Meister A-Klasse 2 Würzburg: Kirchheim spielt sich in die Kreisklasse zurück - anpfiff.info
FC Kirchheim 
A-Klasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 25.06.2021 um 15:00 Uhr
Meister A-Klasse 2 Würzburg: Kirchheim spielt sich in die Kreisklasse zurück
Letztlich souverän konnte sich der FC Kirchheim in der A-Klasse 2 die Meisterkrone aufsetzen. Durch den Titelgewinn kehrt die Mannschaft von der baden-württembergischen Landesgrenze nach drei Spielzeiten in der A-Klasse in die Kreisklasse zurück. Sowohl in der Offensive als auch defensiv überzeugten die Rot-Schwarzen. Das Spielertrainer-Duo Fries / Bamberger verabschiedet sich damit nach zwei Jahren mit dem Titel.
Von Lukas Hörlin
Meister A-Klasse 2 Würzburg: FC Kirchheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Vom Erfolg verfolgt war der FC Kirchheim in den letzten Jahren keineswegs. In der Saison 2007/08 noch in der damaligen Bezirksoberliga aktiv, ging es mit dem Verein Stück für Stück bergab - bis die Mannschaft im Sommer 2017 in der A-Klasse angekommen ist. Für viele der aktuell Aktiven war die Meisterschaft in der Corona-Spielzeit 2019/21 die erste überhaupt im Seniorenbereich. „Gerade für diese Spieler tut es uns leid, dass wir nicht auf dem Platz feiern konnten“, berichtet Julian Fries. Wegen den Virus-Umständen musste die große Sause entfallen und es konnte nur eine kleine Meisterfeier im Rahmen der erlaubten Bedingungen stattfinden.

Julian Fries
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Dass man durchaus im vorderen Feld mitspielen könnte, dessen waren sich Bamberger und Fries vor dem Ligastart bewusst. Um die Liga und die anderen Mannschaften besser einschätzen zu können, sah sich das Duo bereits vor Amtsantritt einige Spiele an. „Wir wussten, dass wir von der Physis her und wenn wir es spielerisch durchziehen, sehr stark sein werden“, verrät Bamberger. Als Anwärter auf die Schale sah man sich am Boxberg allerdings nicht, „für uns war Ippesheim der Favorit auf die Meisterschaft.“


Grundtugenden ganz oben auf der Tagesordnung


Bamberger und Fries, beide zuvor für den FC Grünsfeld in der baden-württembergischen Landesliga Odenwald am Ball, erkannten durch ihre Beobachtungen im Vorfeld, dass es galt „Fitness und fußballerische Disziplin in die Mannschaft zu bekommen“, so Bamberger. Gemeinsam mit Kollege Fries wollte er dem Kirchheimer Team „die einfachen Grundregeln des Fußballs“ vermitteln. Der Spielfluss würde sich mit der Zeit von selbst einstellen. Verlassen konnten sich die Übungsleiter dabei zudem auf Steffen Seubert und Ruben Bamberger, die ebenfalls  vom FC Grünsfeld kamen. “Sie waren für uns sehr wichtig, denn sie haben im Training das vorgelebt, was wir vermitteln wollten“, berichtet Luca Bamberger. Durch diese Transfers verfügte der Klub nun über ein Gerüst mit Landesliga-Erfahrung im Mittelfeld, das Marschroute und Schlagzahl direkt auf dem Platz vorgeben konnte.

Die vier genannten waren jedoch nicht die einzigen Neuzugänge am Boxberg. Insgesamt elf neue Spieler standen neun Abgängen im Sommer 2019 gegenüber. Kein Wunder, dass Fries von einem „zusammengewürfelten Haufen, der sich erst finden musste“ spricht: „Die Ausbeute in den Tests war dementsprechend nicht gut.“ Auch in den ersten Punktspielen stotterte der Motor des FC Kirchheim noch ein wenig. In den ersten vier Begegnungen gelangen der Truppe „nur“ sieben Zähler. Zu viele Chance habe man liegen lassen und sich so selbst um eine bessere Punkteausbeute gebracht. In dieser Phase musste der Verein, der Ende der 70er Jahre sogar sechs Jahre lang in der Landesliga antrat, auch die einzige Niederlage der Saison hinnehmen, als man sich der SG Erlach mit 1:2 geschlagen geben musste.

FCK-Getriebe lief nach einer Hand voll Spieltagen rund

Im Nachhinein ein verschmerzbarer Ausrutscher, schließlich folgten in den weiteren 14 Partien satte zwölf Siege bei lediglich zwei Unentschieden. Seit dem 08.09.19 verlor der FCK kein Ligaspiel mehr. Weniger weil die Niederlage gegen Erlach einen „Hallo-Wach-Effekt“ in der Mannschaft ausgelöst hatte, sondern weil die akribische Arbeit des Spielertrainerduos Früchte trug, die Zahnräder ineinandergriffen und die Mannschaft ihren Rhythmus gefunden hatte. Ein mit entscheidender Faktor für diesen Prozess war die hohe Trainingsbeteiligung von 20 bis 25 Spielern, die sich zu den Einheiten auf dem Platz zusammengefunden haben.

Kirchheims Keeper Thomas Schmitt beendet nach dem Meisterstück seine Laufbahn.
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Aufhorchen ließ der FC Kirchheim auch in der Winterpause vor dem ersten Lockdown. Mit Bastian Götzfried konnte ein überregional renommierter Spieler, der zuvor viele Jahre in der Bayern- und Landesliga aktiv war, hinzugewonnen werden. Götzfried stellte von Anfang an klar, „dass er nur Spieler sei und uns nicht reinreden will. Er hat eine hohe Motivation mitgebracht und eine andere Qualität ins Training gebracht“, erinnert sich Julian Fries, der bereits von 2012 bis Januar 2015 für den FCK auflief. Aufgrund körperlicher Beschwerden bestritt Götzfried, der im August 2009 das Tor des Monats der Sportschau erzielte, jedoch keinen Einsatz im Dress der Rot-Schwarzen in dieser Saison.

Auf der Erfolgswelle - und trotzdem auf dem Boden geblieben

Die sportlichen Highlights der Saison waren für die Coaches die Siege beim FV Ochsenfurt, in Ippesheim und gegen Erlach im Rückspiel. Auf der Ochsenfurt Maininsel machten die Kirchheimer es zweistellig und ließen dem Gegner beim 10:0 nicht den Hauch einer Chance. „An diesem Tag gingen die Dinger endlich einmal so rein, wie wir es uns vorgestellt haben“, sagt Julian Fries zum höchsten Saisonerfolg. Der knappe 1:0 Auswärtssieg beim ASV Ippesheim kurz vor dem ersten Lockdown sowie die Revanche in Form eines 6:0 gegen Erlach im ersten Spiel danach waren wegbereitend für den späteren Meistertitel.

Hatte der FCK bereits vor der ersten Corona bedingten Pause den Platz an der Sonne inne, konnte dieser im Ligazwischenspurt zementiert werden. In allen vier ausgetragenen Spielen verließ man als Sieger den Platz und baute den Vorsprung im Tableau weiter aus. In dieser Phase waren erste Gedankenspiele innerhalb der Mannschaft vom Trainerteam kaum noch zu unterbinden. Der ein oder andere Spieler begann schon zu rechnen, mit welchen Ergebnissen wann die Meisterschaft eingetütet wäre. Das Trainerduo jedoch trat auf die Euphoriebremse und gab sich abwartend: „Wir sind uns zu keinem Zeitpunkt sicher gewesen. Es hätte alles passieren können, auch ein Abbruch war lange Zeit möglich. Wir sind stets davon ausgegangen, dass wir die Saison zu Ende spielen“, gibt Luca Bamberger Einblick in die Gemütslage während des zweiten Lockdowns.

Luca Bamberger verabschiedet sich nach dem Meistertitel mit dem FC Kirchheim in eine fußballerische Auszeit.
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Trainerduo verlässt Verein

Während den Zwangspausen rückte im Trainerteam neben dem Fußball vermehrt die Weiterentwicklung im privaten Bereich in den Fokus. Statt Kreisklasse stehen demnächst Hausbau und Familie auf den Projektplänen der beiden. In Absprache miteinander fiel die Entscheidung, dass nicht einer alleine das Traineramt weiterführen soll, sondern sie nun gemeinsam einen Schlussstrich in Kirchheim ziehen. „Wenn es am schönsten ist, hört man auf“, mit diesen Worten verkündet Fries das Ende seiner fußballerischen Laufbahn. Bambergers Spielerpass ist zwar wieder in Grünsfeld, doch der Meistertrainer wird sich zunächst eine Pause vom Fußball gönnen.

Nach vier Jahren A-Klassen-Zugehörigkeit wird der FC Kirchheim ab Juli also wieder in der Kreisklasse dem runden Leder nachjagen. Neben Luca Bamberger und Julian Fries müssen die Rot-Schwarzen dann allerdings noch auf weitere Spieler des Meisterkaders verzichten: Steffen Seubert und Ruben Bamberger kehren zurück zum FC Grünsfeld, Lukas Grimm zieht es wie Jan Trutschel zur SpVgg Giebelstadt und Torhüter Thomas Schmitt hängt mit nunmehr 41 Jahren Handschuhe und Treter an den Nagel. Ihrem Nachfolger Sebastian Wolf und ihren ehemaligen Schützlingen drückt das Duo Fries/Bamberger die Daumen: „Wir wünschen Lupo und der Mannschaft alles Gute und viel Erfolg. Hoffentlich werden sie nichts mit dem Abstieg zu tun haben!“

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Tabellenplatzierung

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Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
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Spiele gewonnen
14
Spiele unentschieden
3
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
7
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1
Tore gesamt
58
Verschiedene Torschützen
13
Eigentore
1
Elfmetertore
4
Gelbe Karten
25
Gelb-rote Karten
1
Rote Karten
1
Eingesetzte Spieler
25
Zuschauer
943
Zuschauerschnitt
94

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 08.09.2019
14 Sp
38 Pkt
47:13 Tore
Die meisten Siege in Folge
22.09.2019 - 17.11.2019
7 Sp
21 Pkt
21:8 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 11.08.2019
10 Sp
26 Pkt
32:13 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 08.09.2019
6 Sp
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