Meister B-Klasse 2 Würzburg: Riedenheim ist "endlich zurück in der A-Klasse" - anpfiff.info
DJK-SV Riedenheim 
B-Klasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 30.06.2021 um 18:00 Uhr
Meister B-Klasse 2 Würzburg: Riedenheim ist "endlich zurück in der A-Klasse"
Nach sechs Jahre in der niedrigsten Spielklasse Bayerns kehrt der DJK-SV Riedenheim wieder in die A-Klasse zurück. Grundstein für den Erfolg war eine bärenstarke Offensive, die in 17 Begegnungen satte 102-mal das Runde im Eckigen versenkte. Ohne Niederlage marschierte die Truppe aus dem Ochsenfurter Gau durch die Corona-Spielzeit und verließ dabei nur in zwei Aufeinandertreffen nicht als Sieger den Platz.
Von Lukas Hörlin
Meister B-Klasse 2 Würzburg: DJK-SV Riedenheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Seit dem fünften Spieltag belegten die Rot-Weißen aus Riedenheim durchgehend den Platz an der Sonne im Tableau der B-Klasse 2. Dass es keine Start-Ziel-Meisterschaft wurde, lag wohl einzig und allein an der Tatsache, dass der DJK-SV am zweiten Spieltag spielfrei hatte. Die Angriffsmaschinerie lief von Anfang an wie geölt. In den ersten neun Partien erzielte die zum damaligen Zeitpunkt noch von Riedenheims Urgestein Edwin Fries trainierte Mannschaft im Schnitt sagenhafte 6,1 Treffer pro Spiel. Die Meisterequipe überzeugte jedoch nicht nur offensiv. Nur 20 Gegentore – das macht im Schnitt lediglich 1,7 pro Spiel – ließ die Abwehr zu, keine Mannschaft kann vorne wie hinten bessere Werte vorzeigen. Nachdem in den Vorjahren der Aufstieg nicht unbedingt knapp verfehlt wurde, marschierte man in dieser Saison regelrecht der Konkurrenz davon.

Jochen Raps
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Ein Schlüsselelement im Riedenheimer Angriffsspiel war sicherlich Björn Seubert. Der 38-jährige Routinier schraubte sein Torekonto nach 27 Treffern in der Vorsaison nochmals um zwei Buden nach oben, belegt damit aber nur Rang Zwei in der internen Torschützenliste. Übertroffen wurde er sogar noch von Sturmpartner Markus Henkelmann, der seine Ausbeute im Vergleich zum letzten Jahr sogar verdoppelte und die Spielzeit mit 30 Toren abschloss. Beide zusammen erzielten damit fast zwei Drittel der Riedenheimer Treffer. Dass sich zeitgleich auch die Defensive weit weniger anfällig zeigte, ist vor allem der nachhaltigen Jugendarbeit zu verdanken.

Neue Qualität dank Verjüngungskur

Im runderneuerten Abwehrverbund finden sich nämlich mittlerweile mehrheitlich Akteure im Alter zwischen 19 und 21 Jahren. Der Verein profitierte nach einer längeren Dürre wieder von den Bemühungen um den fußballerischen Nachwuchs, die laut Vorstand Jochen Raps „Anfang des neuen Jahrtausends wieder angeschoben und seit der Saison 2011/12 intensiviert“ wurden. Erst vor wenigen Jahren stieg der DJK-SV defensiv von der Manndeckung mit Libero auf die Viererkette um. Nach überstandener Eingewöhnungsphase konnte man in der Corona-Saison 2019/21 die Früchte hierfür ernten. Kein Wunder also, dass des Vorstands Saisonfazit durch die Bank positiv ausfällt: „Wir haben nicht viel anbrennen lassen, hinten den Laden weitestgehend dichtgehalten und vorne eine gewisse Durchschlagskraft für die B-Klasse.“

Anfang der 90er-Jahre lief der Verein aus dem Südwesten des Spielkreises mit seiner ersten Garde noch in der Kreisliga auf, Ende desselben Jahrzehnts mussten die Reserve vom Spielbetrieb zurückgezogen werden. „Auf das Thema Jugendarbeit wurde in dieser Zeit nicht so viel Wert gelegt. Wir mussten durch ein sehr, sehr langes Tal der Tränen gehen. Uns ist fast eine ganze Generation an Spielern ausgefallen. Wir haben uns so lange über Wasser gehalten, bis wieder Jugendspieler nachkamen“, berichtet Raps. Allerdings wird es zukünftig nicht so sein, dass eine unerschöpfliche Quelle den Verein mit Nachwuchs versorgt, „wahrscheinlich müssen wir jetzt wieder ein paar Jahre überbrücken, bis qualitativ wieder etwas aus der Jugend kommt“, so Riedenheims Vorstand weiter.

Florian Deudeloff entstammt der eigenen Jugend.
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Langfristige Zusammenarbeit mit Trainer Klaus Böhm anvisiert

Daher gilt es auch weiterhin den Kader durch externe Neuzugänge am Leben zu erhalten. Mit Omar Cisse (zuletzt Reichenberg) kann Raps bereits einen Neuzugang für die kommende Saison präsentierten. Zudem wird Richard Zücker nach seinem Wechsel aus Lengfeld im Herbst 2020 nun seine ersten Einsätze im Riedenheimer Trikot absolvieren können. Dem gegenüber steht der Abgang eines Spielers, der zuletzt allerdings eher sporadisch zur Verfügung gestanden hatte. Zwar wird es weiterhin keine zweite Mannschaft geben, durch die deutlich verjüngte Truppe und die Neuen sieht Raps die Zukunftsfähigkeit „aktuell, wenn alle dabei bleiben“ als gesichert an.

Das Traineramt wird weiterhin Klaus Böhm ausüben. Böhm kehrte im Juli 2020 nach einer gesundheitlichen Pause auf die regionale Fußballbühne zurück und löste Riedenheims Vereinsikone Edwin Fries ab. Fries hatte in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder seinen Heimatverein trainiert, wenn für die Mannschaft kein Trainer gewonnen werden konnte. Auch in dieser Spielzeit sprang Fries, der gleichzeitig das Bürgermeisteramt in der Gemeinde ausübt, wieder in die Bresche und übernahm als Übungsleiter. Als der Verein mit Klaus Böhm eine langfristige Lösung gefunden hatte, übergab Fries den Trainerstab zwischen den Lockdowns an seinen Nachfolger. Vorstand Raps bedankt sich nochmals in aller Form bei Ehrenmitglied Fries, „dass er sich wieder einmal bereit erklärt hat und dem Verein in einer schwierigen Situation geholfen hat.“

Klaus Böhm - hier noch im Trainingsanzug des SV Fuchsstadt - soll die Riedenheimer langfristig in der A-Klasse halten.
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Verbesserte Wahrnehmung in der A-Klasse

Für die Funktionäre um Raps, der auch als aktiver Spieler fungiert, geht mit dem Aufstieg eine große Erleichterung einher: „Wir sind sehr, sehr froh, dass wir aus der B-Klasse raus sind.“ Durch den Aufstieg verbessere sich die Wahrnehmung des Vereins im Umkreis deutlich und man werde attraktiver für Spieler umliegender Vereine, die dort den Sprung in die erste Mannschaft nicht geschafft haben. Der Riedenheimer Kader umfasst aktuell knapp 20 Spieler. „Das ist für unsere Verhältnisse gut. Wenn alle fit bleiben, können wir eine gute Runde spielen“, übt der 41-jährige eine vorsichtige Prognose.

Mit bisher völlig unbekannten Luxusproblemen mussten die Rot-Weißen in dieser Saison auch Bekanntschaft machen. Außer Raps selbst, der mit einem Schien- und Wadenbeinbruch mehrere Wochen aussetzen musste, zog sich kein Spieler eine ernsthafte Verletzung mit größerer Ausfallzeit zu. Der Kader war nahezu vollzählig und die Akteure brannten auf ihre Einsatzzeiten. Hatte man früher teilweise Probleme elf Mann bei den Auswärtsspielen zu finden, mussten diese Saison Spieler, die kicken wollten, stellenweise zu schauen. „Solange ich in dem Verein spiele, hat es das noch nie gegeben“, ist der Finanzberater auch heute noch aufgrund der positiven Entwicklung überrascht.

Schlussmann (vorerst) gefunden

Auch eine andere Langzeitbaustelle konnte im Laufe der Saison bereinigt werden. Zu Beginn der Runde stand zwischen den Riedenheimer Pfosten nämlich nie ein gelernter Torhüter. Aushilfsmäßig nahmen diesen Platz unter anderem Stürmer Markus Henkelmann, Flügelspieler Christoph Rausch oder Dominik Roth ein. In Person von Michael Bauer verfügt der Verein inzwischen zumindest über eine Übergangslösung. Der erfahrene Schlussmann Bauer kam von der Reserve-Mannschaft des TSV Hohenfeld im Januar 2020 zum DJK-SV. Da die neue Nummer Eins sich aber bereits im gehobenen Fußballeralter befindet, läuft die Suche nach einem weiteren Keeper.

Björn Seubert - hier noch im Sonderhöfer Dress - hatte maßgeblichen Anteil am Aufstieg in die A-Klasse. Nun auch am Klassenerhalt?
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Es herrscht Aufbruchsstimmung

Generell herrscht im Hinblick auf die sportliche Situation bei den Verantwortlichen Aufbruchstimmung. „Wir sind sehr, sehr glücklich, dass der Sportbetrieb weitergeht. Der Verein hat zuletzt viel investiert und nun liegt es an der jungen Generation diese Steilvorlage zu nutzen“. Raps hofft, dass die neue Flutlichtanlage, das neue Bewässerungssystem und die Renovierarbeiten im Sportheim dem Verein langfristig und nachhaltig zu Gute kommen. Zwar gebe es im 285 Mitglieder starken DJK-SV Riedenheim neben Fußball noch weitere Sparten, doch die Jagd nach dem runden Leder sei elementar für den Klub und damit auch für das gesellschaftliche Leben im Ort. Wichtige kulturelle Angebote wie Faschingsveranstaltungen, das Kesselfleischessen sowie Weihnachts- oder Familienfeiern im Vereinsheim werden vom Klub organisiert.

Geht es nach dem Geschmack des Vorstandes hat der Aufsteiger in der neuen Spielzeit keine Sorgen um den Klassenerhalt: „Wir wollen das Abstiegsgespenst möglichst früh vertreiben. Vielleicht können wir auch mit dem ein oder anderen Ergebnis aufhorchen lassen. Die Mannschaft soll Spaß am Spiel haben und zeigen, was sie kann.“ Hoffnung macht darüber hinaus auch die Konstellation der Gruppe. In der A-Klasse 2 gehen neben Riedenheim auch die beiden anderen Aufsteiger aus der B-Klasse, Giebelstadts Reserve und die zweite Mannschaft der SG Sommer-/Winterhausen, an den Start. Um sich in der Liga halten zu können, müsste nur eine Mannschaft hinter sich gelassen werden, da es nur einen direkten Absteiger in die B-Klasse geben wird.

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Tabellenplatzierung

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Top-Vorlagengeber

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Team in Zahlen

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Spiele gewonnen
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Spiele unentschieden
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Spiele verloren
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Zu-Null-Spiele
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0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
102
Verschiedene Torschützen
13
Eigentore
0
Elfmetertore
11
Gelbe Karten
16
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
29
Zuschauer
232
Zuschauerschnitt
29

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 25.08.2019
17 Sp
47 Pkt
102:20 Tore
Die meisten Siege in Folge
25.08.2019 - 06.10.2019
8 Sp
24 Pkt
50:12 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 25.08.2019
8 Sp
24 Pkt
62:11 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 14.09.2019
9 Sp
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