabian Benkert (links) und Benedikt Seufert feiern die Wülfershäusener Meisterschaft. Und sie trinken....

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E wie Erfolgsgeheimnis

Thomas Pfeuffer: Im Kalenderjahr 2017 haben wir endlich konstant gespielt und nur fünf Punkte liegen lassen. Unsere Gegner haben ab und an geschwächelt, was uns natürlich geholfen hat. Aber auch in den Spielen gegen diese direkt hinter uns plazierten Teams haben wir gezeigt, dass wir in diesem Jahr endlich einmal dran sind, ganz vorne zu landen, da wir alle direkten Vergleiche gewannen! In diesen Duellen haben wir spielerisch überzeugt und alle Spiele verdient gewonnen.

R wie Runder Geburtstag (Pfeuffer wird am 27. Juli 40):
Thomas Pfeuffer: Viele hatten mich nach meiner schweren Verletzung, dem Wadenbeinbruch Ende April 2014, bereits gefragt, ob ich überhaupt noch einmal in meinem Alter auf den Platz zurückkehre. Aber nicht mal fünf Monate später gab ich damals mein Comeback. Solange es meine Fitness zulässt und es mir Spass macht, möchte ich auch noch ein bisschen Fußball spielen. Da ist mir das Alter eigentlich egal. Schauen wir mal, wie lange es noch wird (lacht).

Bier? Ja, das trank man zuletzt in Wülfershausen...

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S wie Schleerieth

Thomas Pfeuffer: Schleerieth ist ein schönes Dorf, nicht soweit von meinem Heimatort Schwebenried entfernt. Die Schleeriether Jungs haben in der Rückrunde gezeigt, was sie können und hätten beinahe noch das rettende Ufer in der Kreisliga erreicht. Das Wichtigste ist aber, dass alle Freude und Spaß daran haben, zum Training und zu den Spielen zu kommen. Alles andere werden wir dann sehen. Im Juli 2008 hätte ich es selbst nicht gedacht, dass ich noch im Mai 2017 Spielertrainer in Wülfershausen bin. Aber anscheinend hat es ja von beiden Seiten gepasst. Wir schauen in Schleerieth - wie in Wülfershausen - von Jahr zu Jahr und dann lassen wir uns doch alle einmal überraschen, wie lange es wird.

H wie Hochzeit

Thomas Pfeuffer: Die Hochzeit von Kristin und Fabian Benkert war ein schönes Event, bei dem alle Spieler unserer beiden Mannschaften dabei waren. Da haben die Jungs nach der Meisterschaft wieder was zum Feiern gehabt (grinst).

A wie Aufeinandertreffen

Thomas Pfeuffer: Bis zum letzten Spieltag war für Wülfershausen und für Schleerieth alles möglich. Es hätte ein Kreisliga- sowie auch ein Kreisklassenduell im nächsten Jahr werden können. Mein persönliches Horrorszenario wäre aber ein direktes Relegationsspiel zwischen beiden Mannschaften - Wülfershausen um den Aufstieg und Schleerieth um den Klassenerhalt in der Kreisliga - gewesen. Das war ja auch bis zum Schluss möglich. Schade aber, dass es zu keinem Vergleich in der Kreisliga kommt. Es wäre mit Sicherheit ein interessantes Spiel geworden.

Wülfershausens Jacob Schmitt setzt sich gegen den Geldersheimer Thomas Kuhles durch.

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U wie Unverzichtbar

Thomas Pfeuffer: Fabian Benkert nenne ich hier mal absichtlich nicht. Seine Bedeutung habe ich ja bereits in diesem Interview genannt. Er müsste hier an erster Stelle stehen und mit weitem Abstand genannt werden. Tobias Benkert und Jacob Schmitt waren in den vergangenen neun Jahren von Anfang bis jetzt dabei. Tobias ist absolut unverzichtbar, da er mit seiner wahnsinnigen Athletik, Einsatz und Kampfkraft viele Kilometer im Mittelfeld zurücklegt und mit vorbildlicher Einstellung als Kapitän vorausgeht. Das Gegenstück dazu ist Jacob. Ein ganz anderer Typ - ein ganz feiner Techniker, der alles mit dem Ball kann und absolut kreativ ist. Ebenso hat der Älteste unsere jungen Wilden in der Abwehr - alle waren unter 21 Jahre -, nämlich Maximilian Full, in der Rückrunde gezeigt, wie wertvoll er für die Mannschaft ist und die Abwehr steuern kann. Aber man darf natürlich auch alle anderen Jungs nicht vergessen, da jeder seinen Teil zum Erfolg beigetragen hat und unsere jungen Spieler sich kontinuierlich und stark verbessert haben!

Wülfershausens Marco Nöth tauchte in der Schlussphase frei vor Arnsteins Keeper Sebastian Paul auf.

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S wie Spitzenleistung

Thomas Pfeuffer: Nachdem Marco Nöth in der letzten Saison nicht so viel getroffen hat, hat er gezeigt, welche Bedeutung er offensiv, wie auch defensiv für die Mannschaft hat. Seine Einstellung zum Training und zu den Spielen ist vorbildlich. Ich hätte gern so einen Schuss mit meinem starken Fuß, wie Marco mit seinem schwachen (grinst).

E wie Erdinger Cup

Thomas Pfeuffer: Wir werden es natürlich erst einmal genießen, überhaupt dabei zu sein. Jeder, der dabei ist, soll Spaß haben. Aber auch nur zur Gaudi und zum Bier trinken fahren wir nicht nach Biebelried. Wer Fabian und mich kennt, der weiß, dass wir das Bestmögliche mit der Mannschaft erreichen wollen.

Bierdusche für Thomas Pfeuffer

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N wie Neun Jahre

Thomas Pfeuffer: Nach neun Jahren als Trainer und nach 249 absolvierten von 260 möglichen Spielen als Spieler für die DJK - elf Spiele kostete mich der Wadenbeinbruch 2014 - kann ich sagen, dass es nicht leicht ist zu gehen. Es war aber eine wunderschöne Zeit, die eminent viel Spaß gemacht hat. So eine lange Zeit als Trainer ist in der heutigen Zeit ja nicht mehr üblich. Sofern es der Spielplan in der neuen Saison irgendwie zulässt, werden ein paar Spieler und ich, wie auch in den letzten Jahren, wieder einen Kurzurlaub unternehmen. Mein Lieblingszitat der letzten Wochen: „Ich kam hier her als Fremder und gehe als Freund!“ Ich glaube, diese Aussage braucht man nicht weiter zu kommentieren! Mit Sicherheit werde ich einige Spiele der ersten wie auch zweiten Mannschaft vor Ort live verfolgen, sofern sich dies nicht mit Spielen der SG Schleerieth überschneidet. Außerdem spielt ja auch mein Neffe weiterhin bei der DJK. Aber ab Anfang Juli werde ich mich dann voll und ganz auf meine neue Aufgabe bei der SG Schleerieth konzentrieren.

Wir danken und wünschen alles Gute!