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DJK Oberndorf

A-Klasse 4 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 27.06.2021 um 16:30 Uhr

Meister A-Klasse 4 Würzburg: Oberndorf profitiert von der Corona-Zwangspause

19 Jahre nach dem letzten Gastspiel ist die DJK Oberndorf zurück in der Kreisklasse. Knapp hatten die Grün-Weißen den Sprung in der Vorsaison verpasst. In der Relegation war die Elf am SV Gaukönigshofen gescheitert. Ohne Spielertrainer Sebastian Ott hatten die Oberndorfer unter Rückkehrer Marco Kempf keine allzu großen Erwartungen. Doch der erste Corona-Lockdown spielte der DJK ungeahnt in die Karten.

Von Alexander Rausch

Meister A-Klasse 4 Würzburg: DJK Oberndorf

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Groß war die Enttäuschung am 25. Mai 2019. Gerade hatten die Oberndorfer klar mit 0:3 das Relegationsduell gegen den SV Gaukönigshofen auf dem Sportgelände in Erlabrunn verloren. Zu stark war die Mannschaft aus dem Ochsenfurter Gau, zu ersatzgeschwächt die DJK, die in der A-Klasse 4 souverän Vizemeister geworden war. Vor allem die fehlende Fitness und die ungünstigen körperlichen Voraussetzungen hätten den Ausschlag zu Ungunsten der Oberndorfer gegeben, befand der ebenfalls verletzte Spielertrainer Sebastian Ott. Der 35-Jährige selbst verabschiedete sich somit ohne Happy End und übergab an Marco Kempf. Der übernahm den A-Klassisten nach der Saison 2013/14 ein zweites Mal.

Erste Bewährungsproben: Nicht bestanden

Und von Nachwehen ob der verlorenen Relegation spürte der Rückkehrer von Beginn an nichts: „Glücklicherweise war bis Saisonbeginn lange genug Pause, so dass die Jungs wieder geil auf Fußball spielen waren. Daher musste ich nicht großartig motivieren, weil es eine tolle Truppe ist.“ Ob des kleinen Kaders hatten die Oberndorfer die Spitze zunächst nicht im Visier. Vielmehr wollten sie am Ende vor allen Reserven stehen. Das war aus Sicht Kempfs ein angemessenes Ziel.

Und seine Mannschaft lieferte. Nach fünf Duellen gegen zweite Mannschaften standen vier Siege und ein Remis, ehe mit dem FV Bergrothenfels/Hafenlohr der erste Brocken wartete. Aber auch den schienen die Oberdorfer aus dem Weg zu räumen. 2:0 stand es nach 50 Minuten. Nach Daniel Bufes Anschluss wäre das 3:1 möglich gewesen. Stattdessen schwanden die Kräfte und der sicher geglaubte Sieg glitt der DJK aus den Händen. Dem bitteren 2:3 folgte das deutliche 0:3 zu Hause gegen Trennfeld. „Die haben uns wirklich hergespielt. In dem Spiel waren wir schlicht chancenlos“, erinnert sich Kempf. 13 Punkten aus den ersten fünf Partien folgten Null aus zwei Duellen gegen erste Mannschaften.

Antonio De Simone war der Goalgetter der A-Klasse 4 mit 21 Treffern.

anpfiff.info

Schlüsselmomente in Waldbüttelbrunn

Eine mögliche Topplatzierung verspielt binnen weniger Wochen? Auch das Duell gegen die Spielgemeinschaft aus Höchberg 2 und Waldbüttelbrunn stand bis zur Pause auf Messers Schneide. Doch was nach dem Seitenwechsel passierte, bezeichnet Kempf im Nachgang als einen der Schlüssel zum Titel. Seine Jungs hätten den Schalter umgelegt, das Spiel dominiert und klar mit 3:0 gewonnen. „Der Sieg hat uns bis zur Winterpause getragen“, sagt der 42-Jährige. Es folgten fünf weitere Erfolge, unter anderem das deutliche 4:0 gegen Kist.

Mit sechs Punkten Rückstand auf Topfavorit Bergrothenfels/Hafenlohr gingen die Grün-Weißen in die Winterpause. „Wir wollten unbedingt den zweiten Platz halten, um am Ende Relegation um den Aufstieg spielen zu können“, weiß Kempf. Daran, dass der Tabellenführer sich den Titel noch nehmen lässt, glaubte er indes nicht. Zu konstant spielte die Elf um Torjäger Daniel Bufe. Doch statt der regulären Rückrunde folgte der erste Lockdown der Corona-Pandemie. Ein Cut, der der DJK letztlich in die Karten spielte. „Bergrothenfels/Hafenlohr hätte es durchgezogen. Da bin ich mir sehr sicher“, so Kempf.

Calvin Jankowski zählte zu den Leistungsträgern der Grün-Weißen.

anpfiff.info

Oberndorf ist im rechten Moment zur Stelle

Doch der Fußballverein strauchelte, gewann nur eine von fünf Begegnungen nach Wiederbeginn und Oberndorf zog mit vier Siegen aus vier Spielen vorbei. Obendrein gewann die DJK in der letztlich letzten Partie der dann abgebrochenen Spielzeit auch das direkte Duell und den direkten Vergleich. „Das war unsere beste Saisonleistung. Wir waren lange in Unterzahl, haben das Spiel dennoch gedreht und am Ende verdient mit 4:2 gewonnen. Das war der entscheidende Sieg“, berichtet Kempf stolz. Die DJK war mit sechs Punkten Vorsprung Erster und auf dem besten Weg in die Kreisklasse.

Wäre die Runde sportlich zu Ende gebracht worden, keiner hätte die DJK noch stoppen können, ist sich der Übungsleiter sicher. Zu gut seien seine Schützlinge drauf gewesen. Nur die erneute Unterbrechung hätte den Aufstieg noch verhindern können. „Mir ist bei der erneuten Zwangspause schon der Schreck in die Glieder gefahren. Ich wusste nicht, dass bei Abbruch die Quotientenregel zur Anwendung kommt und wir dann Meister sind“, ist Kempf ehrlich.

Prestiegeduell und Klassenerhalt

Doch lange blieb er nicht im Ungewissen und spätestens Anfang Mai durften die Oberndorfer verdientermaßen jubeln. Schließlich dominierten sie alle wichtigen Statistiken: die DJK erzielte die meisten Treffer, kassierte die wenigsten. Zudem stellten die Grün-Weißen in Antonio De Simone den Torschützenkönig mit 21 Treffern. „Wir sind der verdiente Meister“, findet Kempf, der den Titelgewinn als Teamleistung sieht. „Jeder hat für jeden gekämpft. Bei Ausfällen sind Spieler aus dem zweiten Glied in die Bresche gesprungen und haben sich nahtlos eingefügt. Ich möchte hier niemanden herausheben. Jeder hat seinen Teil zum Aufstieg beigetragen.“

Und das soll nun auch in der Kreisklasse so sein. Das große Ziel heißt dann natürlich Klassenerhalt. „Es wird spannend, wie die Jungs reagieren, wenn sie mehrere Spiele nicht gewinnen. Schließlich haben wir seit September 2019 alle Partien für uns entschieden“, so der Übungsleiter, der sich wie sein Team besonders auf das Nachbarschaftsduell gegen den SV Bischbrunn freut. Schon in der Vergangenheit war das immer das Highlight der Saison. Und Kempf weiß: „Der Verlierer wird eine Weile nicht angeschaut. Die Partie hat sehr großes Prestige.“