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FC Gössenheim

Kreisklasse 3 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 22.06.2021 um 19:15 Uhr

Meisterportrait FC Gössenheim: "Das war eine Steilvorlage in Sachen Motivation"

Seit Michael Worbis und Benedikt Schlereth den FC Gössenheim übernommen haben, hat sich das Team stetig weiterentwickelt. Dies zeigt sich nicht nur bei den Platzierungen, der spielerische Fortschritt spiegelte sich auch in den Ergebnissen wieder. Dabei half nicht nur die Corona-Pause, aus der die Gössenheimer gestärkt hervorkamen, sondern auch ein Spiel, welches am 'Grünen Tisch' verloren wurde.

Von Thilo Wilke

FC Gössenheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Auf Platz 6 in der ersten Saison, folgte Platz 4 in der zweiten Spielzeit, ehe nun der große Wurf gelang. Die Worbis-Elf war dabei schon im Vorfeld als Mitfavorit auf den Titel gehandelt worden, nachdem das Team mit Fabian Brand einen letztlich entscheidenden Rückkehrer begrüßen durfte. Der Keeper kehrte nach dem Bayernliga-Aufstieg mit dem TSV Karlburg zu seinem Heimatverein zurück. Er war einer der Garanten. Schließlich verzeichneten die Grün-Weißen am Saisonende die wenigsten Gegentore.

Doch der Reihe nach. "Wir sind mit zwölf Punkten aus fünf Spielen gut in die Saison gestartet, hatten dann im Herbst einige Spiele, in denen sowohl Leistung als auch Ergebnisse nicht gepasst haben. Im Oktober haben wir diese Achterbahnfahrt beendet und waren seit dem Spiel in Fellen sportlich ohne Niederlage", fasst Aufstiegstrainer Worbis das erste Drittel der Saison zusammen. "Nach der Corona-Unterbrechung 2020 hat der Verein große Anstrengungen auf sich genommen, um von Beginn an ein Kleingruppentraining zu ermöglichen. Das hat uns im körperlichen, technischen und taktischen Bereich sehr geholfen. Die Mannschaft hat in dieser Zeit großes Engagement gezeigt, obwohl nicht klar war, wann wir wieder mit dem Spielbetrieb starten."

Zwei Derbysiege und ein erkämpfter Erfolg

Michael Worbis (li.) und Benedikt Schlereth.

anpfiff.info

"Der Aufwand im Sommer 2020 hat sich dann auch im Herbst ausgezahlt, in dem wir all unsere Spiele gewonnen haben. Das hat dazu geführt, dass wir letztlich im Endspurt der Saison die Nase knapp vorne hatten", so Michael Worbis weiter. Überraschenderweise hatte der Neu-Kreisligist beide Begegnungen gegen den direkten Verfolger SV Sendelbach-Steinbach verloren. Dabei hatten die Gössenheimer das Heimspiel eigentlich für sich entschieden. Jedoch verlor der Fußballclub die drei Punkte am 'Grünen Tisch', nachdem das Sportgericht, aufgrund eines unberechtigten Einsatzes eines Spielers, das Spiel gegen den FC Gössenheim wertete.

Dies schien aber auch Vorteile zu haben, wie der Trainer nun bestätigte: "Es gab einige Knackpunkte in der zerstückelten Saison. Der Bedeutendste war auf jeden Fall das zweite Spiel gegen den SV Sendelbach-Steinbach, das wir im Nachgang vor dem Sportgericht verloren haben. Dies war eine Steilvorlage in Sachen Motivation und wir haben eine echte Jetzt-Erst-Recht-Mentalität entwickelt, die wir trotz der Saisonunterbrechungen aufrechterhalten haben. In den Spielen nach dem Re-Start hat sich dies dann auch gezeigt, sodass wir in den fünf Spielen dreimal einen Rückstand noch gedreht haben."

Zudem feierten die Gössenheimer zahlreiche weitere Highlights in dieser Saison. Nicht nur die Spitzenposition wird den Akteuren wohl in Erinnerung bleiben. Auch die Begegnungen mit lokalen Kontrahenten endeten positiv. "Für den Verein, denke ich, ist der Auswärtssieg in Karsbach besonders bedeutsam. Natürlich auch, dass wir beide Derbys gewonnen haben."

Souverän organisierte Julian Försch (re.) vom FC Gössenheim seine Viererkette. Johannes Pfister (li.) wird hier abgelaufen.

anpfiff.info

Mannschaftliche Geschlossenheit als entscheidender Faktor

"Als kämpferisches Highlight würde ich das Spiel in Aura einordnen. Hier haben wir viel Leidenschaft in dem von Zweikämpfen geprägten Spiel gezeigt, obwohl es ein körperlich sehr forderndes Spiel war. Auch die zweite Halbzeit im letzten Spiel in Partenstein war herausragend. Wir haben uns nach schwachem ersten Durchgang in der zweiten Halbzeit einige hochkarätige Chancen erspielt und haben nach dem Ausgleich zehn Minuten vor Schluss weiterhin voll auf Sieg gespielt, der dann letztlich auch den kleinen Unterschied in der Endtabelle ausgemacht hat. Auch die Weinwanderung im September 2020 ist hervorzuheben", so Michael Worbis zu den besonderen Momenten auf und neben dem Platz.

Ausschlaggebend für die ganzen Erfolge war nicht nur die FCG-Defensive um Torwart Fabian Brand, Matthias Strohmenger und Spielführer Julian Försch. Auch die Offensive um Benjamin Höfling, Niklas Breust und Youngster Kilian Wehner wusste zu überzeugen. Gerade Breust und Wehner waren im Zusammenspiel kaum zu stoppen, sodass sie wohl auch in der Kreisliga für Furore sorgen werden. Wehner sorgte mit 15 Torvorlagen und zwölf Treffern für eine beachtliche Anzahl an Scorer-Punkten. Trotzdem war aber der entscheidende Faktor die mannschaftliche Geschlossenheit, wie der Übungsleiter erläuterte: "Entscheidend war, dass wir wenige verletzungsbedingte Ausfälle zu verzeichnen hatten.

Außerdem konnten wir meistens sowohl defensiv als auch offensiv gleichwertig wechseln. Zudem haben wir mit der zweiten Mannschaft in Kaderfragen immer Lösungen gefunden, mit denen beide Teams sonntags vernünftig Fußball spielen konnten. Falls ein Spieler unverhofft nur von der Bank kam oder auch in der ersten Halbzeit ausgewechselt wurde, war das zwar persönlich verständlicherweise enttäuschend, wurde aber immer im Sinne des Mannschaftserfolgs akzeptiert und spätestens im nächsten Training war wieder alles in Ordnung."

Der 25-jährige Niklas Breust (li.) war mit 13 Treffern in 14 Spielen eine Entdeckung der Saison.

anpfiff.info

Nächster Schritt: Klassenerhalt

So setzte sich der FC Gössenheim trotz weniger Punkte, aber mit einem besseren Punkteschnitt gegenüber seiner Konkurrenz durch. Allerdings konnte das Team den Aufstieg, den nächsten Schritt der Weiterentwicklung, nicht mit den Fans auf dem Platz feiern. Der Verein fand trotzdem eine gute Lösung: "Wir haben die Meisterschaft im Freien am Sportplatz gefeiert. Wir haben uns zum Weißwurstfrühstück getroffen und dann die weiteren Stunden gemeinsam verbracht. Es war alles sehr unkompliziert – alles in Allem eine sehr gelungene Veranstaltung nach einer solch langen Phase der Kontaktbeschränkungen." Nun steht die Rückkehr in die Kreisliga an. Jahrelang hatte der Fußballclub nämlich in der höchsten Liga des Spielkreises gespielt, ehe 2015 der Abstieg folgte. Nun soll sich das Team wieder in der Kreisliga etablieren, was beim FCG-Potenzial auf jeden Fall möglich ist.

"Ziele für die Saison sind, die pausenbedingten bestehenden Defizite möglichst rasch zu beseitigen und uns in Sachen Zweikampfführung, Spieltempo und Handlungsschnelligkeit an die Kreisliga zu gewöhnen. Wir sind uns bewusst, dass in Spielen gegen einige Teams die Früchte für uns sehr hoch hängen werden. Dennoch ist es unser Ziel auch im Falle einer Durststrecke weiter zusammen zu halten und letztlich die Klasse zu halten", so die abschließenden Worte von Michael Worbis, der zusammen mit Benedikt Schlereth für die Gössenheimer Erfolgsgeschichte verantwortlich ist. Gut möglich, dass der nächste Schritt der Weiterentwicklung dann der Klassenerhalt ist.