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SC Lindleinsmühle

A-Klasse 1 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 24.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterportrait SC Lindleinsmühle: Der Meister unter den Meistern

Meisterschaft ist nicht gleich Meisterschaft. Im Fall des SC Lindleinsmühle passt wohl eher der Begriff „Machtdemonstration“ zur Entwicklung der letzten neun Monate. Die Superlative kennen kaum Grenzen. Zeit zum Durchatmen gönnt sich der Trainer kaum. Der Blick geht nach vorne Richtung Kreisklasse. Kaum vorstellbar, dass die Würzburger dort keine gute Rolle spielen werden.

Von Florian Geiger

Meisterbild SC Lindleinsmühle 2017/18.

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Der TSV Erlabrunn hätte um ein Haar dieselbe Quote wie der SC Lindleinsmühle erreicht. Doch der Meister der A-Klasse 6 Würzburg ging gegen den Vizemeister FV Bachgrund ein Mal als Verlierer vom Platz. Lindleinsmühle „stolperte“ in seiner Liga ebenso ein Mal. Auch gegen den Vizemeister. Doch Randersacker knöpfte den „Yilmaz-Schützlingen“ ein 1:1 ab. Damit blicken die Würzburger auf 23 Siege und eine Punkteteilung zurück. Im Vergleich zu allen von Anpfiff betreuten Ligen in der Region Bestwert. Diese Bilanz ist die Sahne auf der Meisterschaft. Kurioserweise startete der Liga-Überflieger mit genau diesem 1:1 gegen SG Randersacker. Dieses Resultat verhinderte einen „Start-Ziel-Sieg“.

Gökhan Yilmaz

anpfiff.info

Der Coach erinnert sich: „Das Spitzenspiel stand für uns unter keinem guten Stern. Einige Stammspieler weilten noch im Urlaub. Deshalb waren wir damals mit dem Unentschieden nicht unzufrieden.“ In der Folge gab es kein Halten mehr. Selbst beim Rückspiel gegen den Zweiten stand das Prädikat „Topspiel“ nur auf der Packung. Der Inhalt war ein völlig anderer. Denn der Meister fegte noch vor der Winterpause wie ein Orkan über Randersacker. Mit 6:1 machte der Überflieger einen ganz entscheidenden Schritt in Richtung Meisterschaft. Denn damit ging auch der direkte Vergleich an die Würzburger.

Weitere Tore möglich

132 zu 20 Tore sprechen bereits eine klare Sprache für die Überlegenheit. Dennoch wäre die Tordifferenz unter normalen Umständen vermutlich wesentlich größer ausgefallen. Denn sage und schreibe in vier Spielen trat der Gegner nicht an. Darunter zwei Mal SV Oberdürrbach 2, die somit überhaupt nicht auf den SCL trafen. Die Spielabsagen hatten allesamt „nur“ ein fiktives 2:0 am „grünen Tisch“ zugunsten der Lindleinsmühler zur Folge. Höchstwahrscheinlich hätte der neue Kreisklassist aber seine Torquote deutlich ausgebaut. Neben allen Zahlenspielereien steht allerdings natürlich der große Wurf im Vordergrund: Die Meisterschaft. Für den Übungsleiter eine besonders emotionale Geschichte:

„Wir widmeten diese Saison unserem verstorbenen Freund Faik Karakaya. Ohne ihn gäbe es den SC Lindleinsmühle schon lange nicht mehr. Der Meistertitel ist für uns ist die absolute Krönung. Ein würdiges Resultat für Faik.“ Selbstverständlich gab es bei so einer außergewöhnlichen Bilanz wenige Stolpersteine. Dennoch findet Yilmaz in der Rückschau kleinere Hürden: „Aufsteiger FT Würzburg präsentierte sich als sehr hartnäckiger Gegner. Im Hinspiel hatten wir am Ende mit 5:3 knapp das bessere Ende für uns. Mit demselben Ergebnis schlugen wir Rottendorf 2. Nach 4:0-Führung kam der Gegner bis auf 3:4 heran. Zudem spielten wir ab der 30. Minute wegen einer gelbroten Karte in Unterzahl.

Kaum Stolpersteine

Das Spiel verlief einerseits also auf Messers Schneide. Andererseits riefen wir eine super Einstellung ab.“ Insgesamt habe Lindleinsmühle in der A-Klasse nichts verloren. So lautete der Tenor der gesamten Liga. Viele Akteure blicken bereits auf Erfahrungen in wesentlich höheren Gefilden zurück. Das veranlasst den Coach zu folgender Aussage: „Ich bin der Meinung, dass einige Spieler mit zu den besten in ganz Würzburg zählen.“ Den vorzeitigen Schlussstrich unter diese Runde zog der Meister am vorletzten Spieltag beim ETSV Würzburg. Mit 6:0 fertigten sie zunächst die Bahn-Reserve ab und ließen danach die Sektkorken knallen. Wobei dies für manche Akteure nur im übertragenen Sinn galt.

Einer der Erfolgsgaranten: Adem Ulusoy (vorne).

anpfiff.info

„Kreisklasse sehr ausgeglichen“

Denn die Fastenzeit verhinderte uneingeschränkte Nahrungsaufnahme. Nicht für alle, aber für Viele war es der erste Aufstieg in ihrer Karriere. Eine offizielle Meisterschafts-Party geht am 23. Juni auf dem Gelände des SC Lindleinsmühle über die Bühne. Teilnehmer sind neben Trainerteam und Mannschaft auch Spielerfrauen und die treuesten Fans. An dieser Stelle gratuliert Gökhan Yilmaz nochmals allen Spielern und der Vorstandschaft. In den letzten drei Jahren sei etwas Besonderes zusammengewachsen. 27 Spieler waren im Einsatz. Selbst Bankdrücker über 90 Minuten vergifteten die Stimmung nicht und sahen sich immer als Teil des Gesamten. Nach der Saison ist vor der Saison. Wie beurteilt der Übungsleiter die Anteile in der Kreisklasse?

„Wir freuen uns auf die neue Liga. Jedes Spiel wird ein Highlight. Natürlich wird es ein anderes Pflaster werden. Wir werden uns auch auf Niederlagen einstellen und gut damit umgehen. Dennoch gehen wir in jedes Spiel, um es zu gewinnen. Wir wollen eine gute Rolle spielen.“ Als „äußerst ausgeglichen“ beurteilt der Trainer die Kreisklasse. Die eigentliche Vorbereitung startet am 27. Juni. Wegen der Spielpraxis möchte Yilmaz mindestens die erste Runde im Pokal überstehen. Die Hausaufgaben haben die Verantwortlichen bereits jetzt gemacht. „Unser wichtigster ‚Neuzugang’ ist der Verbleib des gesamten Teams. Trotz einiger Angebote aus Landes-, Bezirks- und Kreisliga bleiben alle Leistungsträger an Bord. Lediglich mit ein bis zwei Verstärkungen sind wir aktuell in Gesprächen“, verrät Yilmaz.