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TSV Erlabrunn

A-Klasse 6 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 29.06.2018 um 06:00 Uhr

Meisterportrait TSV Erlabrunn: Fulminant zurück in die Kreisklasse

Was für eine dominante Saison des TSV Erlabrunn. Bereits im Vorfeld der Spielzeit machte Spielertrainer Angelo Messina keinen Hehl daraus, aufsteigen zu wollen – trotz starker Konkurrenz. Aber seine Kicker ließen den forschen Tönen Taten folgen und marschierten von Beginn an vorneweg. Nur der spätere Vizemeister FV Bachgrund schaffte es, die Erlabrunner Weste zu beflecken. Es blieb der einzige Punktverlust.

Von Alexander Rausch

Meisterjubel TSV Erlabrunn

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Er hielt vor der Saison nicht hinter den Berg mit den Ambitionen seines Teams. Offen sprach Erlabrunns Trainer Angelo Messina aus, dass für ihn und den Verein nur der Aufstieg zähle. Angesichts dreier Absteiger sowie den etablierten Teams der Vorjahre aus Karlstadt oder dem FV Maintal auf dem ersten Blick eine gewagte Zielvorgabe. Doch der frühere Bezirksligaspieler war überzeugt von der Qualität seines Kaders, der mit der Verpflichtung Johannes Benkerts nochmals stärker wurde. „Wir hatten intern darüber gesprochen und visierten vor der Saison klar den Aufstieg an. Zudem hatte die Mannschaft dieses Ziel klar geäußert“, nahmen sich die Spieler selbst, wie Abteilungsleiter Johannes Heßdörfer bestätigt, in die Pflicht.

Im Bachgrund reißt die Serie

Angelo Messina

anpfiff.info

Und der Start in die Saison verlief wie erhofft. Die Kicker aus dem Weinort nördlich von Würzburg gewannen die ersten drei Partien souverän, ehe sie eine Zwangspause zum Zuschauen verdammte. Denn auch in dieser Saison sah der Spielplan wieder zwei spielfreie Wochenenden pro Halbserie vor. Das erste Minimalziel, verlustpunktfrei in diese zu gehen, war erreicht. Aber auch danach machten die Erlabrunner keinerlei Anstalten, den eingeschlagenen Weg zu verlassen, und besiegten einen Kontrahenten nach dem anderen. Nur gegen Absteiger Eußenheim-Gambach wurde es am Ende enger. Zwischenzeitlich war die Spielgemeinschaft sogar in Führung gegangen. Doch Jonas Hohmann verhinderte die ersten Flecken auf Erlabrunns nach wie vor blütenweißer Weste.

Niemand schien dem Tabellenführer, der sich durch seine zehn Siege mittlerweile zum Topfavoriten aufgeschwungen hatte, stoppen zu können – bis zum Duell im Bachgrund. Denn nach langer Zeit schwacher Vorstellung führten die Gastgeber verdient mit 2:0. Mit einer Energieleistung glich der Spitzenreiter spät aus, das letzte Wort hatte jedoch die Fußballvereinigung. Denn Dominik Ruck sorgte mit seinem Siegtreffer dafür, dass die Titelvergabe zumindest noch etwas spannend blieb. Aber die Messina-Schützlinge schüttelten sich kurz und verabschiedeten sich mit einem weiteren deutlichen Sieg gegen Thüngen in die Winterpause.

Meister ohne "echtes" Spiel

Zwar wollte Messina die Konkurrenz nicht abschreiben, wirklich vorstellen, dass es noch schiefgehen könnte, wollte er sich aber nicht. Es hätte schließlich mit dem Teufel zugehen müssen. Tat es aber nicht. Von Wiederbeginn an ließen die Erlabrunner keinen Zweifel mehr daran aufkommen, wer am Ende der Saison ganz oben stehen würde. Nämlich sie selbst. Mit fünf Zu-Null-Siegen kam der Spitzenreiter aus der Winterpause und erstickte jegliche Hoffnung der Konkurrenz im Keim. Mit den Erfolgen gegen Eußenheim/Gambach und Karlstadt fehlte drei Spieltage vor Schluss nur noch ein Sieg. Und den wollten die Rot-Weißen gegen die Retzbacher Reserve feiern. Aber die kam nicht. Bereits am Freitag hatten die TSV-Verantwortlichen aufgrund von Spielermangel abgesagt, sehr zum Unverständnis von Sportleiter Johannes Heßdörfer: „Ich wollte es erst gar nicht glauben, weil wir es sportlich lösen wollten.“

Feierten auch ohne Spiel ausgelassen den Titelgewinn: die Kicker des TSV Erlabrunn kehren in die Kreisklasse zurück.

anpfiff.info

Beeindruckende Zahlen

So boten die Erlabrunner ihren treuen Fans ein internes Freundschaftsspiel gegen die eigene Reserve und feierten hernach auch ohne „echtes“ Spiel. Trotz der komischen Stimmung ließen sich Kicker und Zuschauer die Laune und Freude über den Titelgewinn nicht verderben. Bereits auf dem Platz knallten die ersten Sektkorken und die Spieler bekamen feierlich ihre Meister-T-Shirts überreicht. „Das haben sich die Jungs verdient. Sie haben vom ersten Tag an bedingungslos mitgezogen und vieles dem Erfolg untergeordnet“, zeigte sich auch Messina erleichtert nach dem vorzeitigen Erreichen des Ziels. Dennoch blieb seine Elf fokussiert und beendete die Saison mit zwei weiteren Siegen. Am letzten Spieltag nahm sie zudem erfolgreich Revanche gegen den FV Bachgrund für die einzige zum Ende der Hinrunde erlittene Saisonniederlage.

Auch die Zahlen belegen die Erlabrunner Bilanz: Der Meister stellte die mit Abstand beste Defensive und die treffsicherste Offensive. Der TSV gewann all seine Heimspiele mit 46:4 Toren und war auch auf fremden Plätzen das erfolgreichste Team. Zudem hatte der Aufsteiger mit 20-Tore-Mann Alexander Flach, Mittelfeldstratege Angelo Messina und Schlussmann Timo Rockelmann drei absolute Topspieler in ihren Reihen, die aus dem Erlabrunner Kollektiv herausstachen. Schaffen es die Rot-Weißen auch in der kommenden Saison an diese Leistungen anzuknüpfen, ist ihnen auch in der Kreisklasse eine gute Rolle zuzutrauen.