Meisterporträt VfL Frohnlach: Topfavorit wird seiner Rolle gerecht - anpfiff.info
VfL Frohnlach 
Bezirksliga Oberfranken West - männlich, Erwachsene - Saison

Artikel veröffentlicht am 17.06.2019 um 06:00 Uhr
Meisterporträt VfL Frohnlach: Topfavorit wird seiner Rolle gerecht
Nach vier Jahrzehnten auf Verbandsebene ging der ruhmreiche VfL Frohnlach in der Saison 2018/19 erstmalig wieder in der Bezirksliga an den Start. Mit der schweren Bürde des Favoriten ging die Elf von Neu-Trainer Bastian Renk indes tadellos um und sicherte sich letztlich in überlegener Manier Meisterschaft und direkten Wiederaufstieg in die Landesliga.
Von Bernd Riemke
VfL Frohnlach

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Überlegen wurde die Meisterschaft vor allem in der zweiten Saisonhälfte, denn es dauerte immerhin bis zum 9. Spieltag ehe der Absteiger zum ersten Mal den Platz an der Sonne erklomm. Gestartet war das Team um Neu-Trainer Bastian Renk mit einem Unentschieden im Gemeindederby gegen Aufsteiger Sylvia Ebersdorf – dem einzigen Team, das mit einer positiven Bilanz von einem Sieg und einem Unentschieden aus den direkten Duellen mit dem Meister hervorging. Reinigende Wirkung hatte insbesondere die deftige 1:4-Klatsche auf eigenem Terrain am 7. Spieltag gegen FSV Unterleiterbach. Dabei sorgte weniger das Ergebnis für Unmut in den eigenen Reihen, sondern vielmehr die leichtfertige Art und Weise, mit der der hoch gelobte Favorit an seine Aufgaben heranging. Bastian Renk stellte anschließend die richtigen Schrauben. Der 37-Jährige, selbst ein Vorbild in Sachen Einstellung und Leidenschaft, feierte mit seiner Mannschaft im Anschluss die ligaweit längste Siegesserie mit sieben Dreiern in Folge.

Herbstmeisterschaft als Zwischenziel

Im Laufe der Vorrunde ließ sich jedoch Kronprinz TSV Schammelsdorf, der dem VfL in einem gutklassigen Duell auf hohem Niveau alles abverlangte und sich nur knapp 2:4 geschlagen geben musste, nicht abschütteln. Als Frohnlach im tristen Oktober noch einmal eine Mini-Durststrecke von drei Spielen ohne Sieg erlebte, nutzte Schammelsdorf die Gunst der Stunde und erklomm selbst die Tabellenspitze. Allerdings nur für eine Woche. Dann stand blau und weiß erneut ganz oben und ließ sich den Platz an der Sonne nicht nur nicht mehr nehmen, sondern baute den Ein-Punkt-Vorsprung als Herbstmeister sukzessive aus. Ausgerechnet im direkten Aufeinandertreffen mit dem ärgsten Verfolger am viertletzten Spieltag feierte der VfL an der Schandloh durch ein 2:2 den vorzeitigen Titelgewinn. Elf Zähler Vorsprung sollten es am Ende für das konstanteste Team der Liga sein, das im gesamten Saisonverlauf lediglich zwei Niederlagen hinnehmen musste. Dem stehen bärenstarke 22 Siege und einzigartige 93 eigene Treffer gegenüber, wodurch das beste Heim- und zugleich das beste Auswärtsteam der Bezirksliga ebenso die treffsicherste Angriffsmaschinerie stellte. Nur zweimal (0:0 in Oberhaid, 0:4 in Ebersdorf) blieb Frohnlach ohne eigenen Treffer, wobei jene Pleite im Rückspiel des Gemeindeduells zugleich Startschuss für eine ligaweit unerreichte Serie von 14 Spielen ohne Niederlage sein sollte. Zahlen und Fakten, die ebenso eindrucksvoll wie nachhaltig belegen, dass am VfL Frohnlach in der Saison 2018/19 kein Weg vorbeiführte.

Ball am Fuß und Blick nach vorne: Tayfun Özdemir (li.) ist sicher einer der herausragenden Akteure des VfL Frohnlach, der nicht nur mit seinen Toren zum echten Leader wurde.
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Defense wins Championship

Dass sage und schreibe zwölf Mal – so häufig wie bei keinem anderen Team – die defensive Null stand ist nicht nur ein Verdienst der drei Hüter. Stand zunächst Patrick Jauch zwischen den Pfosten, rückte im Saisonverlauf Philipp Pfister nach ehe im Endspurt Winter-Neuverpflichtung Jonas Hempfling zur Nummer 1 aufstieg. Sie alle konnten sich auf eine Kette vor sich verlassen, an der sich die gegnerischen Angreifer reihenweise die Zähne ausbissen. In der Innenverteidigung brachten Ata Simitci und Christian Beetz nicht nur wegen ihres Alters, sondern vor allem aufgrund jahrelanger höherklassiger Erfahrung aus Landes- und im Falle von Beetz auch Bayern- und Regionalliga eine gehörige Portion Routine mit. Selbst Domenic Lauerbach, Maximilian Weinreich und Tim Rebhan, die in der Ü30-Hintermannschaft schon als Youngster gelten trugen für den VfL schon in der Bayernliga das Trikot. Die Tatsache, dass die wesentliche Last der Verantwortung auf einen engen Kader von 13-14 Feldspielern verteilt wurde, machte Frohnlach zu einer eingespielten Einheit, in der wichtige Rädchen ineinander griffen.

Alter schützt vor Leistung nicht! Bastian Renk gibt auch mit 37 Lenzen als Spielertrainer des Meisters noch eine vorbildliche Figur ab.
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Kader der Superlative

Zu Saisonbeginn wurde ein Kader zusammengestellt, der gar nicht anders konnte als um die Meisterschaft mitzuspielen. Allein vom TSV Sonnefeld brachte Spielertrainer Bastian Renk ein überdurchschnittlich qualitativ hochwertiges Quintett mit. Patrick Jauch, Manuel Friedlein, Christoph Rödel, Ata Simitci und Tayfun Özdemir waren auf Anhieb die gewünschten und erhofften Verstärkungen. Ertan Sener (FC Coburg) und Dauer(b)renner Daniel Oppel (FC Lichtenfels) komplettierten die Phalanx der Neuen, die Bastian Renk mit den verbliebenen Absteigern zu einer homogenen Einheit formte. Einer, die den Ballbesitzfußball ebenso beherrschte wie das schnelle Umschalten in der Vorwärtsbewegung und die mit viel Geduld, Ruhe und Übersicht im eigenen Spielaufbau auf sich bietende Chancen lauerte. Eine Einheit, die aus nahezu allen Positionen Torgefahr ausstrahlte und vor allem einen langen Atem bewies. Gerade in den jeweils 15 Minuten vor dem Ende der beiden Halbzeiten zeigte sich Frohnlach enorm treffsicher und effektiv. Dem VfL gelang es im Laufe der Serie vorzüglich, auch in Partien, in denen man selbst nicht die Top-Leistung abrufen konnte, zu punkten. Diese Konstanz beruhte auf einer Dominanz, die sich das blau-weiße Ensemble durch spielerisch starke Auftritte verdiente. Siebenmal (!) erzielte die Offensive fünf oder mehr Tore in einem Spiel. Tayfun Özdemir (26 Tore) als spielstarker Lenker und Denker, der zudem als Vorbereiter glänzte, erzielte gemeinsam mit Hochgeschwindigkeitsdribbler Daniel Oppel (19), der eine Hintermannschaft unermüdlich beschäftigt beinahe die Hälfte aller VfL-Tore. Jeweils elfmal trafen zwei, die schon fest zum Inventar des VfL gehören und in der Vergangenheit in guten wie in schlechten Zeiten zu ihrem Verein gestanden sind. Kevin Hartmann zeichnet auf der offensiven Außenbahn mitunter für temporeiche Flügelläufe verantwortlich und Kapitän Lukas Pflaum ist der einzige Akteur, der in allen dreißig Pflichtspielen auf dem Feld stand. Ein wahrer Leader, der mit Kampfgeist, gepaart mit spielerischer Klasse und Übersicht vorangeht und an dem sich seine Mitspieler auch in kritischen Phasen eines Spiels immer wieder aufrichten können.

anpfiff.info gratuliert dem würdigen und mehr als verdienten Meister der Bezirksliga 2018/19 auf das Herzlichste und wünscht dem VfL Frohnlach viel sportlichen Erfolg in der kommenden Serie in der Landesliga.

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Tabellenplatzierung

Pl.
 
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
93:34
72
3
30
71:35
61
4
30
61:42
54

Tabellenverlauf


Top-Torschützen


Top-Vorlagengeber


Team in Zahlen

Spiele
30
Spiele gewonnen
22
Spiele unentschieden
6
Spiele verloren
2
:0
Zu-Null-Spiele
12
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
2
Tore gesamt
93
Verschiedene Torschützen
15
Eigentore
3
Elfmetertore
2
Gelbe Karten
74
Gelb-rote Karten
3
Rote Karten
3
Eingesetzte Spieler
23
Zuschauer
4126
Zuschauerschnitt
275

Torbilanz nach Minuten


Serien

Am längsten ungeschlagen
seit 26.10.2018
14 Sp
36 Pkt
41:13 Tore
Am längsten ohne Sieg
13.10.2018 - 26.10.2018
3 Sp
2 Pkt
3:7 Tore
Die meisten Siege in Folge
25.08.2018 - 06.10.2018
7 Sp
21 Pkt
34:6 Tore
Zuhause ungeschlagen
seit 07.09.2018
11 Sp
31 Pkt
44:9 Tore
Auswärts ungeschlagen
seit 03.11.2018
7 Sp
17 Pkt
17:7 Tore
25.07.2018 - 13.10.2018
7 Sp
17 Pkt
20:7 Tore

Spieler-Bilanz

Spieler
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1
1
2
2
-
-
-
2,7
11
-
-
7
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1
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15
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6
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3
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7
10
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1
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-
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-
3,1
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5
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6
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-
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-
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2,8
29
2
2
4
1
-
-
-
2,6
7
-
-
5
-
2
-
-
2,8
Übersicht enthält nur Verbandsspiele.



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