Meisterporträt SpVgg Ebing: Im Herzschlagfinale zum Titelgewinn - anpfiff.info
SpVgg Ebing 
Landesliga Nord - weiblich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 02.07.2022 um 06:00 Uhr
Meisterporträt SpVgg Ebing: Im Herzschlagfinale zum Titelgewinn
Lange Zeit ganz vorne, dann scheinbar unwiderruflich ins Hintertreffen geraten und am allerletzten Spieltag doch noch ganz oben! Es war eine Saison mit zahlreichen Höhen und wenigen Tiefen, die die SpVgg Ebing absolvierte und sich am Ende mit dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte belohnte: dem Aufstieg in die Frauen-Bayernliga!
Von Bernd Riemke
Selbstverständlich stand die 1. Mannschaft, die zwei Tage zuvor ihren Titel holte, als Gratulantenschar sofort bereit.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Beflügelt vom Einzug in die 2. Hauptrunde des DFB-Pokal nach einem 3:2-Sieg über Viertligist Waldenrath-Straeten startete der Vorjahresaufsteiger furios in die neue Serie und machte es sich nach sieben Siegen aus den ersten acht Spielen zunächst an der Tabellenspitze gemütlich und genoss dabei phasenweise ein kleines Fünf-Punkte-Polster. Von November bis April gelang der Eiermann-Elf indes in den nächsten sieben Partien lediglich ein einziger Dreier, wodurch der Platz an der Sonne zum Teil bis auf acht Zähler Rückstand außer Sichtweite geriet. Nach einem very-last-minute Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten SV Leerstetten war der Glaube an die Meisterschaft zurück und fünf Siege aus den letzten fünf Spielen ebneten tatsächlich den Weg zum Aufstieg. An einem dramatischen letzten Spieltag sprang die SpVgg Ebing von drei auf eins, überflügelte sowohl Leerstetten als auch den FC 05 Schweinfurt und stieg damit erstmalig in die Bayernliga auf. Unter Andreas Eiermann war es die dritte Meisterschaft in den vergangenen sechs Spielzeiten. Ein heroisches Glanzstück, das folgender Kader in beeindruckender Art und Weise realisierte. Spielführerin Anna Schneiderbanger bringt dabei so manches Schmankerl an die Öffentlichkeit:

Anja Gasseter: Die 21-jährige Torfrau feierte ihr persönliches Highlight zweifellos ausgerechnet bei der höchsten Saisonniederlage. Im DFB-Pokal musste sie gegen Bundesligist SC Freiburg zwar zehnmal hinter sich greifen, glänzte aber ein ums andere Mal mit sensationellen Paraden und warf sich damit in den Fokus. Sie perfektioniert den Spagat auf dem Spielfeld und beweist auch in der dritten Halbzeit ausreichend Stehvermögen.

Kathrina Hildenbrand: Die 31-jährige mit der riesigen Portion Erfahrung aus Bayernligazeiten beim RSV Drosendorf und dem SC Regensburg beackert die Außenbahn in vorbildlicher Manier. Nach ihren unermüdlichen Läufen auf und ab, fehlt ihr zwar manchmal die Kraft für präzise Flanken, doch diesen „Makel“ macht sie mit einer ausgewählt hübschen Erscheinung vor den Spielen wieder wett – gleichwohl die interne Kleiderordnung eher den Trainingsanzug, denn das schicke Sommerkleid vorschreiben würde.

Corinna Diller: Miss Zuverlässig ist ein Ebinger Urgestein, das seit acht Spielzeiten bei den Damen das Kleeblatt auf der Brust trägt. Mit ihrem starken linken Fuß verfügt die Außenverteidigerin über eine gute Spieleröffnung. Im Training macht sie es ihrer jüngeren Schwester gerne einmal nach und „dillert“ den Ball unhaltbar ins gegnerische Tor. In der 1. Mannschaft gelang ihr dieses Kunststück derweilen zuletzt in der Bezirksoberliga im Herbst 2018. Im Torverhindern macht ihr jedoch keine so schnell etwas vor.

Lara Trautmann: Laranator ist ebenfalls ein Eigengewächs und besticht auf der defensiven Außenbahn mit enormer Zweikampfstärke. Bad Lara gibt keinen Ball verloren und weiß durch ihre ebenso aggressive wie faire Spielweise manch Gegnerin den Zahn zu ziehen. Auf Mannschaftsbildern sticht sie unfehlbar heraus – aufgrund ihrer betont hellen Hautfarbe.

Jasmin Gube: Die 31-Jährige, die schon für den RSV Drosendorf in der Bayernliga auflief, kam einst als Stürmerin aus Walsdorf und nahm ihre neue Rolle als Außenverteidigerin hervorragend an. Ballsicher, schnell und mit dem nötigen Offensivdrang ausgestattet, fehlte sie dem Team verletzungsbedingt schmerzlich. Die Zwei-Mann-Büffelherde 1.0 war jedoch unüberhörbar jederzeit Teil des Teams – denn wenn man sie nicht auf dem Feld sah, so war ihr Lacher am Spielfeldrand unverkennbar.

Nina Häublein: Knapp zehn Jahre nach ihrem ersten Aufstieg in die Bayernliga mit der SpVg Eicha wiederholte „Kunni“ nun das Kunststück mit der Germania. Dass die Innenverteidigerin dabei teilweise einen Bänderriss schlichtweg ignorierte, um ihrem Team auf dem grünen Rasen zur Seite zu stehen, steht sinnbildlich für die Vorbildfunktion, die die nimmermüde Abräumerin in der Abwehrzentrale einnimmt.

Anna Schneiderbanger: Das Eigengewächs ist längst zur Führungsspielerin gereift und führt die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld. Als solche lebt sie Fairplay in vorbildlicher Weise vor und spielt den Ball bei nahezu jeder möglichen Verletzung freiwillig ins Aus, um eine Behandlung zu ermöglichen. Ähnlich rücksichtsvoll ist sie bei ihren Ausflügen mit dem Ball nach vorne, bei denen sie den Ball nicht selten final zum Gegner spielt. Nur gut, dass sie in der eigenen Abwehr kompromisslos zu Werke geht und ein stabilisierender Faktor in der Hintermannschaft ist.

Nina Höfer: Hat sich über die Jahre aus der 2. Mannschaft in den Kreis er Ersten gespielt. Für die zweite Garde erzielte sie sogar fünf Treffer in einem einzigen Spiel – ehe der Gegner sein Team aus dem Spielbetrieb zurückzog. Die 22-Jährige „foult“ zwar gerne ohne die Gegenspielerin zu berühren, ist aber in jedem Fall absolut verlässlich – sowohl auf, wie auch außerhalb des Platzes und wird damit zu einem wesentlichen Faktor des Meisterteams.

Lena Stengel: Ein „Hoch“ auf den Kabinen-DJ – nicht nur von Tim Bendzko, sondern auch von Trainer Eiermann, der die perfekte Antizipation des Spielgeschehens seines unermüdlichen Sechsers gar nicht oft genug loben kann. Die 24-Jährige paart Eleganz am Ball mit vorausschauendem Stellungsspiel und guter Zweikampfführung. Äußerst rücksichtsvoll ist zudem der Umstand, dass sie sich ihr erstes Pflichtspieltor für die SpVgg Ebing extra für die Bayernliga aufgehoben hat…

Lisa Sommer: Die 32-Jährige bringt eine geballte Ladung Erfahrung als zentraler Sechser mit, auch wenn sie ihre Rolle gerne etwas offensiver interpretiert. Ihr präziser rechter Fuß lässt es zu, denn sie ist nicht nur selbst – und auch nicht nur bei Standards – torgefährlich, sondern weiß mit maßgenauen Vorlagen aus dem Halbfeld zu überzeugen. Ihre Ansprachen vor dem Spiel in der Kabine fallen durchaus auch emotionaler aus – wie gut, dass sie gleichzeitig den beruhigenden Duft von japanischem Minzöl und kühlendem Gel durch den Raum schweifen lässt.

Saskia Frembs: Sie kam vor der Saison aus der unterfränkischen Bezirksoberliga von den Sportfreunden aus Herbstadt und lieferte sofort ab. Die 23-Jährige mit dem ebenso starken wie präzisen linken Fuß traf nicht nur selbst achtmal ins Schwarze, sondern bereitete zwölf weitere Treffer direkt vor, womit sie auf Anhieb zur zweitbesten Scorerin im Team aufstieg. Dass ihre Emotionen auf dem Platz mitunter leicht überkochen, ist bei derartigen sportlichen Qualitäten nicht mehr als eine Randnotiz.

Julia Schuster: Der 17-jährige Rohdiamant wagte zu Saisonbeginn den Sprung aus der Kreisklasse in die Landesliga und avancierte direkt zur zweitbesten Vorbereiterin bei der SpVgg. Sie verpasste nur ein einziges Pflichtspiel und überzeugte vor allem mit ihrer enorm hohen Geschwindigkeit auf der Außenbahn. Hin und wieder ging es für Julia Schuster zwar mit dem Kopf durch die Wand, doch damit holte sie immerhin den ein oder anderen Elfmeter heraus. In ihrer Premierensaison in der Landesliga hieß es für sie selbst sechs Mal „Schus(s)toooor!“

Hannah Zahn: Einmal Ebing, immer Ebing. Die 24-jährige Kreativkraft im zentralen offensiven Mittelfeld verfügt über eine begnadete Technik und das richtige Auge dazu, um ihre Mitspielerinnen effektiv in Szene zu setzen. Das Multitalent in allen Ballsportarten könnte das runde Leder auch aus beziehungsweise in den Sechzehner pritschen, bevorzugt zum Wohl ihrer Mitspielerinnen jedoch ihr rechtes Zauberfüßchen.

Caroline Eberth: 72 Tore in 48 Pflichtspielen für die SpVgg Ebing. Die 33-Jährige schafft es Jahr für Jahr mit all ihrer Routine und Erfahrung ihre Buden in schöner Regelmäßigkeit zu knippsen. Sie absolvierte ihre dritte Spielzeit im Seestadion und schloss sie zum dritten Mal als vereinsinterne beste Torschützin ab. Dass die Bierkönigin, die mit nahezu allen Körperteilen torgefährlich ist, ihren Bewegungsradius auf den Strafraum beschränkt, ist eher eine Täuschungsmanöver als bittere Wahrheit, denn Eberth tut meist einfach das, was sie am besten kann: kaltschnäuzig abschließen und treffen.

Luisa Eiermann: Die „Zwei-Mann-Büffelherde 2.0“ ist zwar die körperlich größte in der Mannschaft, beibleibe aber kein Kopfballungeheuer. Ein „Makel“, den sie mit extrem starker Ballbehandlung und robuster, aber stets fairer Zweikampfführung mehr als wettmacht. Die Trainer-Tochter kommt meist über den Flügel und zählt seit der Jugend zum festen Stamm der jetzigen Meistermannschaft.

anpfiff.info gratuliert der SpVgg Ebing auf das Herzlichste zur Meisterschaft in der Landesliga Nord.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
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1
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60:23
43
3
20
65:33
41
5
20
30:26
30

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
20
Spiele gewonnen
13
Spiele unentschieden
4
Spiele verloren
3
:0
Zu-Null-Spiele
6
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
3
Tore gesamt
60
Verschiedene Torschützen
9
Eigentore
2
Elfmetertore
7
Gelbe Karten
20
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
22
Zuschauer
667
Zuschauerschnitt
66

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
05.09.2021 - 30.10.2021
8 Sp
22 Pkt
30:5 Tore
Am längsten ohne Sieg
23.04.2022 - 30.04.2022
3 Sp
1 Pkt
2:6 Tore
06.11.2021 - 26.03.2022
3 Sp
2 Pkt
5:6 Tore
Die meisten Siege in Folge
seit 08.05.2022
5 Sp
15 Pkt
15:5 Tore
02.10.2021 - 30.10.2021
5 Sp
15 Pkt
22:2 Tore
Die meisten Remis in Folge
13.11.2021 - 26.03.2022
2 Sp
2 Pkt
5:5 Tore
Meiste Niederlagen in Folge
23.04.2022 - 27.04.2022
2 Sp
0 Pkt
0:4 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 11.09.2021
10 Sp
24 Pkt
33:12 Tore
Auswärts ungeschlagen
05.09.2021 - 23.10.2021
4 Sp
10 Pkt
18:3 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
14
-
-
4
7
-
-
-
2,8
2
-
-
2
-
-
-
-
-
20
19
5
-
-
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-
-
2,6
17
3
2
4
6
-
-
-
3,3
19
8
12
2
8
1
-
-
2,9
19
-
-
-
-
-
-
-
1,6
6
2
1
-
2
1
-
-
-
20
1
1
-
2
3
-
-
2,4
7
-
-
3
2
-
-
-
2,8
14
-
1
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5
-
-
-
2,9
8
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5
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-
-
2,9
1
-
-
1
-
-
-
-
-
2
-
-
2
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-
-
-
-
19
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-
-
-
1
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-
2,5
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6
9
4
3
2
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-
3,1
19
9
9
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2,2
12
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-
8
2
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-
17
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1
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2,8
15
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-
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3,0
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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